
„Ich war schon immer fasziniert von der Champions League“
LISSABON. Als Portugiese ist er der Botschafter des diesjährigen Champions-League-Endspiels in Lissabon und zugleich total parteiisch. Dass Luís Figo seinem Ex-Verein Real Madrid den Titel in der Königsklasse wünscht wie keinem anderen Klub, ließ der 41-Jährige bereits offen und ehrlich verlauten. „Ich persönlich wünsche mir natürlich, dass Real Madrid den Wettbewerb gewinnt“, machte er bereits Ende Dezember des letzten Jahres keinen Hehl daraus – REAL TOTAL berichtete.
Ein Triumph der Königlichen wäre für Figo ohne Frage äußerst besonders. Vor allem, da sie den lang ersehnten zehnten Titel auf europäischer Bühne in seiner Heimat holen würden und der Weltfußballer des Jahres 2001 diesen Wettbewerb ganz einfach für den größten hält, den es gibt. „Ich war schon von diesem Wettbewerb fasziniert, als ich die Spiele noch im Fernsehen geguckt habe. Diese fantastischen Abende auf der europäischen Bühne, die großen Mannschaften, die tolle Atmosphäre – alles das weckt in mir ein Gefühl von Nostalgie. Natürlich lebe ich in der Gegenwart und weiß, dass das alles zur Vergangenheit gehört. Trotzdem sind das Erlebnisse, die ich niemals vergessen werde. Ich hatte das Glück, zahlreiche Spiele in der Champions League zu machen. Ich kann nur bestätigen: Das ist der schönste, aber auch schwerste Wettbewerb, den es gibt. Wenn du es dann auch noch schaffst, den Titel zu holen, ist das einfach traumhaft“, schwärmt Figo.
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„Ich ging nach Madrid, weil Real der erfolgreichste Verein ist“
Und er hat ihn geholt, den Titel. 2002 erfüllte sich für den 127-fachen Nationalspieler jener Traum vom Champions-League-Sieg. Es war der bis heute letzte für die Madrilenen. Seitdem gelang es ihnen kein einziges Mal, auch nur ins Finale einzuziehen. Blickt man man heuer auf den Triumph von vor zwölf Jahren zurück, hat man in erster Linie den überragenden Volley-Schuss von Zinédine Zidane vor Augen, der den 2:1-Endstand bescheren sollte. Figo: „Jeder, der das Finale gesehen hat, wird dieses unglaubliche Tor von ‚Zizou‘, der das Spiel damit entschieden hat, niemals vergessen. Für mich lief die Saison damals nicht ganz so gut. Ich hatte eine langwierige Verletzung und musste lange aussetzen. Im Finale war ich dann wieder dabei, obwohl ich noch nicht wieder richtig fit war. Aber: das Entscheidende ist, dass ich in dem Endspiel dabei war und wir den Titel geholt haben. Es war das neunte Mal, dass Real die Königsklasse gewonnen hatte. Das ist ein Moment, von dem jeder professionelle Fußballer in seinem Leben träumt.“
Die ersten Erfahrungen mit dem prestigeträchtigen Wettbewerb machte der Legenden-Fußballer aber nicht im Santiago Bernabéu, sondern ausgerechnet beim FC Barcelona, dessen Dress er von 1995 bis 2000 trug, ehe er für eine damalige Rekordablöse von 58,2 Millionen Euro zu den Merengues transferiert wurde. Den Wechsel zum Erzrivalen begründet der viermalige spanische Meister so: „In Sachen Tradition und Titel war Real Madrid allen anderen Vereinen einen Schritt voraus. Dieser Klub ist wirklich einzigartig. Real ist der erfolgreichste Verein. Das war für mich der alles entscheidende Grund, warum ich diesen Schritt damals gegangen bin. Als wir dann in Glasgow die Champions League gewannen und den Titel holten, war ich am Ende meines Traums angekommen. Ich hatte mein Ziel erreicht. Das war sicher einer der wichtigsten Momente überhaupt in meiner Karriere als Fußballer.“
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