Reportage

England der falsche Schritt? Ex-Blanco Di María in der Kritik

Ángel Di María stellt die Umstellung von der spanischen auf die englische Liga vor eine größere Herausforderung als zunächst angenommen. Der argentinische Mittelfeldmann, der Real Madrid im vergangenen Sommer aufgrund geringer sportlicher und wirtschaftlicher Wertschätzung gen Manchester United verließ, weiß seine Ablösesumme von 75 Millionen Euro bislang in keinster Weise zu rechtfertigen. Die Fans werden ungeduldig, die Medien und Experten kritisch. Woran liegt's?

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Ángel Di María
Ángel Di María hat sich seine ersten Monate auf der Insel sicherlich anders vorgestellt

„Weit davon entfernt, seinen Preis zu rechtfertigen“

MANCHESTER. Hat sich Ángel Di María wirklich den richtigen Verein ausgesucht, um sein persönliches Ziel zu verwirklichen, in naher Zukunft ein Kandidat für den Ballon d’Or zu sein? Diese Frage stellt man sich dieser Tage im Vereinigten Königreich Großbritannien. „El Fideo“ kehrte Real Madrid im Sommer 2014 nach vier Jahren den Rücken, um sich Manchester United anzuschließen. Er wolle mehr Verantwortung und mehr Anerkennung, betonte er damals. Die Ablösesumme, die der englische Rekordmeister für ihn überwies, glich der eines potentiellen Weltfußballers: 75 Millionen Euro. Nach einem passablen Start im Old Trafford ist der 27-Jährige inzwischen jedoch „weit davon entfernt, seinen Preis zu rechtfertigen“, glaubt TV-Experte Jamie Redknapp.

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Der ehemalige Profi des FC Liverpool bemängelte gegenüber der DAILY MAIL: „Am Anfang schien Di María zu fliegen, doch jetzt wirkt er labil und langsam. Zwar ist die gesamte Mannschaft von Manchester nicht gut drauf, aber die Fans erwarten zurecht mehr von ihm. Wir wissen alle, zu was er im Stande ist, aber sein Leistungsabfall in den letzten Monaten ist enorm. Er muss sich schleunigst verbessern und mehr Verantwortung übernehmen.“

„Er muss sich vollständig integrieren“

Mit den „Red Devils“ steht der Vize-Weltmeister auf dem vierten Platz der Premier League. In 18 Einsätzen brachte er es bislang auf drei Tore und neun Vorlagen – zu wenig für seine Ansprüche. Mit Gary Neville glaubt zumindest eine United-Legende nach wie vor fest an ihn. „Di María wird ein großartiger Transfer sein, wenn er sich vollständig integriert hat. Man merkt, dass es ihm schwer fällt, sich an die Unterschiede zwischen Spanien und England zu gewöhnen. Der Fußball hier ist schneller und härter“, erklärte der einstige Rechtsverteidiger und heutige Live-Kommentator bei TALKSPORT.

Probleme mit van Gaal?

Ein Grund, weshalb Di María nach wie vor mit Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen hat, könnte Trainer Louis van Gaal darstellen. Mehrere britische Medien berichteten zuletzt von einigen Konflikten innerhalb der Mannschaft, die maßgeblich der Holländer mit seiner starrsinnigen Art erzeuge. Mit Radamel Falcao und Wayne Rooney sind zwei weitere Offensiv-Stars auf Formsuche. „Van Gaal denkt, er wisse alles. Das generiert Konflikte. Ich habe viel von ihm gelernt, aber nicht, wie man mit seinen Spielern umzugehen hat. Das mache ich vollkommen anders als er“, übte Ronald Koeman, der Übungsleiter des FC Southampton, unlängst an der menschlichen Seite seines Landsmanns Kritik.

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