Vorbericht

Jahresabschluss gegen „la Real“: Das Horror-Jahr hinter sich lassen

2015 geht, 2016 kommt. Bei Real Madrid will man das Horror-Jahr 2015 endlich hinter sich lassen, doch vorher wartet mit Real Sociedad noch eine letzte Aufgabe. Nach dem nicht gänzlich ohne Nebengeräusche verlaufenen letzten Spieltag erhofft man sich bei den Blancos durch eine konzentrierte und souveräne Leistung über die gesamten 90 Minuten einen zumindest einigermaßen versöhnlichen Jahresabschluss.

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Ob Karim Benzema auch heute wieder ein Tor bejubeln darf?

Die Ausgangslage

MADRID. Zwei Tage noch, dann ist auch das Jahr 2015 endgültig Geschichte. Hält man es mit Real Madrid, ist man wohl geneigt zu sagen: Endlich ist es vorbei. Nach dem überaus erfolgreichen 2014 mit insgesamt vier Titelgewinnen, was gleichzeitig das erfolgreichste Kalenderjahr der Vereinshistorie bedeutete, hätte 2015 für die Blancos eigentlich nicht schlimmer laufen können. Copa-Aus gegen Atlético, Meisterschaft und Champions League futsch, dann musste auch noch Carlo Ancelotti, der Erfolgstrainer hinter „la Décima“, den Hut nehmen. Und auch die Hinrunde der aktuellen Saison hat man sich im Lager der Blancos wohl anders vorgestellt: Im Pokal musste man aufgrund des unerlaubten Einsatzes Denis Cheryshevs bereits nach der ersten Runde die Segel streichen, in der Liga belegt man gegenwärtig nur den dritten Rang und erlebte beim 0:4 gegen Barcelona im heimischen Bernabéu eine der schlimmsten Clásico-Abfuhren überhaupt. 2016 kann aus Sicht der Madrilenen also nur besser werden, doch vor dem Jahreswechsel rollt noch einmal das runde Leder. Am heutigen Mittwoch gastiert im Rahmen des 17. Spieltages Real Sociedad in der spanischen Hauptstadt (16 Uhr, LIVE auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker – TICKETS) und bei den Merengues ist man natürlich bemüht, das Horrorjahr zumindest mit einem positiven Schlusserlebnis hinter sich zu lassen.

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Nach dem kuriosen 10:2-Schützenfest über Rayo Vallecano, bei dem die Anhänger aufgrund des zwischenzeitlichen 1:2-Rückstandes und der bis zu diesem Zeitpunkt wiederholt uninspirierten Vorstellung des Teams ihren Unmut deutlich zur Schau stellten und die Stimmung im Stadion zwischenzeitlich zu kippen drohte, werden Rafael Benítez und seine Mannen weiterhin mit Argusaugen beobachtet. Abgesehen von einem Sieg, der gegen den baskischen Vertreter von Natur aus ohnehin Pflicht ist, wird vor allem eine ansprechende und – noch viel wichtiger – eine über 90 Minuten konzentrierte vom Team erwartet. Neben dem weiterhin verletzten Daniel Carvajal, der sich noch immer im Aufbautraining befindet, wird auch Sergio Ramos nicht mit an Bord sein, da sich der Kapitän mit muskulären Problemen im rechten Fuß herumplagt. Den Andalusier werden entweder Nacho Fernández oder der wiedergenesene Raphaël Varane vertreten, wobei ein sofortiger Startelf-Einsatz des Franzosen nach seiner einmonatigen Verletzungspause womöglich noch zu früh käme. Eventuell erhält auch Toni Kroos erneut eine Pause, der Weltmeister musste am vergangenen Sonntag das Training aufgrund von Beschwerden wegen eines Tritts aus dem Rayo-Spiel abbrechen. Dafür könnten Casemiro oder der zuletzt formstarke Mateo Kovačić ins Team rutschen.

Während die Madrilenen also eher mit sich selbst denn mit dem Gegner zu kämpfen haben, befindet sich das Team von Eusebio Sacristán mitten im Abstiegskampf. Mit gerade einmal 16 Punkten belegt man den 14. Platz und befindet sich nur zwei Punkte vor einem Abstiegsrang. Erwies man sich im heimischen Anoeta in den letzten Jahren stets als äußerst unbequemer Kontrahent für die Blancos, ist für „la Real“ in der spanischen Hauptstadt in der Regel wenig zu holen. 1:4, 1:5, 3:4, 1:5 und 1:4 – so die letzten fünf Auswärtsspiele im Bernabéu aus Sicht der Basken, in deren Reihen sich mit Esteban Granero (allerdings verletzt), Sergio Canales und Asier Illarramendi drei Spieler mit Real-Vergangenheit befinden. Die Rollenverteilung an sich dürfte vor der Partie insgesamt eigentlich klar sein, doch Real Madrid in 2015 ist immer für eine Überraschung gut – im positiven wie im negativen Sinne.

Die Stimmen vor dem Spiel

Real Madrid

Rafael Benítez: Gut beginnen, mit Intensität und gewinnen. So weitermachen wie bisher, mit Charakter auftreten. Mit dem Wissen, dass die Spiele 90 Minuten lang dauern. Wir treffen auf eine Mannschaft, die in der Offensive Schnelligkeit besitzt. Wir müssen die Protagonisten sein.

Real Sociedad

Eusebio Sacristán (Cheftrainer): „Wir wissen, dass das Bernabéu schwieriges Terrain ist. Nur wenige Teams gewinnen oder punkten hier. Ich weiß, wie es ist, hier zu spielen, hier zu gewinnen, zu verlieren oder Unentschieden zu spielen. Wir kommen hierher, wie wir hierher kommen sollten: mit viel Zuversicht. Ich bin überzeugt, dass, wenn wir unsere Dinge gut machen und so wie es das Team schon gezeigt hat, wir unsere Gelegenheiten haben werden, um Punkte mitzunehmen. Man muss das alles ausblenden und sich stellen, es ist ein Spiel elf gegen elf. Man muss sich auf das Spiel konzentrieren.

Statistiken und Besonderheiten

  • GESAMTBILANZ: Erwartungsgemäß spricht die Bilanz deutlich für die Königlichen: In 138 Begegnungen ging Real 76-mal als Sieger vom Feld, 37-mal trennte man sich Remis und 25-mal durften die Basken jubeln.
  • KARIM BENZEMA I: Dass der Franzose in dieser Spielzeit endlich seine Knipserqualitäten entdeckt hat, steht wohl außer Frage, doch im heimischen Bernabéu trifft Reals Nummer 9 besonders gerne. In den bisher acht Partien, welche er in Madrid in dieser Saison bis dato absolvierte, erzielte er elf Treffer. Damit hat er bereits seine Bestmarke aus der Saison 2011/12 übertroffen, als er in seinen ersten acht Heimspielen zehnmal traf. Sollte der Mittelstürmer gar einen Doppelpack schüren, würde er die magische Grenze von 100 Liga-Treffern erreichen.
  • KARIM BENZEMA II: Ein Jubiläum wird Benzema jedoch mit Sicherheit feiern dürfen: Die Begegnung mit dem Tabellen-14. wird dessen 200. Spiel in der Primera División sein.

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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