
„Wahre Champions geben nie auf“
SEVILLA. An diesem Wochenende richten sich die Blicke der Sportbegeisterten in Spanien vielmehr ins brasilianische Interlagos und weniger in die Stadien der Primera División, in denen der 13. Spieltag ausgetragen wird. Grund dafür ist der spannende Kampf um die Weltmeisterschaft in der Formel 1. Der spanische Ferrari-Pilot Fernando Alonso liegt vor dem letzten und entscheidenden Rennen des Jahres in der WM-Tabelle zwar mit 263 Punkten 13 Stück hinter dem deutschen Piloten Sebastian Vettel (273), doch darf er sich weiterhin berechtige Hoffnungen auf den Gesamtsaison-Sieg machen. Für einen Sieg gibt es immerhin 25 Zähler, der zweite Rang bringt auch noch 18 ein.
Ähnlich ergeht es Real Madrid im „Großen Preis von Spanien“ in der Liga. Ähnlich wie Alonso auf Vettel müsse man durch Erfolgserlebnisse, einem tollen Spiel und viel Selbstbewusstsein Druck auf den Spitzenreiter FC Barcelona, der Madrid seit dem 4. Spieltag acht Zähler voraus ist, ausüben. Auf der gestrigen Pressekonferenz verglich Aitor Karanka die Situation des spanischen F1-Stars mit der an der Concha Espina: „Wahre Champions geben nie auf!“ Bekanntlich ist nichts unmöglich und die Real-Stars zu einiges fähig – und natürlich auf zu einen Sieg beim heutigen Liga-Spiel im Estadio Benito Villamarín gegen Betis Sevilla (22 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker).
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„Nach Derby-Pleite nie gut gegen Real“ – wie gefährlich wird Betis?
Nach der Champions League in Manchester ist also vor der Primera División. Im der vergangenen 100-Punkte-Saison verlangten die Sevillanos der Mourinho-Truppe einiges ab, so ging der Gastgeber nach zehn Minuten durch Jorge Molina in Führung, ehe Gonzalo Higuaín (25.) und Cristiano Ronaldo (52.) das Spiel drehten, Jefferson Montero in der 55. aber wieder für Betis treffen konnte und bis zum entscheidenden 3:2 für Real durch CR7 (73.) gezittert werden musste. Das letzte Mal, dass das weiße Ballett gegen Real Betis Balompié verlor, liegt aber auch schon über vier Jahre zurück. Am 16. Februar 2008 unterlag man den Grün-Weißen im Estadio Benito Villamarín mit 1:2, seitdem ging jedes Spiel an die Königlichen.
Die Bilanz der letzten Spielzeiten spricht also für einen Triumph von den heute in schwarz spielenden Madrilenen. Doch wie könnte die Realität aussehen? Man meint, behaupten zu können, dass Betis nicht gerade mit einer schmalen Brust in die Partie geht, immerhin liegt der Gastgeber in der Tabelle mit nur sieben Punkten Rückstand auf einem tollen sechsten Rang. Doch die letzten Partien verliefen aus Betis-Sicht eher schlecht als recht. Eine 1:5-Klatsche im prestigeträchtigen Stadtderby gegen den FC Sevilla, davor eine 2:1-Heimniederlage gegen Granada. Dennoch: „Wir sind bereit, eine schöne Partie zu zeigen und nach der letzten Pleite unsere Arbeit mit noch mehr Begeisterung auszuführen. Niemand verliert gerne mit 5:1 gegen Sevilla“, sagte Verteidiger Chechu Dorado. Trainer Pepe Mel geht schon deutlich skeptischer an das Duell mit Real an: „Ich habe nie gegen Madrid gewonnen, nachdem wir zuvor ein Derby verloren haben. Es ist schwierig, weil besonders die Psyche da eine wichtige Rolle spielt.“ Wie gefährlich könnte Betis Madrid also werden? Im Normalfall müsste Mourinhos Mannschaft auch dieses Spiel gewinnen, jedoch weiß man bekanntlich nie, welche Pläne die bis in die Haarspitzen motivierten Gegner immer wieder aufs Neue schmieden.
Startelf: Özil für Modric
Von Nachteil könnte für die Blancos das Spiel bei den Citizens am Mittwoch sein, wie Karanka erklärte: „Es ist bedauerlich, dass wir wieder rotieren müssen. Zwischen dem Spiel in Manchester und dem in Sevilla liegen gerade einmal drei Tage. Um fünf Uhr nachts kamen wir aus England in Spanien an und mussten am nächsten Tag schon wieder trainieren. Es ist keine optimale Vorbereitung auf ein schweres Spiel. Betis spielt eine sehr ordentliche Saison. Letztes Jahr hatten wir schon Schwierigkeiten in diesem Stadion und gewannen knapp mit 3:2. Es wird alles andere als einfach.“ Auf den Platz schicken wird „the Special One“ aber keine runderneuerte Elf, lediglich Mesut Özil wird wohl für Luka Modric als Spielmacher beginnen, angeschlagen gar nicht erst mitgereist sind Michaël Essien und Álvaro Morata, genauso wenig die Verletzten Gonzalo Higuaín und Marcelo. Die voraussichtliche Startelf: Casillas – Arbeloa, Pepe, Ramos, Coentrão – Khedira, Alonso – Di María, Özil, Ronaldo – Benzema.
Die Mannschaft hat heute bereits die Chance, den Abstand zu den Katalanen auf fünf Punkte zu verkürzen, denn die stehen erst morgen (21 Uhr) auf dem Rasen. Und das übrigens in Levante, die Real beim letzten Liga-Auswärtsmatch nur mit viel Mühe hat schlagen könnten. Möglicherweise leisten die Valencianos Madrid an Spieltag 13 ja Schützenhilfe. Doch selbst wenn dies nicht geschehen sollte, verbleiben beim „Großen Preis von Spanien“ immer noch 25 Runden. „Wahre Champions geben nie auf!“
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