
„Tendenziell ist Madrid immer noch etwas unausgeglichen“
MADRID. Borussia Dortmund galt im letztjährigen Halbfinale der Champions League für nicht wenige Madridistas als das glücklichste Los, das man bekommen könnte. Und man bekam es. Und weder Bayern München noch den FC Barcelona. Doch der scheinbar einfachste Kontrahent auf dem Weg zu „la Décima“, dem zehnten europäischen Vereinstitel, entpuppte sich als harte Nuss und war im Endeffekt stärker. Eine 1:4-Klatsche im Hinspiel konnten die Königlichen im Rückspiel in Madrid nicht mehr umbiegen. Ein Tor fehlte beim nervenzerreißenden 2:0-Sieg zur Endspiel-Teilnahme. Die unbekümmerte junge Mannschaft von Jürgen Klopp zeigte den Superstars die Grenzen auf.
In dieser Saison gibt es dieses Duell zum wiederholten Male, diesmal eine Runde früher im Viertelfinale. Bereits am Mittwoch steigt das erste K.o.-Runden-Match im Santiago Bernabéu (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker), ehe es sechs Tage später (Dienstag, 8. April, 20:45 Uhr) auf deutschem Boden in die alles entscheidende Rückpartie geht. Christoph Metzelder, der während seiner aktiven Karriere sowohl für die Dortmunder Borussia (2000 bis 2007) als auch das weiße Ballett (2007 bis 2010) spielte, schließt nicht aus, dass die Westfalen den berühmtesten Verein der Welt erneut ärgern könnten. „Dortmund passt von der Spielweise sehr gut zu Real Madrid! Wenn sie im BVB-Stil kollektiv gegen den Ball arbeiten – das schmeckt Real gar nicht. Real hat sich insgesamt enorm stabilisiert. Das ist nicht mehr die gleiche Truppe wie zum Ende der Mourinho-Ära. Aber: Tendenziell sind sie immer noch etwas unausgeglichen. Die Defensive wird oftmals geopfert zugunsten der überragenden Offensive. Wichtig wird sein, wie Dortmund gegen den Ball arbeitet“, so „Metze“ in der BILD AM SONNTAG.

„Wohl nicht wieder diese Aufholjagd-Atmosphäre im Bernabéu“
Einen Vorteil für die „Schwarz-Gelben“ sieht der 33-Jährige indes darin, dass sie zunächst auswärts auftreten und das zweite Spiel im eigenen stimmungsvollen Fußballtempel bestritten wird. „Ein geflügeltes Wort in Madrid ist: ‚90 Minuten im Bernabéu sind lang.‘ In der Champions League ist die Stimmung noch besser als in der Liga. Aber es ist gut für Dortmund, dass das Hinspiel in Madrid ist. Da muss das Publikum erst mal warm werden, es herrscht vielleicht nicht direkt diese hitzige Aufholjagd-Atmosphäre wie beim letzten Mal“, glaubt der 47-fache deutsche Nationalspieler.
Nichtsdestotrotz ist der Respekt des gesamten Madridismo nach dem Aufeinandertreffen im zurückliegenden Spieljahr gegenüber dem aktuellen Tabellenzweiten der Bundesliga riesengroß. Doch letzten Endes betrachtet man Dortmund nun auch nicht als den Gegner, über den der Champions-League-Titel führt. Derselben Ansicht ist auch Metzelder: „Wenn man ganz ehrlich ist, sind weder Schalke noch Dortmund Klubs, mit denen sich Real auf dem Weg zur ersehnten ‚Décima‘, dem zehnten Landesmeister-Titel, beschäftigt. Da sehen sie eher Bayern, PSG oder Barça als Konkurrenz. Aber sie haben nach der letzten Saison Respekt vorm BVB, das hört man in allen Aussagen der Spieler und Verantwortlichen. Sie wissen ganz genau, was da auf sie zukommen kann…“
[advert]
„Weltfußballer-Titel hat Ronaldo definitiv einen Schub gegeben“
Umgekehrt jedoch auch. Die Borussen wissen, gegen wen sie da spielen – aber nicht nur, weil sie das schon mal taten. Cristiano Ronaldo, Karim Benzema, Gareth Bale, Luka Modric, Ángel Di María… Obacht, BVB! Vor allem wird wohl der ehrgeizige CR7 heiß wie Frittenfett sein und dem BVB nach dem bitteren Aus Ende April 2013 eine Lehrstunde erteilen wollen. Metzelder warnt: „ Selbst in Relation zu Weltklasse-Spielern in der Bundesliga sind Ronaldo und Messi eine ganz andere Kategorie, die schießen ja 60 Tore pro Saison. Ronaldo hat die Wahl zum Weltfußballer definitiv noch einen Schub gegeben. Man merkt ihm diese innere Genugtuung an, er scheint noch mehr Selbstvertrauen zu haben.“
DORTMUND GEGEN MADRID! Sei LIVE dabei, sichere dir deine Tickets!
Community-Beiträge