
„Im Januar habe ich angefangen, ich selbst zu sein“
MADRID. Er habe sich festgespielt, schrieb REAL TOTAL Anfang September. Auf der Position des Rechtsverteidigers ist Daniel Carvajal seit dem Frühjahr gesetzt und der allmählich in die Jahre kommende Álvaro Arbeloa nur noch Bankdrücker. In dem 22-Jährigen sehen immer mehr denjenigen, dem in den kommenden Jahren die rechte Außenbahn gehört – nicht nur bei Real Madrid, sondern auch in der spanischen Nationalmannschaft, bei der er aktuell weilt und dort ebenso langsam aber sicher Fuß fasst. „Im Januar habe ich angefangen, ich selbst zu sein“, so die Nummer 15. „Für den heutigen Tag fühle ich mich nicht als Stammspieler. Der Trainer rotiert viel, aber ich versuche, jede Möglichkeit für mich zu nutzen“, meinte Carvajal. Trotz der für ihn rundum positiven letzten Wochen und Monate bleibt er demütig.
Momentos de la entrevista en @AlPrimerToque entre @Hectorfernandez y @fburgos4 con DANI CARVAJAL @DaniCarvajal92 pic.twitter.com/vbxEy4f32D
— Al Primer Toque (@AlPrimerToque) 6. Oktober 2014
Dass der Spanier vom Jugendspieler mit dem großen Traum, sich bei den Blancos durchzusetzen, zum Leistungsträger im Star-Ensemble heranreifte, hat er durchaus auch Bayer Leverkusen zu verdanken. Bei der „Werkself“ verbrachte er bekanntlich die Spielzeit 2012/13 und entwickelte sich dort zum richtigen Profi, ehe der spanische Rekordmeister die Rückkaufoption zog und Carvajal in Madrid durchstarten konnte. „Real Madrid zu verlassen, war für mich keine einfache Entscheidung. Doch man sagte mir, dass wenn es gut läuft, ich die Chance habe, zurück zu kommen. In Deutschland habe ich gelernt, dass man jeden Fehler sehr teuer bezahlt. Und defensiv habe ich mich sehr verbessert“, konstatierte er.
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„Niemandem gefällt es, wenn die Leute pfeifen“
So gut es Carvajal ergeht, so durchwachsen sieht die Situation bei Iker Casillas aus. Die Abneigung von einer Gruppe von Anhängern bekam der Kapitän besonders während der Champions-League-Heimpartie gegen den FC Basel zu spüren, als er lautstark bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen wurde. „Niemandem gefällt es, wenn die Leute pfeifen“, stellte Carvajal klar, „und noch weniger, wenn es im eigenen Stadion ist. Nach 15 Jahren bei Real Madrid ist Iker bereit für jede Situation“, ist er jedoch überzeugt.
Die volle Unterstützung brauchen Mannschaft und jeder einzelne Spieler insbesondere in den großen Spielen. In Spielen, in denen es um Punkte, Titel, Ehre und Prestige geht. Der Clásico gegen den FC Barcelona ist so eines, bei dem ein erneutes Pfeifkonzert dem Team überhaupt nicht weiterhelfen würde. Wenngleich Real und Barça nicht allzu oft bei den viel zitierten Underdogs der Liga Federn lassen und den direkten Duellen somit eine besondere Bedeutung bei der Vergabe der Meisterschaft zukommt, glaubt der junge Verteidiger: „Es ist noch zu früh, um zu sagen, dass der Clásico eine finale Aufgabe ist.“ In 18 Tagen (25. Oktober, 18 Uhr) kommt es im Estadio Santiago Bernabéu zum ersten Showdown zwischen den beiden Schwergewichten im spanischen Fußball.
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