Interview

Baptista macht sich für Zidane stark: „Jeder verdient eine erste Chance“

Júlio Baptista ist von dem Gedanken begeistert, Zinédine Zidane im Falle einer Entlassung von Rafael Benítez zum Chefcoach Real Madrids zu befördern. Zugleich wünscht sich der ehemalige Angreifer der Königlichen aber auch Kontinuität auf der Trainerbank des Estadio Santiago Bernabéu. Im Interview mit der Sportzeitung AS kommentierte der 34-jährige Brasilianer die jüngsten Geschehnisse an der Concha Espina und blickte auf das Champions-League-Achtelfinale gegen den AS Rom.

437
Julio Baptista
Júlio Baptista (l.) traut seinem Ex-Kollegen Zinédine Zidane (r.) den Trainer-Job bei Real Madrid zu

JÚLIO BAPTISTA über…

…die fehlende Kontinuität bei seinem Ex-Klub: „Du musst nicht zwingend den Trainer feuern, wenn du eine Saison titellos beendest. 2015 gewann Madrid nichts, doch niemand sollte vergessen, dass diese Mannschaft ein Jahr zuvor die Champions League holte. Man hätte besser analysieren müssen, ob es sich lohnt, (Carlo) Ancelotti zu entlassen. Ein Trainer-Wechsel garantiert keinen Erfolg. Die Spieler brauchen Stabilität. Madrid muss langfristig auf ein Konzept setzen. Du kannst die besten Spieler kaufen, doch wenn die Chemie in deiner Mannschaft nicht stimmt und die Spieler den Trainer weder verstehen noch eine enge Bindung zu ihm aufbauen, sind zählbare Erfolge vor allem im ersten Jahr schwierig zu erlangen.“

…den in der Kritik stehenden Rafael Benítez: „Madrid spielt in dieser Saison sehr wechselhaft. Mal gewinnen, mal verlieren sie. Die Antwort auf Benítez’ Zukunft wird es innerhalb der nächsten drei Spiele geben. Wird eines dieser Spiele verloren, glaube ich nicht, dass er bleiben wird. Werden diese Spiele aber gewonnen, könnte sich alles ändern.“

…die mögliche Beförderung Zinédine Zidanes: „Jeder verdient eine erste Chance und jeder muss diese Chance bekommen. ‚Zizou‘ bereitet sich darauf vor und könnte diesen Posten ausfüllen.“

[advert]

…eine potentielle Rückkehr José Mourinhos: „Mourinho ist ein Großer, aber ich weiß nicht, ob er sich mit allen Spielern verstehen würde. Seine Rückkehr wäre eine Entscheidung des Präsidenten, doch dieser muss die Spieler und deren Meinungen berücksichtigen. Die Spieler sind diejenigen, die am meisten Zeit mit dem Trainer verbringen – nicht der Präsident.“

…die zur Norm gewordenen Pfeifkonzerte im Estadio Santiago Bernabéu: „Die Mannschaft könnte besser oder schlechter spielen, aber die Fans müssen sie unterstützen. Wenn deine Mannschaft 10:2 gewinnt, solltest du sie nicht auspfeifen, sondern ermuntern. Fußball ist keine Magie, nach drei Monaten kannst du keinen Bilderbuch-Fußball erwarten. Nach einem Trainerwechsel wird Zeit benötigt.“

…das Champions-League-Achtelfinale gegen den AS Rom: „Es wird eine komplizierte Angelegenheit für Madrid. Ich kann mich noch daran erinnern, als wir (in der Saison 2007/08; d. Red.) gegen Rom ausschieden, obwohl wir als Favorit galten. Das war sehr schmerzhaft. Italienische Gegner sind immer unangenehm. Wenn du mit einer einfache Aufgabe rechnest, wirst du Probleme bekommen. Madrid muss seine Favoritenrolle auf dem Platz unter Beweis stellen.“

Folge REAL TOTAL auch auf FacebookTwitterGoogle+ und Instagram

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes

Verwandte Artikel

„Es ist nie zu spät!“ Pochettino weiß dank Mbappé: Träume werden Real

In seiner jüngsten Gastrolle bei El Chiringuito gewährte Mauricio Pochettino, ehemals Trainer...

Sergio Ramos bot sich Real Madrid an: „Tür immer aufgemacht“

Sergio Ramos habe Real Madrid nach eigener Aussage eine Rückkehr angeboten –...

Carvajal spricht offen: „Wechsel war notwendig“

Daniel Carvajal heißt den Wechsel auf der Trainerbank von Real Madrid gut...

Guardiola: „Bin der Trainer mit den meisten Spielen im Bernabéu“

Real Madrid gegen Manchester City - auch in der Champions-League-Saison 2025/26 soll...