
Benítez wäre Pérez’ zehnter Trainer
MADRID. Am Sonntag jährt sich der Triumph von „la Décima“, dem zehnten Champions-League-Titel der königlichen Vereinsgeschichte, zum ersten Mal. Nur wenige hätten vor zwölf Monaten gedacht, dass jener Jahrestag der letzte Arbeitstag von Carlo Ancelotti bei Real Madrid sein könnte. Der italienische Übungsleiter steht bei den Königlichen unmittelbar vor dem Aus. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge werde der 55 Jahre alte Coach beim Saisonabschluss gegen den FC Getafe zum letzten Mal das Estadio Santiago Bernabéu als Chefcoach der Merengues betreten. Für Florentino Pérez, egal wie viel Ancelotti dem Verein in der Vergangenheit gegeben hat, ist eine Spielzeit ohne großen Titel unverzeihlich.
[advert]
Der Präsident fahndet gemeinsam mit Generaldirektor José Ángel Sánchez seit Tagen nach einem Nachfolger für „Carletto“. Rafael Benítez, bis zum 30. Juni beim SSC Neapel unter Vertrag, scheint sich in der Pole Position zu befinden. Der Spanier wäre schon der zehnte Trainer, den Pérez in seiner zwölfjährigen Amtszeit (2000 bis 2006/2009 bis 2015) als Real-Boss präsentieren würde.
„Der Verein muss seine Strategie ernsthaft überdenken“
Dieser Verschleiß von Übungsleitern gab Pérez zumindest in der Vergangenheit alles andere als recht. Mit Manolo Lama kritisierte Spaniens bekanntester Sport-Kommentator das Oberhaupt der Königlichen gegenüber dem Radiosender CADENA COPE scharf und forderte den 68-Jährigen dazu auf, Selbstkritik zu üben: „Der Verein muss seine sportliche Strategie ernsthaft überdenken. Wie lange ist Pérez schon dort? Zwölf Jahre. Wie viele Titel hat Madrid unter seiner Regentschaft gewonnen? Sieben. Von 36 möglichen! Das erwähnt momentan keiner. Pérez mag hervorragend wirtschaften, doch er muss sich vorwerfen lassen, in sportlicher Hinsicht Fehler zu machen. Warum muss denn unbedingt der Trainer gehen, wenn der Erfolg ausbleibt? Ancelottis zweite Saison war schlecht, aber seine gesamte Etappe in Madrid war bis hierhin gut. Es wäre ein großer Fehler, Ancelotti zu feuern und einmal mehr bei Null anzufangen.“
Muss Carlo Ancelotti seinen Trainerstuhl nach nur zwei Spielzeiten schon wieder räumen? Nach dem Ausscheiden aus der UEFA Champions League wackelt dieser zumindest. REAL TOTAL präsentiert mögliche Alternativen.
Zinédine Zidane: In dem Franzosen, der zwischen 2001 und 2006 für die Königlichen spielte, sehen nicht gerade wenige den Real-Coach der Zukunft. Ob „Zizou“ das Zepter schon viel früher als gedacht im Santiago Bernabéu schwingt? Erst im Sommer 2014 begann die Trainer-Karriere des 42-Jährigen. Nachdem Zidane 2013/14 als Ancelottis Assistent fungierte, übernahm er die zweite Mannschaft.
Jürgen Klopp: Der gebürtige Stuttgarter wird Borussia Dortmund zum Saisonende nach sieben Jahren verlassen, will anschließend allerdings kein Sabbatical einlegen, sondern bei einem neuen Verein anheuern. Etwa Real Madrid? Der Name des 47-Jährigen fällt mit Zidane am häufigsten.
Rafael Benítez: Der gebürtige Madrilene wurde in der Vergangenheit immer mal wieder mit einem Engagement an der Concha Espina in Verbindung gebracht, wobei er als Coach des FC Liverpool sogar zweimal eine Offerte von Real ablehnte. Im März 2015 sagte er aber: „Real Madrid trainieren? Warum nicht? Es handelt sich schließlich um den Klub aus meiner Heimatstadt! Ich kann meine Zukunft nicht vorhersagen. Bei einem angemessenen Angebot könnte ich mich in ein neues Abenteuer stürzen.“ Der SSC Neapel würde den auslaufenden Vertrag jedoch zu gerne verlängern. „Dann bin ich der glücklichste Mensch der Welt“, so Präsident Aurelio De Laurentiis.
Julen Lopetegui: Der Baske spielte sechs Jahre lang für Real Madrid und coachte die Castilla in der Saison 2008/09. Im Sommer 2013 gewann er mit der spanischen U21-Nationalmannschaft, bei der er unter anderem Isco und Asier Illarramendi trainierte, den EM-Titel und wechselte 2014 zum FC Porto, mit dem er den FC Bayern im Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel überzeugend 3:1 schlagen konnte, im Rückspiel aber mit 1:6 unterging. In der portugiesischen Tabelle steht er mit den „Drachen“ bei zwei verbleibenden Partien auf Platz zwei.
Míchel: Der 52-Jährige trainierte noch keinen absoluten Top-Klub, ist nach seinem zweijährigen Engagement bei Olympiakos Piräus aber aktuell aber vereinslos und scharf darauf, eines Tages beim Verein seines Lebens das Sagen zu haben. Míchel, der bürgerlich José Miguel González Martín del Campo heißt: „Real Madrid ist mein Ziel, das verheimliche ich nicht. Ich werde nicht sterben, ohne Real Madrid trainiert zu haben, dessen bin ich überzeugt. Irgendwann wird meine Chance kommen!“
In diesem Zusammenhang zog Lama Parallelen zum FC Chelsea, der trotz einer titellosen Saison an José Mourinho festhielt: „Jetzt sind sie englischer Meister und englischer Ligapokalsieger. Geduld zahlt sich aus, gerade mit Trainern von Weltklasse-Format. Aber Florentino glaubt an keinen Trainer.“
Einzigartig auf deutschem Markt: Snapback-Caps und Beanies von Real Madrid!
Community-Beiträge