
Privat wie beruflich verlockend – auf den ersten Blick
MADRID/PORTO. Obwohl eine offizielle Bestätigung noch auf sich warten lässt, neigt sich die Zeit von Iker Casillas bei Real Madrid ihrem Ende zu. Die 34-jährige Torwart-Ikone ist sich mit dem FC Porto über einen Wechsel einig und muss sowohl mit seinem aktuellen als auch zukünftigen Arbeitgeber lediglich Details klären. Die anstehende Verpflichtung von David de Gea scheint den amtierenden Europameister mit Spanien dazu bewegt zu haben, doch noch einmal ein neues Karriere-Kapitel aufzuschlagen und woanders zu spielen. „Iker begeistert diese Möglichkeit“, verriet mit Carlos Cutropia der Berater der Identifikationsfigur.
Porto klingt für Casillas in erster Linie verlockend. Aus privater Sicht erwartet den besonnenen Familienvater, der an seinen freien Tagen immer wieder gerne mit seiner Lebensgefährtin Sara Carbonero und seinem Sohn Martín nach Valencia ans Meer fährt, eine ruhige und überschaubare Hafenstadt mit 230.000 Einwohnern. Portugal ist zudem ein Teil der iberischen Halbinsel und in nur einer Stunde mit dem Flugzeug von Madrid aus zu erreichen. Beruflich gesehen würde der einstige Welttorhüter auf seine alten Tage noch einmal einen unangefochtenen Stammposten besetzen, um nationale Titel mitspielen und nach wie vor Champions-League-Luft schnuppern. Es gibt sicherlich schlechtere Adressen in Europa.
Porto ist Mourinho-Gebiet
Nichtsdestotrotz wären für „San Iker“ mit einem Wechsel zum Vizemeister der Primeira Liga nicht alle Probleme aus der Welt geschaffen. Der in Madrid von einigen Anhängern ausgepfiffene Schlussmann würde in Porto keineswegs den beliebten Legenden-Status genießen, den er vermutlich in jedem anderen Land genießen würde. José Mourinho, mit dem sich Casillas in der Saison 2012/13 zerstritt, trainierte Porto immerhin von 2002 bis 2004 und setzte sich mit einem Champions-League-Titel ein Denkmal.
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Lopetegui der einzige Befürworter?
Auch wenn Portos Anhängerschaft grundsätzlich als loyal gegenüber ihren aktuellen Spielern gilt, stünde Casillas wegen seines Zerwürfnisses mit dem „Special One“ von Beginn an unter spezieller Beobachtung. Ein ideales Arbeitsklima sähe anders aus, zumal portugiesischen Medienberichten zufolge der einzige Befürworter einer Casillas-Verpflichtung der spanische Trainer Julen Lopetegui zu sein scheint. Angeblich soll sich die Vereinsführung Portos an dem hohen Alter und der hohen Gehaltsstufe des Torhüters stören.
Erster Gegner: Ex-Porto-Profi spricht Casillas die Klasse ab
Passend dazu äußerte sich mit Jorge Amaral ein ehemaliger Keeper Portos abfällig in Richtung Casillas. „Ich will nicht sein Potential infrage stellen, aber für mich war nie ein Top-Mann. Er war beim Herauskommen nie sicher und trat selten als Leader auf. Die Presse ließ ihn oft gut wegkommen. Es mag positiv für den portugiesischen Fußball sein, dass ein legendärer Spieler wie er wahrscheinlich den Weg in unsere Liga finden wird, doch mich überraschen die Absichten Portos sehr“, so der 60-Jährige gegenüber dem Radiosender RENASCENCA.
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