
Ancelotti verzichtet auf Bale
MADRID. Es ging am 38. Spieltag nur noch um die Ehre. Während der FC Barcelona seine 23. Meisterschaft feierte, wollte Real Madrid eine alles andere als erfolgreiche Spielzeit zumindest mit einem versöhnlichen Sieg vor heimischer Kulisse abschließen. Für diese Mission schickte Carlo Ancelotti an seinem womöglich letzten Arbeitstag als Trainer des spanischen Rekordmeisters folgende Elf ins Rennen: Iker Casillas – Álvaro Arbeloa, Pepe, Nacho Fernández, Marcelo – Toni Kroos, Asier Illarramendi, James Rodríguez – Jesé Rodríguez, Javier Hernández, Cristiano Ronaldo.
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„Carletto“, der die Begegnung mit dem 15. der Primera División aufgrund einer Sperre nur von der Tribüne aus verfolgen konnte, ließ Gareth Bale über die gesamte Spielzeit hinweg nur auf der Bank. Mit Sergio Ramos, Fábio Coentrão, Sami Khedira, Luka Modric und Karim Benzema standen gleich fünf Akteure nicht einmal im Kader. Khedira, der im Gegensatz zu seinen Kollegen nicht verletzungsbedingt fehlte, verabschiedete sich durch die Hintertür, zeigte sich jedoch als Gast auf den Rängen.
So verfolgten Carlo Ancelotti, Sami Khedira und Luka Modric die Partie im Bernabéu. pic.twitter.com/0dkxm08JAN
— REAL TOTAL (@REAL_TOTAL) 23. Mai 2015
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Hattrick-Ronaldo sichert sich individuelle Preise
Khedira und um die 65.000 Zuschauer im Bernabéu sahen ein unterhaltsames Schützenfest, das durch einen schönen Kopfballtreffer von Cristiano Ronaldo in Minute 12 eröffnet wurde. Lionel Messi hatte beim 2:2 zwischen Barça und Deportivo La Coruña zwar einen Doppelpack erzielt, hätte aber mindestens vier Treffer benötigt, um seinem ewigen Widersacher die Torjägerkrone sowie den Goldenen Schuh noch einmal streitig zu machen. Ronaldo demonstrierte trotz seines bereits gesicherten Triumphes seinen unbändigen Torhunger. Seinem 46. Liga-Treffer folgten zwei weitere: einmal traf der Weltfußballer per Freistoß (31.), einmal per Elfmeter (33.).
Zuvor war das alles andere als schüchterne Getafe aber zwischenzeitlich in Führung gegangen. Sergio Escudero (23.) und Diego Castro (36.) nutzten das zeitweise pomadige Defensivverhalten der Hausherren eiskalt aus und ließen Casillas mit zwei Kunstschüssen keine Chance. Als die frechen Gäste aus dem Süden Madrids just nach Ronaldos 3:2-Führungstor dank Medhi Lazen den erneuten Ausgleich erzielten, war das Tohuwabohu im Bernabéu perfekt. Das ohnehin angespannte Publikum begleitete das Ancelotti-Team mit vereinzelten Pfiffen in die Kabine.
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„Chicharito“ cool, James elegant
Mit dem Beginn der zweiten Halbzeit verflog der Ärger einiger Anhänger jedoch schnell wieder. Nach dem Wiederanpfiff zeigten auch andere Spieler außer Ronaldo, dass sie Lust auf Tore haben. „Chicharito“ zum Beispiel. Der von Manchester United ausgeliehen Angreifer stellte in seinem wahrscheinlich ebenfalls letzten Auftritt als Blanco seine Kaltschnäuzigkeit unter Beweis, als nach einem Lattentreffer Ronaldos genau richtig stand und kompromisslos verwandelte (47.). Nur drei Minuten später musste Ex-Real-Keeper Jordi Codina erneut hinter sich greifen, als James seine glänzende Debüt-Saison mit einem eleganten Freistoßtreffer aus 19 Metern krönte.
GOLAZOOOOO de James Rodríguez de tiro libre. Video grabado desde la grada. Real Madrid 5-3 Getafe. pic.twitter.com/vCpZAUjtuK
— Actual Fútbol (@ActualFutbol) 23. Mai 2015
Ødegaard debütiert, Jesé tankt Selbstvertrauen
Stichwort Debüt: Norwegens Wunderkind durfte als jüngster Blanco der Geschichte erstmals die Bühne Bernabéu betreten. Nach einer guten Stunde machte Matchwinner Ronaldo für den 16-jährigen Martin Ødegaard Platz. Der Linksfuß betrat das Feld mit der Nummer 41 und fügte sich fortan gut ins Spiel der Merengues ein, wenngleich ihm ein Traum-Debüt mit einem Tor oder einer Vorlage verwehrt blieb.
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Immerhin tankte der sechs Jahre ältere Jesé ein wenig Selbstvertrauen. Nach einer über weite Strecken weniger gelungenen Leistung, die seine insgesamt durchwachsene Saison treffend widerspiegelte, erzielte der Flügelstürmer das 6:3 (71.) nach James-Vorlage und bereitete den 7:3-Schlusspunkt durch Marcelo (91.) mustergültig vor. Mit diesem Torreigen schlossen die Königlichen die Saison 2014/15 mit 118 Treffern und 92 Punkten ab. In anderen Ligen wäre man mit solchen Zahlen sicherlich Meister geworden…
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