
Milan effektiv, Madrid nicht immer bei der Sache
DUBAI. Die Weihnachtsferien der Königlichen währten nicht lange. Da am 4. Januar mit Valencia die nächste Prüfung in La Liga ansteht, wird seit Samstag wieder gearbeitet. Und wie vor rund einem Jahr nutzte Carlo Ancelotti die kurze Zeit, um seine Schützlinge in Form eines Testspiels wieder in die Spur zu bringen. Doch im Gegensatz zum 1:0 gegen Paris sollte es gegen Mailand nicht viel zu feiern geben. Hauptsponsor Fly Emirates stellte die beiden Traditionsvereine im Sevens Stadium zu Dubai gegenüber und die Fußballstars entsprechend zur Schau.
Ein Schaulaufen mit Wirkung: Die 50.000 Fans im ausverkauften Stadion waren nur die Spitze der medialen Wirksamkeit-Eisbergs in den Arabischen Emiraten, das sich die Scheichs teuer erkauften. Rund vier Millionen Euro erhielten die Königlichen für diesen Testkick – und genauso viele Gegentore. Als sich die Blancos und die „Rossoneri“ das letzte Mal gegenüberstanden, setzte es – ebenfalls im freundschaftlichen Rahmen – genauso viele Tore. 5:1 gewann Real damals, heute ging der AC aus Mailand mit 4:2 als Sieger vom Platz.
„Dubai Football Challenge“ nannte sich die Scheich-Party, von einem echten Wettbewerb ist man aber noch weit entfernt – weswegen diese Final-Niederlage keinem weh tut. Auch nicht der königlichen Serie von zuletzt 22 (Pflichtspiel-)Siegen in Folge. Ebenfalls unverletzt: Die von Carlo Ancelotti eingesetzten 21 Spieler. Madrids Startelf: Navas – Arbeloa, Nacho, Varane, Coentrão – Illarramendi, Khedira, Isco – Jesé, Hernández, Ronaldo
Früh zeigte sich, dass sich der Siebte der Serie A etwas mehr vornahm, als der Tabellenführer aus La Liga. Tor-Chancen blieben zwar lange aus, Unkonzentriertheiten jedoch nicht. Ganz sattelfest wirkte Madrids Defensive nicht, auch wenn das 0:1 durch Ménez in Minute 24 durch einen individuellen Fauxpas zustande kam. Nacho wollte zurück passen, Ménez roch den Braten und verlud Navas. Stichwort Einzelaktionen. Durch Teamplay ging lange nichts. Mal fasste sich der sehr aktive Khedira ein Herz (aber „Chicharito“ konnte das klasse Zuspiel nicht verwerten), dann brachte Isco Madrids Ex-Keeper López in Schwierigkeiten, ehe sich Hernández mal durch tankte, beim Abschluss jedoch noch gestört wurde. Als der viel bekrischene Ronaldo vier Minuten nach El Shaarawys 0:2 wieder für den Anschluss sorgte (35.), hätte man meinen können, die frisch gebackenen Klub-Weltmeister (heute erstmals mit dem Logo auf dem Trikot) legen los. Doch Varane bewahrte seine Kollegen auf der Gegenseite vor dem 1:3, danach parierte Navas einen Montolivo-Schuss und es ging mit dem 1:2-Rückstand in die Pause.
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2:4 ohne Folgen: Siegesserie bleibt bestehen
Auf acht Positionen durch rotiert bestätigte sich dieser Eindruck: Wenn die Blancos wollten, wurde es gefährlich. Jesé traf nach gutem Solo nur den Pfosten und versuchte später einen Strafstoß raus zu holen, Benzema wurde von James bedient jedoch im letzten Moment aufgehalten, Bale feuerte auch noch einiges ab. Milan dagegen nutzte seine Chancen. Kurz nach dem Seitenwechsel hatte Casillas gegen El Shaarawy noch die Oberhand, in der 49. Spielminute traf der Italiener dann zum 1:3. Von Pazzinis Tor zum 1:4 (73.) angetrieben, versuchten die Merengues noch mehr. James und Isco dribbelten sich müde, mit Carvajal und Pepe kam auch etwas Feuer in eine vor sich hin glimmende Partie – beide sahen noch Gelb. Weitere Chancen wurden verballert, Benzema war es in Minute 84 dann gegönnt, per Strafstoß für den 2:4-Schlusspunkt zu sorgen. Zuvor wurde Nacho – der einzige Madrilene, der heute durch spielte – zu Fall gebracht. Zum Schluss standen auf dem Feld: Casillas – Carvajal, Pepe, Nacho, Llorente – James, Kroos, Marcos Llorente – Bale, Benzema, De Tomás
Ein Hals- und Beinbruch? Von wegen! Das königliche Herz mag etwas gekränkt sein, so wie tausende Araber, die sich einen Viererpack Ronaldos erhofften, doch hat dieses 2:4, das den Spielverlauf nicht ganz widerspiegelt, keine Folgen. Madrids Siegesserie bleibt bestehen, der Klub-WM-Patch auf dem Trikot, bis auf Fernando Pacheco wurden alle eingesetzt, keiner hat sich verletzt und für den 16. Spieltag in La Liga ist man gewappnet und zum Abschluss des besten Jahres in der 112-jährigen Madrider Geschichte flatterten noch einige Scheine nach Spanien – alles prima.
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