
Das erste Mal in der Festung Etihad Stadium
MANCHESTER. Das war knapp! Mal wieder zeigten die Blancos zwei verschiedene Gesichter und wurden vermutlich selbst davon überrascht, dass sie sich so sehr ins Achtelfinale zittern mussten.
In der ersten Halbzeit zeigte sich Real Madrid äußerst intelligent. Auf die offensive 3-4-1-2-Formation der Citizens stellte José Mourinho in seiner 100. Partie in der Königsklasse sein Team brillant ein, scharte seine Schützlinge noch im Kabinengang kurz vor Anpfiff der zweiten Halbzeit um sich! Ángel Di María ging enorm viele Wege mit nach hinten, da City sehr breit stand und Sami Khedira, heute mal wieder ein weltklasse Partner für Xabi Alonso, nutzte die sich ergebenden Räume in der Offensive. Auch Karim Benzema war nicht auf Fußruhe bedacht, er reihte sich in die solide, ruhige und konzentrierte Formation der Königlichen ein – und explodierte wenn es nach vorne ging nachdem er oder Cristiano Ronaldo sich den Ball tief in der eigenen Hälfte persönlich abholten. Doch mit der Zeit, der verdienten Führung durch Benzema in der 10. Minute dank toller Di-María-Flanke und den vielen vergebenen Chancen durch Ronaldo und Khedira wurden die Hausherren stärker. Ließen sich Maicon und Kompany in Halbzeit eins durch den portugiesischen Superstar noch regelrecht vorführen, keimte mit der mutigeren, offensiveren Spielweise der Citizens auch eine viel härtere Gangart auf – und der sonst eher strenge Schiedsrichter Gianluca Rocchi erwischte heute einen seiner tolerantesten Tage.
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Zwei Gesichter: Halbzeit eins hui, Halbzeit zwei pfui
So kam mal wieder vieles zusammen – Spielunterbrechungen aus der Grauzone stammend, zu viele vergebene Torchancen, leichte Unkonzentriertheiten in der königlichen Defensive und immer wacher werdende 47.000 Zuschauer. Keine Entschuldigung für das doppelte Gesicht Real Madrids, vielmehr eine Erklärung! Letzten Endes haben sich die Blancos diesen Punkt erzittert. Während die Hellblauen die Torschuss-Statistiken der Partie ausglichen, vergab Sergio Agüero Citys größte Chance in der zweiten Hälfte, als er eine Flanke aus wenigen Metern nicht an Iker Casillas vorbei brachte – dafür brachte er in der 72. Minute sein Team durch einen Elfmeter in Führung, der nicht mehr als ein schmeichelhaftes Geschenk für die Gastgeber war. Leider folgte auf das vermeintliche und unglückliche Foul Álvaro Arbeloas dessen zweite Gelbe Karte – in Unterzahl stellten sich zehn Madrilenen elf Citizens, die ihre Torejagd mit allen drei Top-Stürmern fortführten. Taktische Disziplinen waren bei Madrid längst über den Haufen geworfen, zittern war angesagt. Zittern, dass David Silva nicht noch weiter über sich hinaus wachsen würde, zittern, dass sich die ebenfalls sehr großzügigen und von Mourinho mit hämischem Beifall untermalten fünf Minuten Nachspielzeit nicht als Todesurteil herausstellen und zittern, dass mit den eingewechselten Varane und Albiol der Damm gegen die englische Sturmwelle standhalten würde. Er tat es!
Die Etihad-Festung ist zur 20. internationalen Partie in Folge unbezwungen, Madrid spielt seine deutlich schwächste Gruppenphase in der Königsklasse unter Jubilar Mourinho, das kann man aufgrund acht gesammelter Punkte nach fünf von sechs Spielen schon jetzt konstatieren – dennoch: City ist raus und Real weiter! Am Ende zählt nur das, auch wenn der Gruppensieg aufgrund des direkten Vergleiches mit dem BVB in der Gruppe „D wie Dortmund“ futsch war. Über die doppelte Fratze der Königlichen wird trotzdem gesprochen werden. Bis Samstag 22 Uhr bei Betis Sevilla (live auf LAOLA1.tv) bieten sich dazu genügend Gelegenheiten.
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