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Kein Zurück: De Gea bleibt in Manchester, Navas in Madrid

Es ist vorbei: David de Gea wechselt nicht zu Real Madrid und Keylor Navas nicht zu Manchester United! Da der spektakuläre Torwart-Tausch wenige Augenblicke zu spät über die Bühne ging, konnten die Königlichen die Transfer-Panne nicht mehr anfechten. Alle Beteiligten finden sich nun in der Rolle des Verlierers wieder. Insbesondere aber die Blancos, die schwere Vorwürfe gegen ihren Verhandlungspartner aus Großbritannien erheben.

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David de Gea und Keylor Navas
Überraschende Kehrtwende: David de Gea und Keylor Navas tauschen nicht ihre Arbeitgeber

Transfer-Irrsinn: Spanier beschuldigen Engländer

MADRID/MANCHESTER. Mehrere Wochen lang bestand die Möglichkeit, einen Transfer von David de Gea abzuwickeln. Mehrere Wochen lang schoben Manchester United und Louis van Gaal einem Weggang des Torhüters einen Riegel vor – bis zum letzten Tag der Transferperiode in Spanien. Am „Deadline Day“ verhandelten Real Madrid und die „Red Devils“ endlich – und erreichten den Gipfel der Lächerlichkeit. De Geas Wechsel scheiterte aufgrund zu spät versandter Dokumente. Zugleich platzte auch der Transfer des kurzfristig als Tauschobjekt auserwählten Keylor Navas ins Old Trafford.

Wie kam es zu der peinlichen Transfer-Panne? Am Dienstagmittag bezogen die Königlichen offiziell und ausführlich Stellung. In ihrem Zehn-Punkte-Statement wiesen sie ihrem Verhandlungspartner aus Manchester die Schuld zu. Demnach sei bereits um die Mittagszeit eine endgültige Einigung über die Transfers erzielt worden, doch United habe sich zum späten Abend Zeit gelassen, die Verträge zu prüfen und zu unterzeichnen.

„Nach dem gestrigen Vorfall in Bezug auf die Verpflichtung des Spielers David de Gea möchte Real Madrid folgendes darlegen:

1. Manchester United zeigte sich bis zum gestrigen Vormittag nicht gewillt, über einen Transfer des Spielers zu verhandeln.

2. Real Madrid akzeptierte trotz der Schwierigkeiten, die eine solche Operation am letzten Tag einer Transferperiode bergen, Gespräche mit Manchester United aufzunehmen.

3. Manchester United machte diesen Verhandlungsweg davon abhängig, eine Einigung mit dem Spieler Keylor Navas über einen sofortigen Wechsel nach Großbritannien zu erzielen und informierte Real Madrid darüber, bereits in Gesprächen mit den Beratern des besagten Spielers zu sein.

4. Real Madrid und Manchester United kamen schnell zu einer Einigung über die Transfers beider Spieler. Nach der Ausfertigung der entsprechenden vertragsnotwendigen Dokumente und um am Ende genügend Zeit für die amtliche Abwicklung der Transfers und der Einschreibung ins „Transfer Matching System“ (TMS) der FIFA zu haben, sandte Real Madrid die Verträge bereits um 13:39 Uhr spanischer Uhrzeit an Manchester United.

5. Manchester United sandte die besagten Verträge erst acht Stunden später, um 21:43 Uhr spanischer Zeit, unterschrieben inklusive kleiner Modifikationen zurück. Da diese Modifikationen nicht relevant waren, akzeptierte Real Madrid diese umgehend und mit der Absicht, den Spieler David de Gea rechtzeitig ins das TMS sowie in die spanische Fußball-Liga LFP einzuschreiben.

6. Nach Erhalt der Unterschriften der Spieler De Gea und Keylor Navas schickte Real Madrid die genannten, unterschriebenen Verträge um 23:32 spanischer Uhrzeit zum englischen Verein. Man wartete dann auf die finalen, von Manchester United unterschriebenen Verträge.

7. Manchester United erreichte die finale Einigung mit den Beratern von Keylor Navas um 23:53 spanischer Uhrzeit und zur selben Zeit versandte man die Verträge an den Spieler, damit er sie unterschreiben konnte.

8. Um 00:00 spanischer Uhrzeit gab Manchester United die Transfer-Daten von De Gea in das TMS ein, jedoch nicht jene von Keylor Navas. Gleichzeitig übermittelten sie Real Madrid die unterzeichneten Transferverträge. Real Madrid erhielt die vollständige Dokumentation um 00:02 spanischer Uhrzeit und versuchte auf das TMS zuzugreifen, allerdings war dieses bereits geschlossen.

9. Um 00:26 spanischer Uhrzeit lud das TMS-System der FIFA Real Madrid ein, die Daten des Spielers David de Gea in das System einzutragen, da das Transferfenster in England bis heute offen ist. Hinsichtlich einer möglichen Eventualität eines strittigen Transfer-Weges, entschied sich Real Madrid dazu die Verträge an den spanischen Fußballverband zu übermitteln, wissentlich, dass die Frist bereits abgelaufen war.

10. Letztendlich hat Real Madrid zu jeder Zeit alles Notwendige getan, um diese beiden Transfers fristgerecht auszuführen.“    

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Medien: Real entschädigt De Gea mit zehn Millionen Euro

Ungeklärt ist die Frage, weshalb die Engländer zunächst verhandlungsbereit waren und plötzlich erneut schleppend agierten. Die spanische Presse schreibt von einem „moralischen Sieg Van Gaals“, obwohl der „Tulpengeneral“ nun mit De Gea über einen unglücklichen Torwart verfügt und mit Sergio Romero nicht gerade eine Alternative von Weltklasse-Format besitzt. Auch er ist in der Rolle des Verlierers, wenngleich Real offenbar eine Niederlage von noch größerem Ausmaß erleiden könnte. Navas weiß, dass der Verein ihn ersetzten wollte. Zudem berichten die Zeitungen MARCA und AS übereinstimmend, dass Florentino Pérez seinem Wunschspieler De Gea zu Beginn des Sommers im Falle einer Nicht-Verpflichtung einen „Schadensersatz“ von zehn Millionen Euro versprochen habe.

Die Kehrseite der Medaille: De Gea könnte nächsten Sommer ablösefrei nach Madrid wechseln. Es ist allerdings keinesfalls auszuschließen, dass der 24-Jährige sein letztes Vertragsjahr als Tribünengast verbringt. Van Gaal und der Großteil der United-Anhänger sind bekanntlich gegen ihn.

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