
In prekärer Lage: Casillas spricht über Zeit nach Real Madrid
MADRID. Die Degradierung des Iker Casillas beim letzten Pflichtspiel der Königlichen in Málaga – die Gründe dafür nannte José Mourinho schon auf der Presserunde nach dem Spiel beim Namen, allerdings glaubt der Großteil der Anhängerschaft nicht, dass es wirklich „sportliche Gründe“ gewesen sind, wie Mou mitteilte. Demnach herrscht ein anhaltendes Rätselraten im Fall Casillas.
Die tatsächlichen Gründe kann man sich wohl aber auch selbst zusammenreimen. Erst vor Kurzem erklärte der 31-Jährige in einem Interview mit dem Fernsehsender LA SEXTA, ein entspanntes Karriereende erleben zu wollen. Und das solle „in vier oder fünf Jahren“ nicht in Madrid sein, sondern bei einem Klub, bei dem er „den Fußball auf eine entspanntere Art und Weise genießen“ könne. Anstatt sich vollstens auf die wichtigen Dinge in der prekären Lage zu konzentrieren, spricht „San Iker“ (deutsch: heiliger Iker) in aller Öffentlichkeit bereits über den Herbst seiner Karriere und plant das, was nach Real Madrid kommt. Und das ist es, was „the Special One“ ein Dorn im Auge gewesen sein wird. Es gilt als nahezu sicher, dass Mourinho ihm durch die Verbannung also signalisieren wollte: „Bist du nicht voll dabei, landest du schnell auf der Bank!“ Nicht umsonst wird der Cheftrainer am Tag danach dann auch erklärt haben: „Ich habe ein reines Gewissen.“
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„Er ist vielleicht müde geworden“
Zweimaliger Europameister, Weltmeister, zweimaliger Champions-League-Sieger, Weltpokalsieger, UEFA Supercup-Gewinner, fünfmaliger Spanischer Meister, Pokalsieger und viermal Triumphator in der Supercopa de España – mit seinen 31 Jahren hat der Keeper bereits alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Ist die Luft bei ihm also raus? Ist Casillas satt, ausgebrannt? Hat er überhaupt noch Ambitionen in seiner schon fabulösen Karriere und damit ein Motivationsproblem? „Klar war es eine Überraschung, dass Casillas auf der Bank saß. Er ist ein sehr guter Torhüter. Vielleicht ist er ein wenig müde von den ganzen Spielen mit dem Verein und der Nationalmannschaft in den letzten Jahren. Die spanische Liga, die Champions League, die Weltmeisterschaft, die Europameisterschaft – das sind nicht gerade wenig Wettbewerbe“, meinte nun auch der 55-jährige legendäre Torhüter der Sowjetunion, Rinat Dasayev. Bleibt zu hoffen, dass Casillas seine „Kanister“ wieder mit Luft füllt…
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