
Die Schnauze voll von den unzähligen Gerüchten
MADRID. Die Wirtschaftskrise in Spanien scheint auch immer mehr die Presse zu betreffen. Tag für Tag verbreiten die Gazetten neue Gerüchte, um ihre Auflagen zu erhöhen und sich dadurch finanziell über Wasser zu halten. Der Leidtragende heißt leider immer wieder Real Madrid und vor allem José Mourinho. Die exklusive Story des heutigen Freitags kam von der Zeitung EL PAÍS, die von einem handfesten Streit zwischen dem Übungsleiter und Florentino Pérez berichtete. Demnach sei der Trainer darüber erbost, dass der Präsident den Mannschaftskader im vergangenen Sommer nicht mit genügend Neuzugängen verstärkt habe. Der Star-Coach soll daher offenbar mal wieder an einen Abschied Richtung England nach Saisonende denken, heißt es.
[dataset id=47]Vor einem Jahr hätte sich bestimmt noch Mourinhos Sprecher Eladio Paramés via Twitter zu solch weit hergeholten Meldungen geäußert. Seitdem dieser jedoch seinen Account bei dem sozialen Netzwerk stillgelegt hat, spricht niemand mehr für den 49-Jährigen. „Der Mister ist seit Jahren in dieser Branche tätigt. Er leidet, aber er genießt auch. Er weiß, wie er damit umzugehen hat und seine Lust danach, Titel zu gewinnen, ist größer als alles andere. Er ist ebenso wie wir alle stark. Alle Themen außerhalb unserer Kabine spielen für uns keine Rolle“, sagte ein sichtlich genervter Aitor Karanka auf der Pressekonferenz vor dem 13. Liga-Spieltag am heutigen Nachmittag.
Dass diese schlichtweg erstunkenen und erlogenen Zeitungsberichte inzwischen trotzdem mehr als nur lästig für die Blancos sind, sah man auch dem Co-Trainer an. Als ihn Señor Diego Torres von EL PAÍS eine Frage stellte, entgegnete er kalt: „Manche Journalisten verdienen keine Antworten.“
„Mourinho erhielt wirklich ein Geschenk der UEFA“
Auch war der Assistent Mourinhos davon abgeneigt, die Schiri-Diskussion weiter anzuheizen. Zum italienischen Referee Gianluca Rocchi, der Real beim Champions-League-Auswärtsspiel gegen Manchester City ein ums andere Mal benachteiligte, „,muss nichts mehr gesagt werden. Der Mister meinte, dass die Presse seine Leistung vom Mittwoch bewerten solle, was sie ja auch getan hat. Wir tun das nicht“, stellte Karanka klar. Ausführlicher wurde er erst, nachdem ihn ein Reporter auf die Worte seines Vorgesetzten im Pressesaal des Etihad Stadiums nach Abpfiff ansprach. Die Aussage Mourinhos, er bedanke sich recht herzlich für das Geschenk der UEFA zu seinem 100. Champions-League-Spiel, sei falsch verstanden worden. Karanka: „Das war keine Ironie oder kein Angriff auf die UEFA. Der Mister hat in der Tat ein Geschenk erhalten und wollte sich lediglich dafür bedanken. Ein anderer Trainer rief ihn einen Tag vor dem Spiel an, gratulierte ihm zu seinem Jubiläum und erklärte, dass er etwas für ihn habe. Am Tag des Spiels überreichte er es ihm Auftrag der UEFA in unserem Hotel.“ Allem Anschein nach handelte es sich bei diesem Mann um keinen Geringeren als Manchester Uniteds Sir Alex Ferguson.
„Wir schauen nur auf uns, nicht auf die Konkurrenz“
Schließlich stand dann auch mal das Sportliche im Mittelpunkt. Ehe er einige Worte zum morgigen Kontrahent Betis Sevilla (Anstoß 22 Uhr, live auf LAOLA1.tv) verlor, sprach Karanka zunächst über die noch immer nicht ganz zufriedenstellenden Leistungen des Teams. „Wir arbeiten täglich mit der Absicht daran, uns zu verbessern und auf das Niveau der letzten Saison zu gelangen. Es ist allerdings bedauerlich, dass wir morgen zum Beispiel wieder rotieren müssen. Zwischen dem Spiel in Manchester und dem in Sevilla liegen gerade einmal drei Tage. Um fünf Uhr nachts kamen wir aus England in Spanien an und mussten am nächsten Tag schon wieder trainieren. Es ist keine optimale Vorbereitung auf ein schweres Spiel“, beklagte sich der 39 Jahre alte Spanier, der den Gegner aus Andalusien nach der bitteren 1:5-Derbypleite gegen den FC Sevilla als „umso bissiger und hungriger“ einschätzt: „Betis spielt eine sehr ordentliche Saison. Letztes Jahr hatten wir schon Schwierigkeiten in diesem Stadion und gewannen knapp mit 3:2. Es wird alles andere als einfach.“
Patzen ist im Estadio Benito Villamarín verboten, wenn man sich weiterhin berechtigte Hoffnungen auf die Meisterschaft machen will. Nach wie vor steht der FC Barcelona mit einer nahezu weißen Weste (elf Siege, ein Unentschieden) und acht Zählern Vorsprung auf das weiße Ballett in der Primera División da. „Solange wir gewinnen, sind wir erst einmal zufrieden. Wir müssen unsere drei Punkte Spiel für Spiel holen. Was die Konkurrenz macht, kümmert uns in erster Linie nicht“, erklärte der frühere Verteidiger, der abschließend die Situation der Mannschaft mit der des spanischen Formel-1-Piloten Fernando Alonso, der sich am Sonntag mit Sebastian Vettel im letzten Rennen um den WM-Titel streiten wird, verglich: „Wahre Champions geben nie auf.“
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