
„Ich habe noch vier Jahre Vertrag“
JEREWAN/MADRID. Alle Jahre wieder, möchte man meinen, taucht der Name Fábio Coentrão auf der königlichen Transferliste auf. Nachdem der portugiesische Nationalspieler auch diese Saison abermals den Sprung zum absoluten Stammspieler verpasste und Konkurrent Marcelo groß aufspielte, mehrten sich gegen Saisonende die erneuten Spekulationen über einen Abschied. Vor allem Manchester United galt als aussichtsreicher Abnehmer, zumal der Spieler die Wechselgerüchte durch eigene Aussagen befeuerte. „Ich habe mein Interesse an einem Wechsel nach Manchester bereits in der Vergangenheit signalisiert. United ist einer der besten Klubs der Welt, den ich sehr bewundere. Es wäre eine Ehre, dort zu spielen“, so der 27-Jährige im März.
Jüngst kursierte ein Bericht über eine mögliche Rückkehr des Blondschopfes zu seinem Heimatverein Benfica Lissabon durch die Presse. Da sich die Portugiesen eine feste Verpflichtung aufgrund des noch bis 2019 gültigen Vertrags nicht leisten könnten, werde ein Leihgeschäft angestrebt. Aber auch hier würde es ein großes wirtschaftliches Problem geben: das kolportierte Jahresgehalt von 2,5 Millionen Euro. Aus diesem Grund wolle man versuchen, über Coentrãos Berater, Jorge Mendes, Druck auf Real-Präsident Florentino Pérez auszuüben, um eine Teilung des Gehalts anzustreben.
Derartige Gedankenspiele beschrieb Reals Nummer 5 am Rande des 3:2-Erfolges Portugals über Algerien in der EM-Qualifikation, zu dem Teamkollege Cristiano Ronaldo einen Hattrick beisteuerte, nun allerdings als eher unwahrscheinlich. Gleichzeitig schloss Coentrão einen Wechsel zu Stadtrivale Sporting, mit dem er ebenfalls in Verbindung gebracht wurde, erneut aus: „Eines Tages werde ich zu Benfica zurückkehren. Benfica ist mein Klub, nicht Jorge Jesus (Trainer von Sporting; d. Red.) Aber ich glaube, dass es dieses Jahr sehr schwierig wird, weil ich noch vier Jahre Vertrag bei Real Madrid habe.“
Neuer Anlauf unter Benítez
Da es den Merengues außerdem nicht gelang, José Luis Gayá als Ersatz aus Valencia loszueisen, geht die Tendenz erneut in Richtung Verbleib. Was dem Portugiesen dabei zu Gute kommen könnte, ist, dass er unter Neu-Trainer Rafael Benítez nochmals von Null starten könnte. Dieser betonte bereits bei seiner Antritts-Pressekonferenz „nicht auf Namen zu setzen“ und, wie bei Carlo Ancelotti teils Usus, mögliche Stammplatzgarantien zu verteilen. Zumal Coentrão im Königsklassen-Achtelfinal-Rückspiel gegen Atlético (1:0) bewies, dass auf ihn in den großen Partien Verlass ist.
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Allerdings dürfte es sich diesmal wohl um die wirklich allerletzte Chance für den Linksfuß handeln. 2011 als eine der größten Versprechungen auf der Linksverteidiger-Position zu den Blancos gewechselt, stehen nach vier Jahren gerade einmal 100 Pflichtspiele zu Buche. In der abgelaufenen Spielzeit lief Coentrão nur in 17 Spielen auf. Zu wenig für einen Mann seiner Klasse. Zwar deutete der hochbegabte Außenspieler immer wieder über kleinere Zeiträume hinweg sein großes Potential an, konnte dieses jedoch nur selten konstant abrufen. Unter Benítez bietet sich nun wohl letztmalig die Chance, dass Coentrão sein Versprechen auch einlöst.
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