Pressekonferenz

Simeone schreibt Costa nicht ab: „Wir warten die Entwicklung ab“

UEFA-Medientag bei Real Madrids Champions-League-Finalgegner Atlético! Bevor „Rojiblanco“-Coach Diego Simeone seine Meister-Mannschaft ab 19 Uhr im Rahmen einer komplett öffentlichen Trainingseinheit im Estadio Vicente Calderón zusammenrief, gastierte der Argentinier im Pressesaal und sprach dabei unter anderem über die Einsatz-Chancen Diego Costas sowie einige Stars der Königlichen und die Besonderheit, dieses Endspiel ausgerechnet gegen den großen Stadtrivalen zu spielen.

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Diego Simeone
Führte Atlético nach 18 Jahren zur zehnten Meisterschaft: Diego Simeone

„Das ist kein Spiel, bei dem man mit 80 Prozent spielen kann“

MADRID. Fünf Tage sind es noch bis zum Finale der UEFA Champions League zwischen Real Madrid und Atlético Madrid. Nachdem die „Rojiblancos“ am Samstag dank eines 1:1 im Camp Nou gegen den FC Barcelona die spanische Meisterschaft gewannen und sie gestern ausgiebig mit ihrer Anhängerschaft feierten, begann mit dem heutigen Tag die Vorbereitung auf das Endspiel im Estádio da Luz zu Lissabon. Diese fünf Tage könnte Coach Diego Simeone dafür nutzen, eine Offensive ohne Top-Stürmer Diego Costa ausfindig zu machen – will und wird er aber nicht. Auch wenn der 25-Jährige, der in der laufenden Saison wettbewerbsübergreifend bereits 36 Treffer erzielte, mit einem Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zwei Wochen ausfällt, überraschte der Argentinier auf der Pressekonferenz im Rahmen des UEFA-Medientags ein wenig mit den Worten: „Wir haben die Woche heute begonnen, es verbleiben Tage und wir werden nichts entscheiden, weil mir das vor einem derart wichtigen Spiel zu schnell erscheinen würde. Aber wir benötigen einen Spieler in einem guten Zustand. Das ist kein Spiel, bei dem man mit 80 Prozent spielen kann. Wir warten die Entwicklung bei Costa und Arda bis zum Ende der Woche ab. Sollten sie nicht dabei sein, suchen wir Alternativen.“

Diego Costa
Untersuchung ergibt: Zwei Wochen Pause für Diego Costa

„Ronaldo ist der Weltbeste, Benzema brandgefährlich“

So wie Simeone Costa noch nicht abschreibt, spielen auch die bei den Königlichen nicht angeschlagenen Stars wie Cristiano Ronaldo, Karim Benzema oder Pepe in der Vorbereitung des Atlético-Verantwortlichen eine Rolle. „Ich bereite eine Partie immer in der Erwartung, dass der Gegner in Besitz seiner besten Spielern auf den Platz geht, vor. Und Ronaldo ist einer davon. Der Beste, den die Welt des Fußballs hat“, so „el Cholo“, der zusätzlich über die Qualitäten Benzemas sprach: „Madrid hat sich als Team sehr entwickelt und Benzema war dabei sehr wichtig. Er agiert gut zwischen den Linien, ist brandgefährlich. Wir werden sehen, welches System sie spielen, ob 4-3-3 oder 4-4-2. Aber in jedem Fall ist Benzema ein sehr wichtiger Spieler für Madrid.“

Dass sei dem 44-Jährigen zufolge Xabi Alonso ganz genauso. Das Problem der Blancos: Der Mittelfeldroutinier und Taktgeber wird in Lissabon aufgrund einer Gelbsperre zum Zuschauen verdammt sein. Simeone atmet deshalb aber nicht allzu sehr auf. Denn: „Alonso ist einer der Besten und ein bedeutender Ausfall. Aber Anceotti besitzt Alternativen. Illarramendi, Khedira oder Casemiro: Einer dieser Drei wird spielen.“

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„Motivation nicht größer, weil Real Madrid der Gegner ist“

Nicht nur den Stars von der Concha Espina, sondern dem gesamten Madridismo kann Atlético am Samstag den Abend verderben. Seit zwölf Jahren wartet Real sehnsüchtig auf „la Décima“, den zehnten Titel auf europäischer Bühne. Scheitert die Truppe von Carlo Ancelotti, scheitert sie ausgerechnet gegen den Stadtrivalen, der lange im Schatten der Merengues stand. Eine zusätzliche Motivation, dem weltbesten Verein des 20. Jahrhunderts einen Strich durch sämtliche Champions-League-Rechnungen zu machen, sei das aber nicht, so Simeone. „Die Motivation ist nicht größer, weil der Gegner Madrid heißt. Das nicht. Daran glaube ich nicht. Ein Finale ist motivierend ohne zu schauen, gegen wen gespielt wird. Die Motivation ist dieser Klub, für ihn zu spielen. Und nicht, gegen wenn du spielst oder mit wem du dich misst“, findet er.

Und er forderte schon heute: „Wir müssen zu einhundert Prozent konzentriert sein und ich bin mir sicher, dass die Spieler antworten werden. Im Fußball zählt immer das Letzte, was du tust. Wir sind glücklich auf das, was sie geleistet haben. Doch die Spieler werden nach dem bewertet, was sie tun werden. In die Geschichte sind sie bereits eingetreten. Dieses Finale ist ein anderes als das Pokalfinale 2013. Ich sehe keine Ähnlichkeiten zu früheren Duellen. Es wird ein Spiel mit Reibung, mit Angst. Unsere Chance liegt in Prozenten bei 50:50. Madrid hat individuell bessere Spieler. Wir treten mit einer großen Motivation an und Madrid mit einem großen Wunsch. Aber das bedeutet nicht, dass wir den nicht auf haben werden. Es wird ein sehr enges Spiel.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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