Interview

„Schalke braucht 100 Prozent und selbst dann noch das Schicksal“

„Für das UEFA Champions League-Achtelfinale Real Madrid C.F. gegen FC Schalke 04 gibt es nur einen denkbaren SKY-Experten: Moi (französisch; auf deutsch: Ich)!“, schrieb Christoph Metzelder nach der gestrigen Auslosung via Facebook spaßeshalber, aber zugleich auch völlig berechtigt. „Metze“ schnürte seine Fußballschuhe während der aktiven Karriere sowohl für die Gelsenkirchener als auch für die Königlichen. Mit der Webpräsenz der Bundesliga plauderte der 33-Jährige über die Aufeinandertreffen der beiden Ex-Klubs.

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Christoph Metzelder
Bei Schalke müsse viel zusammenkommen, um Real rauszuwerfen, so Christoph Metzelder

„Schalke gegen Real wäre sicherlich besonders für mich“

GELSENKIRCHEN. Letztes Jahr vier Duelle mit Borussia Dortmund, in dieser Saison zwei mit dem FC Schalke 04 – bekommt es Real Madrid in der UEFA Champions League mit deutschen Mannschaften zu tun, ist Christoph Metzelder in Vergangenheit und Gegenwart ein gern gesehener Gesprächspartner. Nicht nur, weil der Ex-Profi Deutscher ist und von Mitte 2007 bis Mitte 2010 bei den Königlichen spielte. Nein, der 47-fache Nationalspieler war auch für den BVB (2000 bis 2007) und Ruhrpott-Rivale S04 (1995/96, Mitte 2010 bis Mitte 2013) aktiv!

Heißt: So gut „Metze“ 2012/13 über Dortmund gegen Real Madrid sprechen konnte, so gut kann er auch über die Achtelfinalpartien am 26. Februar und 18. März 2014 zwischen Real und den Gelsenkirchenern plaudern. Mitspielen würde der 33-Jährige allerdings am allerliebsten. „Ich war eigentlich zum ersten Mal seit meinem Karriereende traurig, dass ich nicht mehr spiele, denn Schalke gegen Real Madrid wäre sicherlich noch einmal eine besondere Partie gewesen. Ansonsten ist die Auslosung hochattraktiv, gerade für die Gruppenzweiten aber natürlich auch knüppelhart“, so Metzelder über die Auslosung am gestrigen Montag.

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„Über Real Madrids Qualität braucht man nicht zu sprechen“

Knüppelhart. Das kann bedeuten, dass die Knappen nur geringe Chancen haben werden, muss es aber nicht. „Wenn man schon im Achtelfinale ausscheiden sollte, dann doch lieber in solchen Partien“, findet der aus dem westfälischen Haltern stammende 1,94 Meter Hüne, der daneben deutlich machte: „Real ist der erfolgreichste Verein des vergangenen Jahrhunderts. Der ganze Verein wird von der Sehnsucht nach dem zehnten Champions-League-Titel getrieben – und über die Qualität dieser Mannschaft braucht man ohnehin nicht zu sprechen. Das ist eine unglaublich schwere Aufgabe.“

Vor allem, wenn man mal einen Blick auf den Kader der Merengues wirft, der mit Stars nur so gespickt ist. Der erste Gedanke geht dabei wenig überraschend zu Cristiano Ronaldo, dem Rekord-Goalgetter der Königsklasse (neun Tore in der Gruppenphase). Die halbe Miete, wenn der aktuelle Tabellensechste der Bundesliga den Portugiesen in Schach halten kann? Nein, ist sich Metzelder sicher: „Es gibt dort ja noch drei, vier andere Weltklasse-Kicker. In diesen Partien muss einfach alles passen. Alle Spieler müssen in punkto Konzentration, Leidenschaft und Willen 100 Prozent abrufen. Und selbst dann braucht man an diesen beiden Tagen auch noch das Schicksal auf seiner Seite. Trotzdem sind es sehr, sehr attraktive Begegnungen. Gerade das Spiel auf Schalke wird für die Fans und das Umfeld ein absolutes Highlight. Ich glaube, dass man in Partien, in denen man krasser Außenseiter ist, Zuhause eher eine Chance hat. Real Madrid tut sich auf deutschem Boden außerdem traditionell sehr schwer. Sie haben ein Problem mit Mannschaften, die aggressiv zu Werke gehen, läuferisch alles abrufen und sie in intensive Zweikämpfe verwickeln. Darum ist es für Schalke ein Vorteil, zuerst Zuhause zu spielen. Ich würde die prozentuale Wahrscheinlichkeit aber schon als sehr gering beziffern. Real Madrid hat aber keine überragende Bilanz gegen deutsche Mannschaften, deshalb glaube ich, dass Schalke von den kleinen Chancen die größere hat.“

Metzelder
„Raúl wäre der perfekte Präsident für Real Madrid“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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