Reportage

Ein europäischer Klassiker mit guten und schlechten Erinnerungen

Ein Aufeinandertreffen zwischen Real Madrid und Juventus Turin ist kein geringeres als das der Rekordmeister aus Spanien und Italien. Dementsprechend ausgeglichen waren die bisherigen Duelle. Die Königlichen erlebten gegen die „Alte Dame“ sowohl Sternstunden als auch Tiefpunkte. REAL TOTAL blickt auf turbulente Fußball-Nächte zurück.

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Ronaldo
Juventus erwies sich für Real in der Vergangenheit stets als harter Brocken

Ein Rivale, der Reals Geschichte mitbestimmt hat

MADRID. 32 zehrende Jahre dauerte es, bis Real Madrid zum siebten Mal den Europapokal gewann. Ein gewisser Predrag Mijatovic schoss die Blancos im Endspiel von Amsterdam zum 1:0-Erfolg gegen Juventus Turin. An diese glorreiche Partie denkt der eingefleischte Madridista nach der Ziehung des diesjährigen Champions-League-Halbfinals zuerst zurück. Jener Triumph über die „Alte Dame“ gilt als einer der wichtigsten, wenn nicht sogar der wichtigste Meilenstein in der Geschichte der Königlichen. Er setzte dem langen Lechzen nach dem wichtigsten Vereinstitel ein Ende und schuf die Basis für weitere Erfolge in der Königsklasse. Auf „la Septima“ folgten 2000 „la Octava“ (3:0 gegen den FC Valenca) und 2002 „la Novena“ (2:1 gegen Bayer 04 Leverkusen).

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Bis zu „la Décima“ verstrichen bekanntlich zwölf weitere Jahre. Schuld an dieser Durststrecke hatte auch Juventus. Im Halbfinale der Saison 2002/03 warfen die Italiener den damaligen Titelverteidiger aus dem Wettbewerb. Die „Galaktischen“ um Zinédine Zidane, Luís Figo, Ronaldo und Raúl hatten das Hinspiel vor heimischer Kulisse zwar mit 2:1 gewonnen, kassierten im Stadio delle Alpi jedoch eine herbe 1:3-Pleite. Gianluigi Buffon, heute nach wie vor die Nummer eins der „Bianconeri“, wuchs in jenem Spiel über sich hinaus und parierte einen Elfmeter von Figo. „Damals war Real auch Favorit“, sagte Juventus-Manager Pavel Nedv?d nach der Auslosung am Freitag in Nyon mit einem Augenzwinkern. Der Tscheche hatte damals selbst getroffen.

Jenes Duell mit Juve am 14. Mai 2003 erwies sich erneut als einschneidender Moment in der königlichen Klubhistorie. Der Traum von der Titelverteidigung war geplatzt und das Anfang vom Ende des Erfolgstrainers Vicente del Bosque besiegelt. Wenige Wochen später musste der spanische Übungsleiter seinen Hut nehmen, obwohl er mit seinem Team nationaler Meister geworden war.

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Ausgeglichener geht’s kaum

Diese beiden Aufeinandertreffen aus der jüngeren Vergangenheit, die heute sowohl bei den Madrilenen als auch bei den Turinern gute und schlechte Erinnerungen hervorrufen, spiegeln auch die Gesamtbilanz des Klassikers zwischen den Rekordmeistern der Primera División und Serie A wider. Real gewann acht Duelle, Juventus sieben. Nur einmal trennten sich die beiden Fußball-Giganten unentschieden. Zuletzt begegnete man sich in der Gruppenphase der abgelaufenen Spielzeit. Carlo Ancelottis Mannschaft behielt die Oberhand (2:2, 2:1).

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Allein die Tatsache, dass Juventus erstmals seit zwölf Jahren wieder in einem Champions-League-Halbfinale steht, zeigt jedoch, dass der Gegner sich seit 2013/14 weiterentwickelt hat. „Wir dürfen sie auf keinen Fall unterschätzen. Sie sind vor allem kämpferisch stark“, warnte Ancelotti sein Starensemble vor, keineswegs schon an das Finale zu denken. Der 55-Jährige weiß um die Beherztheit seiner Landsmänner, die nur mit der perfekten Einstellung und vollster Konzentration in die Schranken gewiesen werden kann. Italienische Mannschaften entpuppen sich für Real ohnehin seit Jahrzehnten als harte Pflaster. Der letzte K.o.-Sieg gegen ein Team aus der Serie A liegt mittlerweile 28 Jahre zurück. Seit dem 2:0-Sieg über den SSC Neapel im Jahre 1988 setzte es für die Merengues sieben Knockouts. Der Weg nach Berlin bleibt trotz des vermeintlichen Glückslos ein steiniger…

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