Real Madrid gegen Rayo Vallecano, Weltverein gegen Underdog, Erster gegen Elfter, „Wir schlagen auch euch“ gegen „Wir wollen euch ärgern“. Eine im Vorfeld der Partie klare Angelegenheit und aufgrund des Endresultats auch danach. Doch während des Spiels konnte das Team aus Madrids Stadtteil Vallecas streckenweise ordentlich dagegenhalten. Kein Wunder, dass Carlo Ancelotti zuvor meinte: „Wir müssen einer Mannschaft applaudieren, die eine Spielidee hat, die sie genießen will. Sie spielt, kämpft und ist offensiv. Wir müssen bereit und gut fokussiert sein.“ Der Italiener ist übrigens nun seit 500 Tagen im Amt!
Bevor im Bernabéu jedoch Fußball gespielt wurde, feierte man Cristiano Ronaldo ausgiebig. Der Superstar zeigte den Fans seinen gewonnenen Goldenen Schuh, bekam tosenden Applaus und Sprechchöre. Die Südkurve skandierte zudem: „Cristiano, Balón de Oro!“ So viel wie: Cristiano, Weltfußballer! Das ist er und kann er am 12. Januar zum dritten Mal werden.
Ein Küsschen für die goldene Trophäe. Am Mittwoch bekam CR7 sie als Europas bester Torjäger der letzten Saison (31 Treffer) überreicht.
Hinein ins Geschehen. Wie schon am Dienstag in der Champions League gegen den FC Liverpool tat sich das weiße Ballett nicht ganz so einfach. Rayo Vallecano suchte selbst den Weg in die Offensive, weshalb Real sein Spiel nicht entfalten und auch keine drückende Überlegenheit aufbauen konnte. Ein Beleg dafür: Der Underdog sollte nach 90 Minuten mit 54 Prozent Ballbesitz mehr gehabt haben als die Hausherren (46), deren Stärke die große Ballsicherheit ist! Dazu hatte Rayo sechs Ecken und gab 15 Schüsse ab.
Coach Ancelotti bemängelte: „In der ersten Hälfte haben wir auf den Außen nicht gut Druck ausgeübt.“ Trotz dessen und einiger zuweilen unnötiger Fehler im Spiel fiel die Führung bereits in der neunten Minute. Toni Kroos legte das Leder von der linken Seite aus ins Zentrum, wo Startelf-Rückkehrer Gareth Bale vollstreckte.
Sergio Ramos machte es ihm in Minute 40 nach und schoss das 2:0. Eckball James und der Kapitän mit dem rechten Knie zur Stelle. „Es macht mich stolz, für Real Madrid zu treffen“, freute sich der Innenverteidiger.
Rayo ließ sich nicht hängen und wurde dafür belohnt – von den Blancos! James schoss nach einem Abwurf von Keylor Navas einen Riesenbock, spielte das Leder in die Füße der Gegner. Navas konnte die Situation im Verbund mit Pepe nicht mehr retten, Rayos Bueno brauchte eine Minute vor der Pause vor dem leeren Tor nur noch einzuschieben.
Die Königlichen schienen es wieder unnötig spannend zu machen. War für Rayo mehr drin? Nein, denn zehn Minuten nach dem Seitenwechsel erhöhte Toni Kroos auf 3:1. Sein erstes Tor für Real Madrid! Auch sonst überzeugte der 24-jährige Deutsche mit einer sensationellen Pass-Genauigkeit von 94,2 Prozent wieder. Insgesamt spielte er 52 Mal Pässe. Ancelotti ernannte die Nummer 8 im Anschluss zum Spieler des Spiels. Das war er auch für REAL TOTAL.
Erst Bale, dann Ramos, dann Kroos… Ronaldo kam bis dahin noch nicht zum Torerfolg und ärgerte sich darüber maßlos. Schließlich konnte er schon gegen Liverpool nicht einnetzen. Ancelotti findet: „Es ist kein Problem, wenn er in einem Spiel mal nicht trifft.“ Für den Portugiesen ist es offenbar schon eins. Geht es nach ihm, dann ist ein Spiel ohne Treffer bereits eines zu viel.
Und ja, dann konnte er auch wieder lachen! Nachdem Karim Benzema in der 59. Minute auf 4:1 erhöhte und den Sack damit schon zu machte, verwandelte CR7 zum 5:1 – wenn auch mit ordentlicher Beihilfe von Gäste-Keeper Cristiano. Sein in der Liga 18. Treffer im zehnten Spiel! Wahnsinn! Insgesamt kommt er nach dem elften Spieltag auf 25 Tor-Beteiligungen. Seine Gesamt-Torbilanz im weißen Dress nun: 263 Einsätze, 275 Tore.
5:1 gewonnen, die nächsten drei Punkte eingefahren, die Spitzenposition in der Primera División verteidigt – Ronaldo, Bale und Co. haben dieser Tage allen Grund zur Freude. Es war der 13. Sieg in Serie! Am kommenden Wochenende wird es jedoch keinen geben, denn gespielt wird aufgrund der Länderspielpause erst am 22. November wieder gegen Eibar. Wie Bale über die sozialen Medien mitteilte, befinde er sich bereits auf dem Weg zur walisischen Nationalmannschaft. Zahlreiche Real-Stars wurden bereits von ihren Nationaltrainern berufen.
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