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„Ich muss ehrlich sagen: Real Madrid war nicht mein Wunschlos“

Im Old Trafford oder an der Stamford Bridge würde Borussia Dortmunds Nuri ?ahin heute lieber spielen anstatt im Santiago Bernabéu, wie er der SPORT BILD verriet. Der Mittelfeldspieler sprach über das Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel gegen die Königlichen, den Traum vom Gewinn der Königsklasse sowie seine Zukunft – noch ist der 25-Jährige ja bis zum Saisonende nur von den Blancos an den BVB ausgeliehen.

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Nuri Sahin
Nuri ?ahin hätte im Viertelfinale lieber mit einer Mannschaft von der Insel aufnehmen wollen

„Wenn ‚¡Hala Madrid!‘ ertönt, weißt du, worum es geht“

DORTMUND. Für Nuri ?ahin ist die Champions-League-Reise nach Madrid eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Im Santiago Bernabéu spielte der 25-Jährige eine Spielzeit lang (2011/12), fiel dabei aber die meiste Zeit aufgrund von hartnäckigen Verletzungen aus und konnte sich so in der Star-Truppe nie durchsetzen. Die Folge: der Abschied. Den türkischen Nationalspieler zog es zum FC Liverpool, bei dem er aber auch nicht wie erwünsch zurecht kam und nach nur einer sechs Monaten schon wieder bei seiner alten Liebe Borussia Dortmund landete.

Und mit dem BVB gastiert der gebürtige Lüdenscheider heute Abend zum Viertelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League bei den Königlichen (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker). Doch er sagte der SPORT BILD: „Ich muss ehrlich sagen, dass es nicht mein Wunschlos war, weil Real als Topfavorit gilt. Mir wäre eine englische Mannschaft lieber gewesen. Aber ich freue mich, weil ich weiß, wie wunderschön es sein kann, im Bernabéu-Stadion Champions League zu spielen. Wenn Plácido Domingo das Vereinslied („¡Hala Madrid!“-Jahrhunderthymne; d. Red.) singt, weißt du, worum es geht. Die Heimmannschaft, aber auch der Gegner – jeder bekommt eine Gänsehaut.“

Nuri Sahin
?ahin bestritt für das weiße Ballett nur zehn Pflichtspiele

„Wer sich auf Ronaldo konzentriert, erlaubt Bale drei Tore“

Weil Trainer Jürgen Klopp mit Ilkay Gündogan und Sven Bender im zentralen Mittelfeld zwei Stammkräfte nicht zur Verfügung stehen, wird ?ahin gegen die Blancos definitiv von Beginn an auflaufen. Das hat er bei den letztjährigen Halbfinalspielen vor fast einem Jahr nicht dürfen, da die damals fitten Bender und Gündogan und den Vorzug erhielten. Dem Ex-Königlichen blieb zweimal über 90 Minuten nur die Zuschauerrolle. Warum? „Weiß ich auch nicht. Für den Trainer hat sich eben nicht die Situation ergeben, mich zu bringen. Damit habe ich kein Problem. Soll mir erst mal einer nachmachen, bei Real Madrid, Liverpool und Borussia Dortmund zu spielen.“

Nee, dazu ist mir das Spiel viel zu wichtig, um mir darüber Gedanken zu machen Schon Pläne, mit welchem Real-Star er das Trikot tauschen möchte?

Während der Linksfuß mit den „Reds“ nicht auf der größten europäischen Bühne vertreten war, war der Henkelpott mit der Borussia und den Madrilenen bereits in Reichweite – mehr aber auch nicht. Das letztjährige Champions-League-Endspiel verloren ?ahin und Co. gegen Bayern München mit 1:2. Ein Jahr zuvor schied er im Real-Dress in der Runde der letzten Vier aus, ebenfalls gegen die Bayern. Irgendwann will er seine Hände aber noch an die begehrte Trophäe bekommen: „Der Champions-League-Titel ist mein größter Traum, das Höchste der Gefühle. Ich bin Gott sei Danke erst 25 und habe noch hoffentlich zehn Jahre vor mir.“

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Um es in diesem Jahr zu schaffen, muss „Schwarz-Gelb“ Real aus dem Weg räumen, was wohl aber sicher eine Mammutaufgabe wird. Vor allem natürlich ob der großen Gefahr, die Weltfußballer Cristiano Ronaldo ausstrahlt. Schon jetzt schoss er in dieser Saison in der Königsklasse 13 Treffer. Mit einem weiteren würde er den Rekord von Lionel Messi einstellen können. Doch ?ahin macht klar, sich nicht nur auf CR7 fokussieren zu dürfen. Denn: „Dann haben Sie Benzema, Di María, Modric und Isco vergessen. Ich kann die ganze Mannschaft aufzählen. Wer sich auf Ronaldo konzentriert, erlaubt Bale drei Tore. Das sind alles Weltstars, die ein Spiel alleine entscheiden können. Es ist wichtig, wie wir im Kollektiv verteidigen, wie mutig wir sind.“

?ahin bald wieder ein ganzer Borusse? „Ich warte ab“

Theoretisch könnten diese Weltstars ab der kommenden Spielzeit wieder ?ahins Teamkollegen sein. Der Türke ist bekanntermaßen bis zum 30. Juni nämlich nur vom spanischen Rekordmeister an den BVB ausgeliehen. In Madrid besitzt die Nummer 18 noch einen Vertrag bis 2017, der in den nächsten Tagen oder Wochen aber keine Gültigkeit mehr haben könnte. Dortmund verfügt über eine Kaufoption in Höhe von 7,4 Millionen Euro und kann diese seit gestern zu jeder Zeit ziehen. Bis dahin hält sich ?ahin bedeckt: „Sie kennen mich doch. Darüber werde ich öffentlich nicht reden. Ich warte ab.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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