
„Ich glaube, dass Ancelotti bleibt“
MADRID. „Es ist jetzt nicht der Moment, um zu sagen, ob er weitermacht oder nicht“, gab Emilio Butragueño im Anschluss an das 4:1 über Espanyol Barcelona, angesprochen auf die Zukunft von Carlo Ancelotti, zu Protokoll. Bedeutet: nach dem letzten Spieltag gegen Getafe (Samstag, 20:30 Uhr, LIVE auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) wird man sich an der Concha Espina zusammensetzen und über die Zukunft des Italieners beraten. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt jedoch, dass die Chancen für „Carletto“ auf eine Fortsetzung seiner Tätigkeit als Real-Trainer aufgrund der Saison ohne großen Titel gen Null tendieren.
Innerhalb der Mannschaft und auch bei Großteilen der Fans genießt der 55-Jährige allerdings große Rückendeckung, weshalb ein Verbleib noch nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Ex-Generaldirektor Jorge Valdano ist ebenfalls ein großer Fürsprecher Ancelottis und appelierte an die Verantwortlichen, dass man sich an den Basketballern der Könglichen, die letzte Saison vor einer ähnlichen Situation standen, letzten Endes jedoch an Trainer Pablo Laso festhielten und dieses Jahr auf europäischer Ebene triumphierten, orientieren solle: „Ich glaube, dass Ancelotti weitermacht, die Basketballer dienen da als Vorbild. Laso beendete das letzte Jahr zitternd und es wurde spekuliert, durch wen er ersetzt werden könnte, aber dieses Jahr hat man die Früchte der Kontinuität geerntet. Es ist ein Sport der Gewohnheiten und diese wachsen durch Kontinuität.“
Man müsse, auch wenn dies mit dem Selbstverständnis der Königlichen nur schwer vereinbar sei, vielleicht auch ein wenig die Erwartungshaltung überdenken. Es gibt wohl nur eine handvoll Vereine, bei denen eine Saison mit Vize-Meisterschaft und Königsklassen-Halbfinale als verlorene Saison durchgeht: „Der Umgang mit Erwartungen ist eines der größten Probleme in der Welt des Fußballs. Real ist Zweiter geworden und bis ins Halbfinale der Champions League gekommen, aber die Erwartungen waren, dass man beides gewinnt. Sie waren nicht weit weg von Barcelona und nicht weit weg vom Finale, aber die Erwartungen nicht zu erfüllen, erzeugt sehr große Spannungen.“
„Barcelonas Defensive war zuverlässiger“
Wenn über Ancelottis Zukunft entschieden wird, wird mit Sicherheit auch nach Gründen gesucht werden, weshalb man im Meisterkampf gegenüber Barcelona zum wiederholten Male in den letzten Jahre den Kürzeren gezogen hat. Für Valdano liegt der Schlüssel dabei in der Madrider Defensiv-Leistung. Und zwar nicht zwangsläufig in der Verteidigung selbst, sondern in der Mittelfeld-Zentrale: „Cristiano Ronaldo hat mehr Tore in der Liga als (Lionel) Messi und Real hat mehr Tore als Barcelona, aber Barcelona war zuverlässiger in der Defensive und das hat mit dem Zentrum der Mannschaft zu tun. Gegen Juventus spielten drei Spieler im Zentrum und keiner von ihnen auf seiner eigentlichen Position. Das macht sich am Ende bezahlt. Diese strukturellen Schwächen zeichneten sich am Ende ab.“
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