
James packt den Hammer aus
MADRID. Die Ausgangssituation vor der Partie zwischen Real Madrid und UD Almería war aus Sicht der Königlichen eigentlich die gleiche wie in den Wochen zuvor auch: Ein Sieg musste her, egal wie. Konkurrent Barcelona hatte am Dienstag durch ein formidables 6:0 über Getafe vorgelegt. Jetzt galt es für Carlo Ancelotti und seine Truppe, wieder nachzuziehen, um das Meisterschafts-Rennen weiter spannend zu halten. Der italienische Chefcoach wirbelte seine Startelf dabei im Vergleich zum hart erkämpften 4:2 über Celta Vigo – teils gezwungenermaßen, teils freiwillig – ordentlich durcheinander. Im Tor stand, wie im Vorfeld kommuniziert, Keylor Navas. Für die gelbgesperrten Daniel Carvajal und Sergio Ramos rückten Álvaro Arbeloa beziehungsweise Pepe ins Team, auf der Linksverteidiger-Position erhielt Marcelo eine Verschnaufspause und wurde durch Fábio Coentrão ersetzt. Auf dem rechten Flügel bekam Jesé Rodríguez eine Bewährungschance. Vorne blieb mit dem Mann der Stunde, Javier „Chicharito“ Hernández, und Cristiano Ronaldo alles beim Alten. Im 4-3-3 liefen die Blancos also in folgender Formation auf: Navas – Arbeloa, Pepe, Varane, Coentrão – Illarramendi, Kroos, James – Jesé, „Chicharito“, Ronaldo.
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Die Zuschauer im Bernabéu sahen zu Beginn ein forsches Real-Team, das sehr aggressiv und hoch anlief, aber auch ein Almería, das versuchte, spielerisch dagegen zu halten und verhältnismäßig früh attackierte. Dadurch entstanden jedoch zeitweise große Räume im Gäste-Abwehrverbund, die die Merengues vor allem im Konterspiel gut zu nutzen wussten. Zunächst mangelte es allerdings an der Präzision, James setzte einen Kopfball nach Arbeloa-Flanke knapp neben das Gehäuse, Ronaldo scheiterte mit einem wuchtigen Abschluss aus 16 Metern. Nach stürmischen Anfangsminuten bewegte sich das Spiel ab Minute zehn in die zu erwartenden Bahnen: die Blancos mit viel Ballbesitz und Kontrolle, Almería überwiegend defensiv beschäftigt. Der vermeintliche Abstiegskandidat beschränkte sich allerdings keineswegs nur auf plumpes Verteidigen und hoffte auf einen glücklichen Treffer, im Aufbauspiel versuchten die Gäste durchaus über geordnetes Kombinationsspiel in die Gefahrenzone zu gelangen. Entscheidend eingreifen musste Navas aber nicht.
Viel geboten war nicht im Bernabéu, meistens spielte sich das Geschehen zwischen den Strafräumen ab. Die Blancos taten sich ihrerseits schwer, klare Chancen zu kreieren und kamen meist nur bis zum gegnerischen Sechzehner. Zwei Ronaldo-Freistöße über das Gehäuse und ein missglückter Distanzschuss von Kroos bildeten lange Zeit die einzigen Aufreger. Ungenauigkeiten im Aufbau und diszipliniert verteidigende Andalusier verhinderten eine königliche Führung. Als sich alles und jeder bereits auf ein torloses Remis zur Pause eingestellt hatten, fasste sich jedoch James ein Herz und hämmerte das Spielgerät aus 17 Metern aus der Luft sehenswert in die Maschen (44.). So ging es letztendlich doch mit einem Treffer in die Kabinen, wenngleich die Führung für die Gastgeber eher glücklich ausfiel.
Eigentor sorgt für Entscheidung
Mussten die Fans im Bernabéu im ersten Durchgang fast eine Dreiviertelstunde auf einen Torjubel warten, dauerte es in Durchgang zwei nur vier Minuten, ehe das erste Mal die Tormusik erklang. Kroos wurde auf rechts mustergültig von Jesé freigespielt und dessen Hereingabe lenkte Dos Santos vor dem einschussbereiten Ronaldo ins eigene Tor. Wenig später hatte „Chicharito“ sogar das 3:0 auf dem Kopf, konnte den Ball aber nicht richtig drücken. Auf der Gegenseite sorgte Almería durch Standards für Gefahrenmomente, zwingend wurde es allerdings nicht. War die Anfangsphase noch recht vielversprechend, bekamen die Zuschauer nach einer Stunde wieder viel Leerlauf zu sehen. Das registrierte auch Ancelotti, der dem Spiel der Königlichen durch die Einwechslung von Isco zu mehr Esprit und Kreativität verhelfen wollte. Für die nächste große Gelegenheit musste aber erstmal eine Standardsituation herhalten, Varanes Kopfball nach Kroos-Ecke rauschte knapp am Tor vorbei. Die Blancos zogen in der Folge nochmals merklich an und drängten auf das dritte Tor. Besonders Ronaldo war anzumerken, dass er sein 40. Saisontor erzielen wollte, er scheiterte jedoch bei mehreren Versuchen und auch „Chicharito“ blieb aus wenigen Metern das Glück versagt. Sechs Minuten vor dem Ende hatte der Mexikaner aber doch noch einen im Köcher und legte auf den aufgerückten Arbeloa quer, der nur noch den Fuß hinhalten musste (84.). Ronaldo versuchte es bis zum Ende noch weitere Male, blieb aber ohne Torerfolg und am Schluss stand somit ein 3:0.
Unter dem Strich gilt: Pflicht erfüllt, mehr aber auch nicht. Trotz einer über weite Strecken uninspirierten Vorstellung gelingt es den Königlichen abermals, zu Barcelona aufzuschließen. Am Samstag (20 Uhr, LIVE auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) wartet nun mit dem FC Sevilla ein harter Brocken, gegen den wohl eine erhebliche Leistungssteigerung vonnöten sein wird.
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- Seite 1 Spielbericht zum 34. Spieltag gegen UD Almería
- Seite 2 Spielstatistik und REAL TOTAL-Spieler des Tages
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