
Tritt Real Madrid die Tradition mit Füßen?
MADRID. Zweimal Australien, zweimal China, zweimal Deutschland und einmal Norwegen. Auch dieses Jahr sind die Königlichen in der Vorbereitung rund um den Globus präsent, die Gegner mit dem AS Rom, Manchester City, Inter und AC Mailand, den Tottenham Hotspur, Bayern München sowie Vålerenga durchaus namhaft. Die Präsenz der Marke Real Madrid sollte gesichert sein, doch sorgt der Umstand, dass man wie in 2014 erneut auf die traditionelle Ausrichtung der Trofeo Santiago Bernabéu, die seit 1979 zu Ehren des verstorbenen Vereinspräsidenten ausgerichtet wird, verzichtet, für Unruhe.
Im vergangenen Jahr war ein Verzicht aufgrund der anstehenden Spiele im UEFA Super Cup und der spanischen Supercopa noch nachvollziehbar. Dass jedoch auch in der diesjährigen „Pretemporada“ auf das Gedenkturnier für den größten Funktionär aller Zeiten verzichtet wird, ist nur schwer verständlich. Die Vereinigung für Werte des Madridismo („Asociación Valores por el Madridismo“), die sich für Bewahrung und Einhaltung der Werte des Klubs einsetzt, machte ihrem Ärger deshalb öffentlich Luft.
„Die Vereinsführung muss ihre Entscheidung überdenken“
Für die letzte Absage zeigten die Traditionalisten aufgrund des voll gepackten Spielplanes noch einigermaßen Verständnis. „Vor einem Jahr setzte man sich mit dem Klub zusammen, um die Nichtberücksichtigung der Trofeo Bernabéu im Kalender zu begründen, was aufgrund des Umstandes passierte, weil man versuchte, Daten für die drei offiziellen Spiele (Supercopa und UEFA Super Cup), die inklusive der beiden bei der Klub-Weltmeisterschaft zu bestreiten waren, zu finden“, so die Vereinigung. In diesem Jahr läge dieser Umstand jedoch „leider“ nicht vor, weshalb die „AVM“ weiter verlauten ließ: „Die Vereinigung für die Werte des Madridismo bittet, dass ein Turnier, das so traditionell und madridistisch ist und die Erinnerung an unseren meist geliebten und größten Klubpräsidenten, nicht unterdrückt wird und seine unauslöschliche Erinnerung weiterlebt.“
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Überhaupt stößt den traditionsbewussten Fans die zunehmende Markenorientierung sauer auf. Deshalb richtete man zudem den Appell an die Vereinsdirektive, dass die Vorbereitung zukünftig nur noch nach „sportlichen und sozialen Aspekten geplant werden soll“. So habe beispielsweise die letztjährige Reise nach Dubai im Winter „keinerlei sportlichen Wert“ besessen und hätte gleichzeitig das Ende der fulminanten Serie von 22 Siegen bedeutet, was zudem negativen Einfluss auf den Verlauf der restlichen Saison gehabt hätte. Aus diesem Grund „glaubt die AVM, dass man die Fehler der vergangenen Jahre vermeiden muss und schlägt der Vereinsführung Real Madrids öffentlich vor, dass sie die Entscheidung überdenket, unser Team die Vorbereitung in Australien, Deutschland und China absolviert und die Trofeo Santiago Bernabéu wieder eingeführt wird“.
Real Madrids neue Trikots 2015/16: Heim-kurz, Heim-Langarm, Auswärts, Torwart
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