Reportage

Traum erfüllt: Ronaldo rührt krebskranken Jungen zu Tränen

Seine zwei Tore hat Cristiano Ronaldo am Montag gegen Celta Vigo (3:0) nicht nur der verstorbenen Portugal-Legende Eusébio gewidmet, sondern auch dem krebskranken Jorge aus der Provinz Valencia. Wieso, weshalb, warum? REAL TOTAL erzählt die bewegende Geschichte.

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Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo: Nicht nur auf dem grünen Rasen ein Großer

Real-Star beweist einmal mehr sein großes Herz

MADRID. Cristiano Ronaldo ist kein Fußballer wie jeder andere. Ihn gibt es kein zweites Mal auf der Welt, er ist einzigartig. Weil der Portugiese auf dem grünen Rasen oftmals den Showman mimt, seine Freistöße in Cowboy-Manier ausführt und ihn nicht wenige ob seiner Haltung während eines Spiels als arrogant bezeichnen, spaltet CR7 die Massen und polarisiert enorm. Hinzu kommt auch noch, dass dem 28-Jährigen Aussehen und Styling von enormer Bedeutung sind und dem nicht jeder etwas abgewinnen kann. Fällt der Name des Super-Torjägers, sind Schlagworte wie „selbstsüchtig“ oder „selbstverliebt“ oft nicht weit entfernt – und das schon jahrelang.

Dabei ist Ronaldo gar nicht so, wie man ihn in der Öffentlichkeit darstellt. Weder arrogant noch selbstverliebt oder egoistisch. Im Gegenteil: Schon oft demonstrierte der 94-Millionen-Euro-Mann, dass er ein normaler Mensch ist und über ein großes Herz verfügt. Solidarität und Nächstenliebe werden bei ihm groß geschrieben. Und auch jetzt sorgte der Top-Star von Real Madrid für eine schönes und emotionales Erlebnis.

Cristiano Ronaldo
„Es reicht auch, wenn nur Gott mich kennt“

„Hallo, hier ist Cristiano Ronaldo…“

Einer von Ronaldos Abermillionen Fans kommt aus Gandia in der Provinz Valencia, ist ein junger Mann und heißt Jorge. Eines Tage klingelte das Telefon und Jorge ging ran. „Hallo, hier ist Cristiano Ronaldo…“, hörte er und wird sich wohl erst einmal gekniffen haben. Die Nummer 7 der Königlichen rief Jorge an und lud ihn samt Familie zum Spiel gegen Celta Vigo ein, das vorgestern mit 3:0 gewonnen wurde. Der Grund für dieses Geschenk, passenderweise am Tag der Heiligen Drei Könige, an dem in Spanien die weihnachtliche Bescherung stattfindet, ist jedoch ein trauriger: Jorge hat Krebs. Welchen genau, ist nicht bekannt. Es ist allerdings einer der schwereren Art. Im September des vergangenen Jahres erhielt die Familie diese Schock-Diagnose und hat seitdem keine entspannten, unbesorgten Minuten mehr – bis Cristiano Ronaldo in das Leben Jorges eingriff. Der Junge erlebte den Sieg gegen die Galicier gemeinsam mit Ronaldos Familie in der Loge des Portugiesen. Im Anschluss traf er seinen Liebling selbstverständlich auch noch.

Jorge, der durch die Chemotherapie seine Haare verlor, zuvor aber stets die Frisur trug, die gerade auch bei seinem Idol in war, erzählte mit glänzenden Augen: „Ronaldo hatte jemanden beauftragt zu mir nach Hause zu kommen. Dieser Mann schenkte mir ein signiertes Foto von Ronaldo und dann rief er mich persönlich an. Es wurde mir gesagt, dass ich eingeladen bin, dass Cristiano mich zu seinem Balkon (Loge im Bernabéu; d. Red.) einlädt und ich… super glücklich. Ich habe mich dort super gut gefühlt. Wie ein Traum, der wahr wurde. Es war ziemlich gut mit seiner Familie. Der Sohn, sehr intelligent und sehr schön, sehr freundlich.“

Cristiano hat mir Kraft gegeben und gesagt, dass weiter gekämpft werden muss und das alles besser wird. Das war etwas Unglaubliches Der krebskranke Jorge gewann durch Ronaldos Worte neue Kraft

Der Königliche unterhielt sich mit seinem Fan unter anderem über dessen traurige Krebs-Krankheit und sprach ihm Mut zu, nicht aufzugeben: „Ich war eine Weile zusammen mit ihm. Er hat mir viel gegeben. Cristiano hat mir Kraft gegeben und gesagt, dass weiter gekämpft werden muss und dass alles besser wird. Das war etwas Unglaubliches. Er ist eine großartige Person. Vielen Dank für all das, was er getan hat. Ich habe keine Worte des Dankes und, ich weiß nicht… (Jorge kämpft mit den Tränen; d. Red.) Er ist der Größte, es ist sehr emotional“, sagte er mit einem Lächeln und feuchten Augen.

„Cristiano ist wie ein Engel“

Das Lachen wollte Jorges Mutter an diesem Abend ebenfalls nicht entfliehen. Sie sprach dankbar und stolz: „Er hat gesagt, dass wir immer willkommen sind. Als Person ist er wie ein Engel, exzellent. Das ist etwas Spezielles für uns. Etwas, was wir niemals vergessen werden. Niemals. Das ist ein Geschenk, das wir niemals vergessen werden, niemals vergessen werden.“

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Warum CR7 weder postet noch spricht

Diese tolle Geste findet in der spanischen Presse keine allzu große Bedeutung, wird nur nebenbei thematisiert. Gar nichts erfahren hat man bis dato auf Ronaldos Profilen in den sozialen Netzwerken vom Miteinander mit Jorge – der möglicherweise kommende Weltfußballer wird auch nichts mehr dort hochladen. Cristiano ist so, wie er ist, möchte sich nicht verstellen, niemandem etwas beweisen und auch niemanden dazu drängen, ihn wegen großen Taten wie der mit Jorge doch für einen guten Menschen und keinen Arroganten zu halten. „Im Fußball muss man manchmal gegen den eigenen Willen sein, damit die Leute gut über dich sprechen. Ich hätte das öfter tun können, aber das würde mich selbst zum Narren machen. Und das gefällt mir nicht“, meinte Ronaldo zuletzt. „Machen Sie sich keine Sorgen. Ich bin keine schlechte Person. Was erzählt wird, hat auf mich keinen Einfluss. Früher hat mich das etwas gestört. Jetzt nicht mehr. Ich bin 28 und werde im Februar 29. Ich habe einen Sohn und daher sind mir diese Dinge egal. Ich bin, wie ich bin und den Leuten kann das gefallen oder nicht.“

Der Superstar hat dem an Krebs leidenden Jungen zum Tag der Heiligen Drei Könige das beste Geschenk gemacht, ja mehr noch: Er hat ihm seinen Traum erfüllt…  

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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