Pressekonferenz

„Es ist doch schon klar, wer Weltfußballer wird“

Insgesamt zufrieden mit dem 4:1-Erfolg über Ajax Amsterdam, aber alles andere als „amused“ über manche Entscheidungen von Castilla-Coach Alberto Toril und die Wahl zum Weltfußballer. José Mourinho machte nach Spielende seinem Spitznamen mal wieder alle Ehre.

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Spielte einmal mehr den düsteren und griesgrämigen „Special One“: José Mourinho

Sonderlob für Modric und Callejón

[dataset id=46]MADRID. Ein ruhiger Abend, ein lockerer Sieg – die Partie gegen Ajax Amsterdam verlief ganz nach dem Geschmack von José Mourinho. Auch wenn die Königlichen nach dem zwischenzeitlichen 3:0 durch Kaká mehrere Gänge zurückschalteten, die Gäste aus Holland kommen ließen und folgerichtig mal wieder einen Gegentreffer hinnehmen mussten, war der 49-Jährige mit der Darbietung seines Teams im Großen und Ganzen zufrieden. „Die Mannschaft hat als Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit gut gespielt“, hob er die kleine Gala-Vorstellung in den ersten 45 Minuten vor. Was ihm allerdings nicht gefiel, war eine Phase, „in der zwei Mannschaften auf dem Feld standen. Das war vor und nach dem Gegentor. Die eine griff mit sechs Spielern an, die andere verteidigte mit vier. Wir haben kurzzeitig aufgehört, füreinander zu arbeiten, weshalb Wechsel vonnöten waren und es durch diese auch ruhiger wurde. Wir haben die Lücken in der Defensve schließen können und deshalb war der Sieg am Ende ungefährdet“, fiel die Analyse des Trainers aus, der ebenso wie die Zuschauer die starken Leistungen von Luka Modric und José Callejón registrierte. Während der kroatische Mittelfeldmann für die Entstehung der ersten beiden Treffer verantwortlich war und das Spiel der Blancos mit kreativen Ideen belebte, schnürte Edelreservist „Calletti“ einmal mehr einen Doppelpack. Mourinho: „Modric ist gut drauf und hat jetzt schon viele tolle Spiele für uns gemacht. Niemand mit Ahnung braucht seine Wichtigkeit für uns in Zukunft anzweifeln. Callejón habe ich immer in meinem Kopf, weil er einfach gut spielt und auf dem Feld alles gibt.“

Nächster Seitenhieb gegen Castilla-Coach Toril

Erneut ließ der Coach einige junge Spieler aus der eigenen Jugend ran. José Rodríguez und Álvaro Morata wurden eingewechselt, Nacho Fernández durfte sogar von der ersten bis zur letzten Minute powern. In dem Fazit des Portugiesen zu den Canteranos steckte natürlich wieder Kritik an Castilla-Coach Alberto Toril, mit dem er in der Tat auf Kriegsfuß zu stehen scheint: „In der zweiten Mannschaft spielt Nacho in der Innenverteidigung, aber wir vertrauen ihm hier die Rolle als Außenverteidiger an. Er ist ein Junge mit einer starken Persönlichkeit und einer fantastischen Mentalität, ohne Anpassungsprobleme. Er hat heute keinerlei Fehler gemacht und das spricht doch klar dafür, dass er auf dieser Positon gut aufgehoben ist. Morata braucht weiterhin Zeit, um sich zu entwickeln. Spielpraxis ist wichtig und die bekommt er. Es ist schwierig, wenn man einen Benzema und einen Higuaín vor sich hat. Zu José Rodríguez kann ich nur sagen, dass wir ihn sehr mögen und super finden, auch wenn er in der Castilla fast nie spielt. Wenn er mit 17 schon so abgeklärt und frei von Angst spielt, wie spielt er dann mit 20? Man kann sich zurecht vorstellen, dass er dann auf dem großen Real-Madrid-Niveau ist.“

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„Ich respektiere nur die Philosophie des Vereins“

Die für am meisten Gesprächsstoff sorgende Szene des Spiels ereignete sich nach der Einwechslung von José Rodríguez. Über Spielführer Kaká, der für den erst 17 Jahre alten Champions-League-Debütanten den Platz verließ, ging die Binde an Torhüter Antonio Adán weiter. Als Mourinho das bemerkte, teilte er seinen Akteuren kopfschüttelnd mit, dass Pepe der Kapitän sein solle. Ein Seitenhieb gegen Adán? „Keineswegs. Wer Ahnung von der Philosophie dieses Vereins hat, hätte sich überhaupt nicht darüber gewundert. Die besagt nämlich, dass derjenige die Binde tragen darf, der am längsten in der Mannschaft ist. Kaká war fünf Tage eher als Cristiano Ronaldo hier und führte das Team deshalb auf das Feld. Pepe, der erst später eingewechselt wurde, ist länger als Adán in der Mannschaft und durfte daher Kapitän sein. Ich respektiere nur die Philosophie von Real Madrid“, beteuerte der Übungsleiter der Merengues ein wenig angefressen. Man solle über wichtigere Dinge reden, fügte er genervt hinzu.

„Wir wissen, dass es jetzt erst richtig schwierig wird“

Gesagt, getan. Reals Saisonziel Nummer eins, der Triumph in der Königsklasse, rückte wieder in den Mittelpunkt. Wenn man mal auf die potentiellen Achtelfinalgegner blickt, war das Spiel gegen Ajax wohl das letzte der Kategorie „einfach“: Paris St. Germain, Manchester United, Schalke 04 und vielleicht ja auch Juventus Turin und Bayern München können dem spanischen Rekordmeister am 20. Dezember zugelost werden. Hätten Mou und seine Mannen in der Gruppenphase nicht doch ein wenig mehr Gas geben sollen? „Ich wiederhole: Diese Gruppe war eine Todesgruppe. Wenn gewisse Dinge in Manchester nicht passiert wären, hätten wir sogar zwei Punkte mehr und wären Erster. Ein Problem ist auch, dass viele wichtige Spieler verletzt sind. Das berücksichtigt ja irgendwie niemand. Dennoch sind wir froh, überhaupt weitergekommen zu sein und wissen, dass es jetzt erst richtig los geht und sehr schwierig wird. Da wir aber erst im Februar wieder in diesem Wettbewerb spielen, zählen für uns jetzt erst einmal nur Liga und Pokal.“

Der „Special One“ wäre nicht der „Special One“, wenn er den Presseraum ohne eine brisante und polemische Aussage verlassen hätte. Zum Ende des Talks von den Journalisten bezüglich der Vergabe des Goldenen Balles befragt, sagte er: „Es ist doch schon klar, wer es wird. Es wird schon gewählt und wenn die üblichen wichtigen Köpfe des Fußballs ihre Kampagne durchziehen, kann es nur ein Spieler werden…“ Nach seinem Blick zu urteilen meinte der Real-Coach damit mit Sicherheit nicht seinen Landsmann Cristiano Ronaldo…

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