
Die Ausgangslage
MADRID. Real Madrid ist nach dem ersten Spieltag in der Primera División Spitze – aber nicht im Gesamtklassement, sondern was die abgefeuerten Torschüsse betrifft. 27 Mal versuchten die Königlichen es gegen Sporting Gijón, doch 27 Mal scheiterte man vor des Gegners Gehäuse. Ergebnis nach 90 Minuten: 0:0. Deshalb liegt die Mannschaft von Rafael Benítez aktuell mit acht anderen Teams nur auf Rang sieben – und eben nicht auf der eins. Kein Platz, der den Ansprüchen des Rekordmeisters gerecht wird. Vielmehr wurden die kritischen Stimmen nach dem enttäuschenden Ergebnis beim Aufsteiger unüberhörbar laut.
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In der spanischen Hauptstadt, in der mit der AS und der MARCA täglich zwei große Sportzeitungen ihre Seiten füllen müssen, ist das in der Regel zwar alles andere als unüblich, dennoch richtete Rafael Benítez am Freitag eine klare Botschaft an die schreibende Zunft: „Ich verstehe, dass die Medien Nachrichten verbreiten müssen. Es scheint mir aber, dass ein schneller und kopfballstarker Spieler mit einem guten Schuss nun ein Problem ist. All diese Debatten, die nach jedem Spiel ins Leben gerufen werden, überraschen mich sehr. Wir spielen 0:0 und die Presse spricht von einem defensiven Team. Wer hat am letzten Spieltag die meisten Torschüsse abgegeben? Real Madrid!“
Seine Möglichkeiten muss man jedoch auch verwerten – mindestens einmal mehr als der Gegenüber. Erstmals gelingen soll den Merengues das am heutigen Samstagabend gegen Betis Sevilla (22:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker). Ein Aufsteiger, der sich bei seinem ersten Auswärtsspiel gleich im Estadio Santiago Bernabéu behaupten muss. Heißt zugleich: Für Real ist es das erste Heimspiel der neuen Liga-Saison. Gerade vor den eigenen Fans will das weiße Ballett nicht erneut Punkte liegen lassen, sondern den ersten Dreier einfahren und dabei natürlich auch spielerisch glänzen. Nicht anders lauten die Erwartungen der Madridistas an ihre Truppe, die derzeit keine Ausfälle zu beklagen hat.
Anders als die Hausherren sind die Gäste nicht dazu verpflichtet, die Rückreise nach Andalusien mit einem Sieg im Gepäck anzutreten. Nichtsdestotrotz planen die „Béticos“, den Superstars um Weltfußballer Cristiano Ronaldo so gut es geht Paroli zu bieten. Nachdem sie in der Vorbereitung auf die Saison fünf ihrer zehn Testspiele verloren (zwei Unentschieden, drei Siege), sprang am ersten Spieltag im eigenen Stadion ein 1:1-Remis gegen den FC Villarreal heraus. Drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit sorgte Angreifer Rubén Castro für den Ausgleich und Punktgewinn.
Die Stimmen vor dem Spiel
Real Madrid
Rafael Benítez: „Wir erwarten einen ähnlichen Gegner wie Sporting Gijón. Einen Gegner, der uns mit großer Freude und Motivation begegnen wird. Einen Gegner, der arbeitet. Wir wissen, was zu tun ist. Ich möchte die Fans beruhigen und ihnen versprechen, dass wir keine defensive Mannschaft sein werden. Wir stehen noch immer am Anfang. Ich bin nicht hier, um ein Spiel zu gewinnen und mich dann zu verabschieden. Ich bin hier, um mit meinem Team am Ende der Saison um Titel mitzuspielen.“
Gareth Bale: „Wir sind mit dem Resultat gegen Sporting Gijón nicht zufrieden, wollen gegen Betis gewinnen und für die Fans einen guten Fußball spielen.“
Betis Sevilla
Pepe Mel (Trainer): „Besser wäre es gewesen, hätte Madrid in Gijón 4:0 gewonnen. Wenn Madrid funktioniert und Benzema erholt ist, dann werden wir sehr leiden. Sie sind wütend und debütieren Zuhause in der Liga. Wenn wir aufmerksam agieren und wenige Fehler machen, haben wir unsere Möglichkeiten. Um im Bernabéu zu punkten, muss man Tore schießen.“
Antonio Adán (Torwart, ehemals Real Madrid): „Es ist nicht schwer, sondern sehr schwer, etwas aus dem Bernabéu mitzunehmen. Aber wenn es unmöglich wäre, würden wir Zuhause bleiben. Jede Saison gibt es dort irgendeine Überraschung. Warum sollten wir es nicht sein können?“
Francisco Javier Portillo (Mittelfeldspieler): „Ob es der beste Moment ist, um auf Real Madrid zu treffen, weiß ich nicht. Es ist schwierig. Madrid hat zuletzt unentschieden gespielt, aber es ist nicht unmöglich. Wir werden unsere Waffen benutzen. Ein Tor würde ich natürlich unterschreiben und wenn es das Tor zum Sieg, ist wäre es noch besser. Wir müssen unseren Fußball spielen. Es gibt viel zu gewinnen und wenig zu verlieren.“
Rubén Castro (Angreifer): „Persönlich bleiben mir mit Betis wenige Ziele. Im Bernabéu zu treffen, ist ein bedeutendes. Von kleinauf träumst du davon, in solchen Stadien zu spielen und zu treffen. Sergio Ramos ist wahrscheinlich der beste Innenverteidiger der Welt. Und dann sind da noch (Raphaël) Varane und Pepe, ebenfalls top. Doch ich traf schon gegen viele Mannschaften. Es ist nicht unmöglich.“

Statistiken und Besonderheiten
- BILANZ: Wenig überraschend geht das weiße Ballett auch aufgrund der Historie als Favorit in die 90 Minuten. 98 Mal duellierten sich die beiden Mannschaften bis dato, 55 Mal gewann Real, 23 Mal Betis. 22 Mal gab es ein Remis. Im Estadio Santiago Bernabéu entschieden die Hausherren von 49 Partien 37 für sich (fünf Unentschieden, sieben Niederlagen). Die letzten fünf Heimspiele gegen die Andalusier wurden allesamt erfolgreich gestaltet.
- BETIS-FANS SCHÖPFEN KARTEN-KONTINGENT AUS: Rund 1.300 Fans der Grün-Weißen treten die Reise von Andalusien in die Hauptstadt an, um ihr Team im Bernabéu anzufeuern.
- VAN DER VAART VERPASST RÜCKKEHR, ADÁN HINGEGEN DABEI: Mit Rafael van der Vaart und Antonio Adán befinden sich zwei frühere Madrilenen im Kader des Aufsteigers. Der Niederländer, der sich Ende Juli noch ungemein auf das Gastspiel bei Real freute, ist derzeit jedoch verletzt und wird deshalb nicht mit von der Partie sein können. Adán ist hingegen fit und wird das Tor hüten.
- TRANSFER-THEMA CEBALLOS: Der 19-jährige Mittelfeldspieler Daniel Ceballos wurde und wird weiterhin stark mit einem Wechsel von Betis an die Concha Espina in Verbindung gebracht. Coach Pepe Mel meinte kürzlich: „Der Junge ist unkonzentriert und orientierungslos. All die Spekulationen um ihn sind keineswegs hilfreich. Wir brauchen eine schnelle Lösung, um im möglichen Falle seine Abgangs einen guten Ersatz zu verpflichten.“
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