Interview

„Gareth ohne Cristiano besser“

In der diesjährigen engeren Auswahl auf der Suche nach dem Weltfußballer ist Gareth Bale nicht. Ob der 24 Jahre alte Superstar es 2014 schafft? Ex-Tottenham-Coach André Villas-Boas, der den Waliser bis vor dessen Wechsel nach Spanien betreute, hat da so seine Bedenken. Der Grund: Cristiano Ronaldo. „Die Frage ist, ob Gareth seine Leistung neben dem Besten der Welt in 2013 bestätigt“, so der Portugiese, der darüber hinaus die Meinung vertritt, dass die Nummer 11 ihre Qualitäten besser ausspielen könne, wenn CR7 nicht auf dem Platz stehe.

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André Villas-Boas und Gareth Bale
André Villas-Boas und Gareth Bale zu gemeinsamen Tottenham-Zeiten

„Wenn man die beiden im Team hat, erweitert das die Optionen“

LONDON. Kann Real Madrid ohne Cristiano Ronaldo? Zumindest in Halbzeit zwei bei UD Almería (5:0), gegen Galatasaray Istanbul (4:1) und Real Valladolid (4:0) hat das Starensemble eindrucksvoll bewiesen: Ja, es kann ohne den portugiesischen Weltstar. Vor allem aufgrund der Präsenz von Millionen-Einkauf Gareth Bale, der in genannten Partien ganze fünf Tore erzielte und eine Vorlage gab.

[dataset id=566]André Villas-Boas, der vor kurzem gefeuerte Trainer von Tottenham Hotspur, verfolgt die Entwicklung seines einstigen Schützlings bei den Königlichen intensiv und ist, wie er dem portugiesischen Blatt O JOGO erklärte, der Überzeugung, dass der 24-Jährige mit der Nummer 11 zu einer besseren Performance fähig sei, sobald Mitspieler Ronaldo nicht auf dem Platz stehe: „In dieser Saison haben wir festgestellt, dass Bale in den Spielen, in denen Cristiano nicht dabei war, ein größeres Übergewicht im Spiel von Real Madrid hatte. Wenn man zwei Referenzen wie die beiden in der Mannschaft hat, erweitert das die Optionen.“ 

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„Frage ist, ob Gareth seine Leistung neben CR7 bestätigen kann“

Neun Tore und sieben Assists in 15 Einsätzen – so lautet die bisherige Gesamtbilanz Bales bei den Blancos. Zweifelsohne ist er schon beim weißen Ballett angekommen. Dabei sagten dem Offensiv-Allrounder äußerst viele nach, er werde vermutlich ein halbes Jahr brauchen, um sich an Land und Leute zu gewöhnen, um sich der neuen Kultur in Spanien anzupassen und in erster Linie, um den großen Trainingsrückstand aufzuholen, den er aufgrund der nicht vorhandenen Saisonvorbereitung mit hartnäckigen Verletzungen hatte. Umso beeindruckender die Auftritte, die der walisische Nationalspieler zuletzt im Jersey der Madrilenen Woche für Woche hinlegte.

Knüpft der beste Premier-League-Spieler der vergangenen Spielzeit im Jahr 2014 an 2013 an, scheint er aussichtsreiche Chancen zu besitzen, es in zwölf Monaten bereits in die engere Auswahl bei der Wahl zum Weltfußballer zu schaffen. „Er ist schon einer der Besten des Fußballs“, betonte „AVB“, stellte dabei zugleich aber infrage, ob Bale „seine Leistung von Tottenham neben dem Besten der Welt in 2013 bestätigt“. Mit dem Besten der Welt in 2013 meinte der 36-Jährige natürlich Cristiano Ronaldo.

„Bei Tottenham war Bale der Protagonist“

Real Madrid sei nämlich nicht Tottenham Hotspur. Während der Königstransfer des Sommers an der White Hart Lane der absolute Superstar war, hat er im Bernabéu noch den einen oder anderen neben sich. Der alleinige Protagonist ist Bale bei Real nicht – zumindest noch nicht. „Bei Tottenham hat sich Bale an einen Spielstil angepasst, der ihm die Rolle des Protagonisten angeboten hat, ihn zum Referenzpunkt machte. Das ist die natürliche Konsequenz einer Mannschaft, die den außergewöhnlichen Moment der Form eines Spielers erkennt. Daher bekommt er mehr Bälle und es erhöht seine Chancen, Einfluss auf das Spiel zu nehmen. Es steigert auch die Verantwortung“, erzählte Villas-Boas, wie es bei den Spurs ablief.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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