
„Ich habe noch immer ein Lächeln im Gesicht“
PARIS. Wenn Frankreich heute Abend (21 Uhr) im Stade de France auf Deutschland trifft, steht Karim Benzema nicht auf dem Rasen. Sieben Monate vor dem Start der Heim-Europameisterschaft diskutiert die „Grande Nation“ darüber, ob ihr traditionell zur Debatte stehender Goalgetter überhaupt noch einmal das Trikot der „Bleus“ überstreift. Der Vorwurf, er sei an der Sex-Tape-Erpressung seines Nationalmannschaftskollegen Mathieu Valbuena beteiligt gewesen, belastet den Angreifer von Real Madrid.
Didier Deschamps nimmt der Skandal, in den gleich zwei seiner Leistungsträger verwickelt sind, nicht mit. Noch nicht. Für den 47-Jährigen ist es zu früh, um über eine mögliche EM ohne Benzema und Valbuena zu sprechen. „Ich werde nichts dazu sagen. Ich bin ruhig, gefasst und habe noch immer ein Lächeln im Gesicht. Ich denke an unsere kommenden Aufgaben. Mir stehen 23 Spieler zur Verfügung, die mein Vertrauen besitzen“, gab er auf der Pressekonferenz vor dem Härtetest gegen den amtierenden Weltmeister zu verstehen.
„Wir müssen die Justiz ihre Arbeit machen lassen“
Mit gestandenen Akteuren wie Olivier Giroud, Antoine Griezmann oder Alexandre Lacazette sowie jungen Talenten wie Anthony Martial oder Kingsley Coman verfügt Deschamps ohnehin über ein großes Offensiv-Potential. Frankreich-Keeper und -Kapitän Hugo Lloris verwies genau darauf, als ihn Journalisten auf die „Affaire Benzema“ ansprachen: „Karim und Mathieu haben unsere Unterstützung. Klar sind sie wichtige Spieler, aber niemand ist unersetzlich. Wir müssen nun die Justiz ihre Arbeit machen lassen.“
Hatim Ben Arfa wählte dagegen wärmere Worte für seine Kollegen – speziell für Benzema, mit dem er einst bei Olympique Lyon zusammenspielte. Der Stürmer von OSG Nizza, der erstmals seit 2012 wieder in die Nationalelf einberufen wurde, sagte zur L’ÉQUIPE: „Ich schickte Karim eine kleine Textnachricht, in der ich ihm meine Unterstützung zusagte. Er ist mein Freund.“

Ein Freund Benzemas ist ebenfalls Zinédine Zidane. Der Trainer der zweiten Mannschaft Real Madrids brach bereits öffentlich eine Lanze für seinen Landsmann und erklärte nun gegenüber RMC, dass er sich zum Wohle Frankreichs ein schnelles und versöhnliches Ende des Skandals herbeiwünscht: „Ich hoffe, dass spätestens bis zur EM alles geregelt ist und wir die bestmögliche französische Mannschaft auf dem Rasen sehen.“
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