
Real reagiert auf Kritik nach unwürdigem Abgang
MADRID. Wer 25 Jahre lang für einen Verein spielt, der verabschiedet sich in der Regel nicht, indem er lediglich eine Pressekonferenz abhält, auf der er ohne Begleitung eines Verantwortlichen erscheint. Genau das ist im Falle von Iker Casillas jedoch eingetreten. Spanischen Medienberichten zufolge habe es der Kapitän selbst abgelehnt, die Bühne Estadio Santiago Bernabéu für sich zu erhalten und dem Madridismo „adiós“ zu sagen.
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Weil der Klub aufgrund des kalten Abgangs der Legende aber gehörig Kritik einstecken musste, plant man eine würdigere Verabschiedung im Stadion – und das schon am heutigen Montag ab 13 Uhr. Nachdem die Sportzeitungen MARCA und AS sowie die Radiosender ONDA CERO, CADENA COPE und CADENA SER dies übereinstimmend berichteten, bestätigte der Verein dies am Montagvormittag. „San Iker“ werde anschließend nach Porto reisen, heißt es darüber hinaus. Präsident Florentino Pérez wird den Torwart auf den königlichen Ehrenbalkon des Estadio Santiago Bernabéu begleiten.
Um kurz nach 12 Uhr schritt Iker Casillas in den gut besuchten Pressesaal.
Er setzte sich, wurde von zahlreichen Fotografen umlagert und tat sich anschließend schwer, Worte zu finden.
Ein Durchatmen nach dem anderen, vernünftige Sätze kamen jedoch nicht zustande. Casillas überkamen die Emotionen.
Die ersten Tränen flossen. Casillas sinnbidlich: „Das ist eigentlich eine Rede, die 30 Sekunden dauert. Doch es wird eine Stunde dauern.“
„Nach 25 Jahren, die ich das Wappen des besten Klubs der Welt verteidigt habe, kommt der schwierige Tag, um dieser Institution, die mir alle gegeben hat, ‚Tschüss‘ zu sagen.“
„San Iker“ konnte sich fangen, begann mit seiner Rede.
Der Kapitän: „Unabhängig davon, ob ich ein guter oder schlechter Torwart war, hoffe ich, dass man sich an mich als gute Person erinnert. Ich werde euch nie vergessen können und dorthin, wo ich gehe, werde ich weiterhin ‚Hala Madrid‘ rufen.“
Die spanische Nummer eins trug das Trikot der Merengues zwischen 1999 und 2015 725 Mal. 16 Pflichtspiele fehlten ihm, um mit Raúl als Akteur mit den meisten Einsätzen für den Klub gleichzuziehen.
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