Kommentar

Meine Meinung: Khedira täte gut daran, Madrid zu verlassen

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Nach zahlreichen Vereinen aus England und dem FC Bayern München ist es nun also der FC Schalke 04, der an Sami Khedira interessiert sein soll. Ob der im Sommer ablösefreie Mittelfeldspieler ab der nächsten Saison ein „Königsblauer“ und nicht länger ein Königlicher sein wird? Das steht gegenwärtig noch in den Sternen. Sowohl der Spieler selbst als auch Berater Jörg Neubauer halten sich hinsichtlich der Gerüchte schon seit Monaten bedeckt, wollen keinen Kommentar abgeben – zumal man sich hinter den Kulissen ja auch noch mit Real Madrid in Gesprächen über eine mögliche Vertragsverlängerung befinde.

Meiner Meinung nach täte Khedira jedoch gut daran, sich nach fünf unterm Strich überaus erfolgreichen und lehrreichen Jahren vom weltberühmten weißen Ballett zu verabschieden – ob nun in Richtung Gelsenkirchen oder woanders hin. Es wäre die sicherlich klügste Entscheidung. Für ihn, für seine Zukunft, für seine Ansprüche. In Madrid würde er in den nächsten Spieljahren aufgrund der namhaften Konkurrenz schlicht und ergreifend unter Carlo Ancelotti nicht mehr als die zweite oder gar dritte Geige spielen.

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Luka Modric, Toni Kroos, James Rodríguez, Isco und nun auch noch Lucas Silva, dazu möglicherweise in Zukunft Superstar Paul Pogba – die Zeiten, in denen Khedira Partie für Partie mitwirkte, gehören längst der Vergangenheit an. Der Stuttgarter ist kein Kreativkopf und hat damit im verwöhnten Madrid schon per se einen schweren Stand. Denn es gilt seit eh und je die Devise: Es muss nicht nur gewonnen, sondern auch schön gespielt werden. Akteure wie Isco oder James werden lieber gesehen – auch von Ancelotti, der seine Spielphilosopie, mit viel Ballbesitz vor das gegnerische Gehäuse zu gelangen, mit derartigen technisch versierten Zauber-Füßen viel besser verwirklichen kann.

Eine Verlängerung Khediras bei den Königlichen würde mich dementsprechend überraschen. Auch, wenn er doch unlängst betonte, sich in Spanien pudelwohl zu fühlen und sich eine Zukunft dort sehr gut vorstellen kann. Bei einem Verein wie dem FC Schalke, der übrigens auch keine schlechten Gehälter zahlt, wäre er gesetzt, könnte nach einem für ihn persönlich mageren Jahr 2014 mit reichlich Spielpraxis endlich wieder durchstarten und Fuß fassen. Ein Anspruch, den er als amtierender Weltmeister und Champions-League-Sieger haben muss. Als Teilzeitarbeiter bei Real hätte er hingegen auch schlechtere Karten auf einen Stammplatz in der Nationalmannschaft mit Blick auf die EM 2016. Es gibt ein Sprichwort, das besagt: ‚Egal, welcher Spieler Real Madrid verlässt: Es verliert der Spieler, nicht Real Madrid.‘ Im Falle eines Khedira-Abschieds gäbe es aber wohl keinen Verlierer…

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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