
„Ich wollte nicht mit meinem Vater verglichen werden“
MADRID. Es war sicher nicht die beste Entscheidung. Als Luca Zidane im U17-EM-Halbfinale gegen Belgien als einer von fünf Elfmeterschützen antrat, versuchte er, das Leder mit einem lässigen Heber in die Maschen zu versenken. Doch er scheiterte, beförderte den Ball an die Latte, woraufhin dieser auf das Tornetz sprang. Zu allem Überfluss erinnerte der Elfmeter auch noch an jenen von Vater Zinédine im WM-Finale 2006, wenngleich die Legende Real Madrids ihn nicht verschoss. Dabei hält der französische Keeper eigentlich wenig von ständigen Vergleichen mit seinem berühmten Papa.
„Als ich klein war und mit meinen Brüdern und meinem Vater spielte, habe ich mich immer gerne ins Tor gestellt und vor allem wollte ich nicht mit meinem Vater verglichen werden“, so der 17-Jährige, der inzwischen für die U19 der Königlichen spielt. „Ich habe nicht darüber nachgedacht, es kam mir einfach so in den Sinn. Als ich Anlauf nahm, sah ich, dass sich der Torhüter in eine Ecke warf. In dem Moment kam mir die Idee, so zu schießen. Ich habe mit meinem Vater nicht viel darüber gesprochen. Er hat meine Entscheidung respektiert, diese Aktion zu versuchen, und wenn ich wieder Elfmeter schießen müsste, würde ich das ohne weiteres tun. Vielleicht nicht auf diese Weise, denn es hängt von der Situation ab. Aber ich setze mich bei diesem Thema nicht unter Druck“, erklärte er.
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„Neuer dient mir als Maßstab“
Zum Sündenbock avancierte Luca wegen des misslungenen Versuchs vom Punkt aus im Mai aber weiß Gott nicht. Nur wenige Augenblicke später reparierte er seinen Fehler wieder, indem er einen Elfmeter der Belgier hielt. Der Youngster bewies Nervenstärke.
Prägende Figuren gab es für den in Marseille geborenen Burschen in jüngeren Jahren übrigens kaum. „Ich habe keine großen Vorbilder gehabt, doch heute mag ich Manuel Neuer sehr, der aktuell zu den besten Torhütern gehört. Er ist nicht wirklich ein Vorbild, sondern dient mir eher als Maßstab. Meiner Meinung nach ist das Spiel mit dem Fuß für einen Torwart sehr wichtig, wenn nicht das wichtigste überhaupt. Ich mache das, seit ich klein bin, und spiele weiterhin oft mit dem Fuß“, sagte Luca.
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