Pressekonferenz

„Meine Zukunft ist das morgige Spiel“

Nach einer interessanten Woche in Madrid erwarteten insbesondere die Journalisten die Pressekonferenz von José Mourinho mit Sehnsucht. Die morgige Champions-League-Partie gegen Ajax Amsterdam geriet dabei ganz schnell in den Hintergrund und die vielen Spekulationen über Mourinho wurden zum Thema des Tages.

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Mit verschmitztem Lächeln und sarkastischen Aussagen – José Mourinho wie man ihn kennt

„Ich habe nichts zu meinen Gespräch mit Pérez zu sagen“

MADRID. Der Spitzname „the Special One“ ist wahrhaft nicht überraschend, schaut man sich beispielsweise die Aktion vor dem Stadtderby am Wochenende an. José Mourinho kündigte sich an, kam auf den Platz und wurde – zu seiner Überraschung – nicht ausgepfiffen. „Es war vor allem, weil ich erwartet habe, dass ich ausgepfiffen werde, wenn ich den Platz betrete und mir Anfeindungen entgegen gebracht werden. Wenn dies der Fall ist, dann sollte das vor dem Spiel geregelt werden, weil es eine persönliche Sache ist. So kann danach die Mannschaft unterstützt und keine Meinung gemacht werden – es geht nur um die Unterstützung“, erklärte er sein Erscheinen um 21:20 Uhr auf dem Platz.

„Geht doch mit dem Redakteur, der das erfunden hat, ins De María“ José Mourinho über die Abschieds-Gerüchte der Presse

Dass alle Madridistas also gegen Mourinho sind, scheint nach dieser Aktion nicht wirklich bestätigt. Die Medien ließen aber, obwohl sich die Gemüter nach dem Derbysieg aus sportlicher Sicht wieder etwas beruhigten, nicht locker und so platzte heute gleich die nächste Bombe: „Die Zeit von Mourinho bei Real Madrid ist kurz vor dem Ende“, titelte die spanische Sportpresse. Mal wieder eine Methode, die Absatzzahlen künstlich in die Höhe zu schrauben? „Eine solche Frage muss an den Redakteur der MARCA gestellt werden, der diese Titelseite entwarf. Ihr könnt ihn ja zum Beispiel im Restaurant De María dazu befragen“, folgte ein Seitenhieb auf ein gemeinsames Essen in der Vergangenheit. Jorge Valdano lud zum Diner mit den ranghohen Pressevertretern des Prisa-Verlags (Anm. d. Red.: unter anderem MARCA und AS) in dem spanisch-argentinischen Restaurant in Madrid, was dem 49-Jährigen natürlich gar nicht schmeckte. Meine Pressekonferenzen sind für so etwas nicht gedacht. Weder ich, noch der Präsident werden dazu auch nur ein Wort sagen. Meine Zukunft besagt nur, dass ich morgen meine Partie Nummer 101 in der Champions League vor mir habe. Das kann die UEFA denke ich bestätigen“, machte sich der Portugiese über das Gerücht lustig, das am Morgen in die Welt gesetzt wurde. Es war von einem angeblichen Gespräch und damit einhergehenden Differenzen zwischen Trainer und Vereinsführung die Rede. Absoluter Blödsinn, was Mourinho sofort klar stellte: „Ich habe dazu nichts zu sagen, was ich mit dem Präsidenten beredet habe. Meine Beziehung zu ihm ist gut und das habe ich bereits oft gesagt. Diese Situation wird sich auch nicht ändern.“

„Das Weiterkommen in dieser Gruppe ist schon ein Erfolg“

[dataset id=46]Neben all den Nachrichten rund um Trainer, Verein und Fans, wirkt es ab und zu, als rücke das eigentlich Wichtige in den Hintergrund. Dieser Meinung ist auch der Coach und stellte klar, dass es „daran fehlt, jedes Spiel mit der gleichen Konzentration anzugehen. Mit der gleichen Motivation und Ambition. Wir müssen jedes Spiel gewinnen wollen! Wir spielen meist gegen Gegner, die das unbedingt wollen und es sich so verdienen, wie Betis zum Beispiel. Uns fehlt es an einem Rhythmus und diesen müssen wir finden.“ Immerhin steht morgen ein Champions-League-Spiel an, das nicht nur das 101. von Mourinho ist, sondern auch noch einiges anderes zu bieten hat. „Adán steht morgen im Tor, Nacho spielt von Beginn an. Ronaldo, Benzema und Co. werden alle spielen. Ramos und Alonso stehen nicht auf dem Platz, weil sie bereits zwei Gelbe Karten haben. Außerdem wird Casillas nicht im Kader stehen“, nannte der Coach einige Details der morgigen Aufstellung gegen Ajax Amsterdam (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker zu verfolgen).

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Kein Wunder, ist der zweite Platz in der Gruppe D doch gefestigt. Dennoch ein erster Misserfolg in dieser Saison? „Die Qualität der Gegner spielt eine Rolle. City ist ein sehr guter Gegner und Dortmund ist für mich unter den besten Teams in Europa. Ich denke, dass es ein Erfolg ist, in dieser Gruppe weiterzukommen. Ajax könnte morgen Dritter werden. Wenn man unter diesen Teams unter den ersten Beiden landet, ist das ein Erfolg“, lautete seine Wertung. „Wir sind qualifiziert. Es ist ein gutes Spiel, da Spieler wie Adán ohne Druck spielen können. Auch der Nachwuchs bekommt seine Chance, weshalb Cheryshev zum Beispiel auf der Bank sitzen wird. Für Ajax und City geht es noch um die Europa League, weshalb wir ein ernsthaftes Spiel angehen werden.“ Nun gibt es also ein aufgewertetes Freundschaftsspiel gegen Amsterdam, worauf einige wichtige Spieler in der Meisterschaft, inklusive den Pokalspielen gegen Celta Vigo, folgen. Entsprechend fiel auch die Marschroute des Übungsleiters für den Dezember aus: „Wir wollen bis zum Ende des Jahres in der Liga keine Punkte mehr verlieren und gegen Celta weiter kommen! Über Weihnachten trainieren wir dann wieder gut und hoffen, dass wir bald wieder auf Higuaín, Marcelo und die anderen zurückgreifen können.“

Interesse an PSG? „Dort spielt ein möglicher Gegner für uns“

Zum Schluss der Fragerunde wurde dann noch ein französisches Team mit potentem Geldgeber in den Fokus gerückt. Die Rede ist von Paris St. Germain, bei denen Mourinho und Ronaldo auf der Einkaufsliste stehen sollen. Der Trainer der Blancos nimmt diese Frage ernst und erklärte, dass „ein Assistent nach Paris fahren“ werde. Verhandlungen sind aber natürlich nicht der Grund, sondern das Beobachten eines möglichen Gegners im Achtelfinale. „Er wird sich das Spiel gegen Porto anschauen, da es sich um einen potentiellen Gegner handelt. Nur das interessiert mich.“ Ähnlich redegewandt zeigte er sich auch auf die Frage, ob CR7 denn endlich glücklich sei. „Es ist doch viel interessanter, wer morgen spielt oder nicht? Nicht immer diese Fragen, ob jemand glücklich ist oder nicht. Ich habe keine Ahnung“, beendete er sein Statement so, wie man es von ihm gewohnt ist.

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von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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