Interview

„Casillas verdiente es am wenigsten, schlecht behandelt zu werden“

Mehr als fünf Monate sind mittlerweile seit der Trennung zwischen Real Madrid und Iker Casillas vergangen, doch der umstrittene Wechsel des legendären Torhüters zum FC Porto sorgt noch immer für Gesprächsstoff. Ex-Blanco Santiago Cañizares echauffierte sich im Interview mit O JOGO über die Umgangsform der Königlichen mit „San Iker“, bewertete den Schritt seines spanischen Landsmanns im Nachhinein betrachtet aber als korrekt.

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Iker Casillas
Iker Casillas wechselte im vergangenen Sommer ablösefrei von Real Madrid zum FC Porto

„Die meisten spanischen Vereine haben keine Erinnerungen“

PORTO. 25 Jahre verbrachte Iker Casillas bei Real Madrid. 25 Jahre, in denen er unter anderem drei Mal die Champions League gewann. Dass der Kapitän und Rückhalt ohne Abschiedsspiel, sondern lediglich im Rahmen einer kurzfristig einberufenen Rede das Estadio Santiago Bernabéu verließ, rief bei vielen Anhängern Empörung hervor. Zum Beispiel bei Santiago Cañizares. Der 46-jährige Ex-Torhüter, der von 1990 bis 1998 bei den Merengues unter Vertrag stand, kann den kühlen Fortgang seines früheren Kameradens bis heute nicht nachvollziehen.

„Was Madrid im Sommer mit Iker machte, überraschte mich. Bedauerlicherweise haben die meisten spanischen Vereine keine Erinnerungen und behandeln diejenigen schlecht, die es am wenigsten verdienen“, kritisierte er die Klubdirektive um Florentino Pérez, die Casillas verschiedenen Medienberichten zufolge zugesetzt hatte, sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen.

Casillas hütet seit Mitte Juli das Tor des FC Porto. Sportlich gesehen war der Transfer zum portugiesischen Vizemeister zwar ein Rückschritt, doch der 34-Jährige erhielt bei den „Drachen“ prompt eine Stammplatzgarantie und avancierte zu einem Publikumsliebling. Cañizares erachtet die Wahl seines alten Freundes für klug: „Man merkt, dass es ihm in Porto gut geht. Nach all den letzten stressigen Jahren in Madrid macht es mich glücklich, ihn so zu sehen.“ 

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