Die Entlassung von Rafael Benítez bei Real Madrid wird natürlich auch in der internationalen Trainer-Landschaft aufmerksam verfolgt. Manuel Pellegrini, derzeit im Dienst von Manchester City und in der Spielzeit 2009/10 im Bernabéu angestellt, kann die Situation des seit gestern freigestellten Spaniers nur zu gut nachempfinden. Schließlich wurde auch er am Ende der Saison seines Amtes entbunden, weil er keinen Titel vorweisen konnte. Doch der Chilene ist überzeugt, dass auch eine Trophäe daran nur wenig geändert hätte. Der Grund: Präsident Florentino Pérez. „Ich beendete zumindest die Saison, aber ich wusste von Anfang an, dass ich das nächste Jahr nicht erleben würde. Ich hatte einige Differenzen mit dem Präsidenten“, so der 62-Jährige im Gespräch mit der Presse über sein Intermezzo in der spanischen Hauptstadt. Dass bei Benítez derart früh bereits die Reißleine gezogen wurde, verwundere ihn keineswegs: „Wenn man sieht, was die letzten fünf, sechs Jahre bei Real passierte, ist das keineswegs seltsam.“
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Ursache allen Übels sei demnach schlichtweg Pérez, der in seiner Denkweise zu wenig Wert auf sportliche Aspekte lege und somit der langfristigen Entwicklung des Vereins schade: „Es ist immer schwierig, große Mannschaften zu trainieren. Madrid ist ein komplizierter Klub, aber das beinhaltet mehr die Probleme wie der Klub geführt wird als die Arbeit des Trainers an sich. Hier (bei Manchester City; d. Red.) es das sehr anders. Hier wird in anderer Art und Weise über die Rolle und die Autorität des Trainers gedacht. Das ist der Grund, weshalb sie jedes Jahr den Trainer wechseln, hier schmeißen sie den Trainer nicht raus, wenn man ein Jahr keinen Titel gewinnt. Es sind einfach verschiedene Projekte.“
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