
Kameras stets dabei: Ein Jahr vom Leben des CR7
LONDON. Sie hatten wieder mal eine Menge zu tun, die Leibwächter in den teuren Anzügen. Als Cristiano Ronaldo am Montagabend den Roten Teppich am Londoner Leicester Square betrat, brach eine Hysterie aus. Überraschend? Alles andere als das. Wo auch immer sich der Portugiese in der Öffentlichkeit aufhält, wird es laut. Dreimaliger Weltfußballer, Superstar schlechthin, auf jedem Fleck dieser Erde bekannt und beliebt: CR7 steht im ständigen Rampenlicht und ist längst mehr als nur ein Fußballer. Er gleicht einem Popstar.
Als solcher fühlte er sich bereits, als er im Sommer 2009 als neuer Königlicher im Estadio Santiago Bernabéu präsentiert worden war. Warum? Weil sage und schreibe 80.000 Schaulustige ins Stadion pilgerten, nur um ihn willkommen zu heißen. Ronaldo lebt in einer wundersamen, aber durchaus auch extremen Welt. Nichts zeigte das bis dato so gut wie die rund 90-minütige Dokumentation, die am gestrigen 9. November in der englischen Hauptstadt ihre Kino-Premiere feierte: „Ronaldo – Der Film“.
[advert]
Begeistert war der Hauptprotagonist, als er die Aufnahmen erstmals zu sehen bekam. Er wollte keinen Streifen drehen, der sein Leben künstlich festhält. Er wollte seinen Fans sein echtes Leben zeigen – und das ist ihm und den Regisseuren allemal gelungen. „Sie verdienen das“, weiß der Rekordtorjäger der Königlichen um die Bedeutung der Anhänger. Zwischen dem zweiten und dritten Gewinn des Weltfußballer-Titels im Januar 2013 und Januar 2014 begleiteten Ronaldo die Film-Kameras. Das Resultat: Private Einblicke, wie es sie in der Form noch nie von ihm gegeben hat.
Ich halte mich für einen Einzelgänger. Ich weiß, was das Beste für mich ist. Ich komme nach Hause, schalte die Außenwelt komplett ab – Medien, Fernsehen, Fußball. Weil ich weiß, dass ich am nächsten Tag wieder in diese Welt gezogen werde
Vollblut-Profi, nimmermüder Krieger, liebevoller Vater
Einblicke, wie sich der 30-Jährige vom Knirps mit einem großen Traum zum Weltstar entwickelte. Wie er mit seiner Familie lebt. Wie liebevoll er mit seinem im Jahr 2010 geborenen Sohn Cristiano Junior umgeht, wie er ihn erzieht. Wie er und seine Angehörigen unter dem Tod von Vater José Diniz litten. Wie sehr er seinen Beruf lebt, wie sehr er sein Leben nach dem Fußball ausrichtet und wie er danach lechzt, immer mehr zu wollen. Ronaldos Leidenschaft für seinen Job ist unglaublich und grenzenlos. Er will immer der Beste sein und tut dafür eine Menge – nicht nur auf dem Trainingsgelände, sondern selbstständig auch im luxuriösen Eigenheim im Kraftraum oder Swimming-Pool.
Der nimmermüde Torjäger ist ein Vollblut-Profi. Das ist wahrlich nichts Neues, wird an der Kino-Leinwand jedoch ersichtlicher denn je. Er ist es sogar so sehr, dass er 2014 eine Weltmeisterschaft spielte, die er aufgrund der hartnäckigen Verletzungen an der linken Patellasehne lieber nicht gespielt hätte. „Jeder sagte mir, dass er seine Karriere aufs Spiel setzt“, so Berater Jorge Mendes. Ronaldo war sich dessen auch bewusst, sein Wille aber größer als alles andere: „Ich wollte mein Bestes geben und meinem Land helfen.“
Wir leiden. Die Leute denken jetzt: ‚Ach, die tragen Armani, sie haben Autos, sie haben alles.‘ Aber sie wissen nicht, was wir dafür durchgemacht haben. Ich habe das, was ich jetzt habe, weil ich viel opferte. Engagement, immer harte Arbeit und Glauben
Das Objektiv richtete sich auch bei der Endrunde in Brasilien auf den Königlichen – und dokumentierte, wie ihm das frühe Ausscheiden in der Gruppenphase zu schaffen machte. Vor und nach dem Turnier war Ronaldo mit Real um einiges erfolgreicher. Davor mit dem sensationellen Gewinn der UEFA Champions League, danach mit dem Clásico-Sieg und erneuten Triumph bei der FIFA-Gala gegen Widersacher Lionel Messi. Ein Film, der hält, was er verspricht. Cristiano Ronaldo, die schillerndste Figur des Weltfußballs.
Real-Trikot mit RONALDO-Aufdruck – weiß-kurz, grau, blau und weiß-lang
Community-Beiträge