
„20.000 Fans, obwohl ich noch keine Sekunde für Real spielte“
DORTMUND. Spätestens nach dem Abgang von Xabi Alonso ist Toni Kroos neben Luka Modric der neue Denker und Lenker im Mittelfeld von Real Madrid – nicht nur in der Gegenwart, sondern aufgrund seiner erst 24 Jahre auch für die Zukunft. Wenngleich sich die Königlichen am vergangenen Sonntag bei Real Sociedad blamierten, nach einer 2:0-Führung mit 2:4 verloren und noch reichlich Arbeit vor der Mannschaft von Carlo Ancelotti liegt, hätte Kroos nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft in Brasilien aus seiner Sicht keine bessere Entscheidung treffen können, als sich dem größten Klub der Welt anzuschließen. „Ich habe alles richtig gemacht und bin hundert Prozent zufrieden“, berichtete die Nummer 8 vor dem heutigen EM-Qualifikationsspiel im Dortmunder Signal Iduna Park gegen Schottland im Interview mit BILD am SONNTAG.
Nach sechs Spielzeiten beim deutschen Rekordmeister und zwischenzeitlichen anderthalb Jahren im Dress von Bayer Leverkusen genießt der Taktgeber das neue Abenteuer in der spanischen Metropole in vollen Zügen. „Real Madrid ist dem FC Bayern im weltweiten Standing noch einen kleinen Schritt voraus“, findet Kroos, „wenn ich da alleine an meine Präsentation im Bernabéu denke – da kamen 20.000 Fans, obwohl ich noch keine Sekunde für Real gespielt hatte. So etwas ist in Deutschland unvorstellbar. In Spanien ist die Fußball-Mentalität der Fans noch emotionaler“.
Alonso wählte indes den umgekehrten Weg. Bekanntermaßen wurde der 32 Jahre alte Spanier nach fünf Jahren im Estadio Santiago Bernabéu kurz vor dem Ende der Wechselfrist von den Blancos an die Isar transferiert. „Er ist ein Super-Typ. Alonso wird den Bayern guttun. Und ich hoffe, dass er auch in München glücklich wird“, so der DFB-Star, der dazu außerdem meinte: „Die Bayern hatten sicher im Sommer nicht diesen Plan. Es ist eine Reaktion auf den Personalstand. Sie haben halt auf die Verletzten reagiert. Ich sehe da keinen Zusammenhang mit meinem Wechsel nach Madrid.“
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Kroos fängt an, Spanisch zu lernen
[dataset id=39]Der nächste Spanier in Deutschland, der nächste Deutsche in Spanien. Nachdem Alonso bereits mitteilte, keine Zeit verlieren und die für ihn neue Sprache erlernen zu wollen, legte Kroos nun mehr oder weniger nach: „Nach der Rückkehr von der Nationalmannschaft fange ich mit meinem Spanisch-Kurs an – so oft wie möglich, mindestens ein-, zweimal die Woche.“ Bis dahin greift der gebürtige Greifswalder beispielsweise in Gesprächen mit Coach Ancelotti auf seine Englisch-Kenntnisse zurück: „Wir reden Englisch miteinander. Das klappt sehr gut. Auch mit dem Trainerteam. Ich komme bestens klar.“
Und auch mit seinen Mitspielern um Cristiano Ronaldo, der „in der Nähe“ wohne, es jedoch noch kein gemeinsames Barbecue gab: „Ich bin erst knapp einen Monat da. Wir haben direkt mit Spielen im Drei-Tage-Rhythmus angefangen. Da haben wir halt noch nicht wirklich viel privat gemacht. Im Vordergrund steht, dass ich mit meiner Familie in unserem neuen Haus lebe.“
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