
Nichts Neues: Mourinho erhitzt die Gemüter
MADRID. Das Spiel gegen den Drittligisten CD Alcoyano, es war trotz des 3:0-Sieges, der in den letzten 20 Minuten unter Dach und Fach gebracht wurde, eines mit viel Luft nach oben. So schien zeitweilig sogar echte Langeweile auf den Tribünen geherrscht zu haben, denn das völlig neu formierte Team von José Mourinho, gespickt mit Reservisten und Nachwuchsspielern, harmonierte natürlich nicht derart gut, wie man das ansonsten gewohnt ist.
Wie es dann so oft ist, lassen sich die Zuschauer nicht den Spaß nehmen und feiern einfach ihre eigene Fiesta auf den Rängen – und genau jetzt kommt José Mourinho wieder ins Spiel. Während die treuesten Anhänger der Blancos, die „Ultras Sur“, Mitte der zweiten 45 Minuten lobend den Namen des 49-jährigen Portugiesen riefen („José Mourinho, José Mourinho“), wurden sie von vielen Pfiffen überschattet. Die hat es für „the Special One“ im Bernabéu von denjenigen, die seine Philosophie, die er mit den Madrilenen fährt, anprangern, ablehnen und von einigen Methoden und Aktionen nach außen hin nicht fertig werden, schon zu Genüge gegeben. In der letzten Saison äußerte Mou seinen Unmut über die teilweise maue Rückendeckung der Fans und wandte sich dankend einzig an die „Ultras Sur“: „Ich möchte mich bedanken bei den wenigen Fans, die hinter unserem Tor standen. Wenn sie da nicht gewesen wären, ich hätte wohl gedacht, dass das Stadion leer sei.“ Jetzt kommt es sogar schon so weit, dass eine Pro-Mourinho-Bewegung auf Twitter die Runde macht.
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Ultras giften eigenen Anhang an: „Anti-Madridistas, Scheißkerle!“
Wie die Ultras folglich darauf reagierten? Mit klaren und deutlichen Worten! Für die Pfiffe für den Real-Chef packten sie Unruhestifter verbal an den Kragen und sangen: „Anti-Madridistas, Scheißkerle! Anti-Madridistas, Scheißkerle!“ Dass sich die Fans nun untereinander die Köpfe einschlagen, davon weiß Real Madrids Direktor für institutionelle Beziehungen, Emilio Butragueño, nach eigenen Angaben nichts. „Pfiffe? Die Fans und der Klub unterstützen José Mourinho deutlich“, betonte der 49-jährige Spanier. Es wird wieder einmal erkenn- und spürbar, dass dieser José Mourinho in der Welt des Sports so dermaßen polarisiert wie nur wenige andere. Fragt sich nur, wohin das die Madrider Fankultur treiben wird…
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