
Die Ausgangslage
MADRID. Es ist Halbzeit in der Primera División und Real Madrid steht mal wieder nicht dort, wo man nach eigenem Selbstverständnis eigentlich hingehört: nämlich ganz oben. Nach 19 absolvierten Spieltagen belegt man mit 40 Punkten lediglich den 3. Rang, liegt vier Punkte hinter Spitzenreiter Atlético und zwei hinter Erzrivale Barcelona, welcher sogar noch ein Spiel weniger absolviert hat. Eine Situation, die dem madrilenischen Ego natürlich stark zusetzt und schnellstmöglich abgewendet werden soll. Und um das zu tun, hilft selbstredend nur eines: Siege. Genau dies wollte gegen Sporting Gijón am 1. Spieltag dieser Saison allerdings nicht gelingen und die Blancos mussten sich trotz einer überlegen geführten Partie mit einem torlosen Remis begnügen. Ein schmerzhafter Punktverlust, der am Ende tödlich sein kann. Zum Auftakt in die Rückrunde am heutigen Sonntag gegen selbigen Gegner (16:00 Uhr, LIVE auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker – TICKETS) will man einen solchen „Betriebsunfall“ um jeden Preis vermeiden, denn weitere großartige Fehler darf man sich beim spanischen Rekordmeister nicht mehr erlauben.
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Dessen ist sich auch Zinédine Zidane bewusst. Reals neuer Mann an der Seitenlinie will nach dem berauschenden Auftakterfolg unter seiner Regie gegen Deportivo La Coruña (5:0) auf keinen Fall den Schlendrian einkehren lassen und schraubte die Intensität in den Trainingseinheiten unter der Woche deutlich nach oben. Der Franzose hatte Defizite im konditionellen Bereich ausgemacht und will die Mannschaft in den kommenden Wochen für die heiße Phase der Saison in Top-Form bringen. Für die Aufgabe gegen den Aufsteiger muss „Zizou“ allerdings auf Kapitän Sergio Ramos verzichten, der sich weiterhin mit Problemen an seiner lädierten Schulter herumplagt. Für diesen wird Raphaël Varane in die Startelf rutschen, wie Zidane auf der Pressekonferenz ankündigte. Ansonsten dürfte sich im Vergleich zum Spektakel gegen A Coruña wenig an der Besetzung der Anfangsformation ändern, lediglich ein Tausch zwischen James Rodríguez und Isco scheint möglich. Primäres Ziel dürfte es jedoch sein, die am letzten Spieltag gezeigten positiven Ansätze in puncto Spielanlage und Kombinationsspiel weiter zu verfeinern sowie die noch vorhandenen Unwägbarkeiten im defensiven Umschaltspiel sukzessive zu verbessern.
Beim Kontrahenten aus der Provinz Asturien will man alles daran setzen, die Sensation aus dem Hinspiel irgendwie zu wiederholen. In Anbetracht der aktuellen Form (nur vier Punkte aus den letzten zehn Spielen) eine zugegebenermaßen ambitionierte Zielsetzung. Nach eigentlich passablem Saisonstart tritt man seit dem zehnten Spieltag auf der Stelle und befindet sich nun mit gerade einmal 15 Punkten auf einem direkten Abstiegsplatz. Sich wehrlos ergeben, will das Team von Abelardo Fernández natürlich nicht, doch ist man sich bewusst, dass für einen Punktgewinn oder mehr schon viele glückliche Umstände zusammen kommen müssten. „Sie müssen einen Horror-Tag erwischen und für uns muss alles perfekt laufen“, so der spanische Übungsleiter realistisch. Aber wie heißt es schön: Im Fußball ist alles möglich. Und in dieser verrückten Saison bei Real Madrid erst Recht.
Die Stimmen vor dem Spiel
Real Madrid
Zinédine Zidane: „Sporting hat keine Angst und ist ein wichtiger Gegner. Sie verfügen über gute Spieler. Ich werde aber nicht weiter über den Gegner reden, weil mich beschäftigt, was wir tun. Aber natürlich hängt das auch davon ab, was der Gegner macht.“
Sporting Gijón
Abelardo Fernández (Cheftrainer): „Real kann auch gegen dich gewinnen, wenn sie keine gute Partie abliefern. Deportivo machte es eigentlich gut, mit viel Ballbesitz… und trotzdem fingen sie fünf Tore. Wir werden versuchen, es ihnen schwer zu machen; damit wir gewinnen, müssen sie einen Horror-Tag erwischen und für uns muss alles perfekt laufen. Es ist nicht nur für uns kompliziert, das ist es für jedes Team auf der Welt.“
Statistiken und Besonderheiten
- GESAMTBILANZ: 84-mal standen sich beide Verein insgesamt bisher gegenüber, davon gingen 47 Duelle an die Königlichen, 24-mal trennte man sich Remis und 13-mal siegte der Underdog aus Gijón.
- BENZEMA: Nächstes Jubiläum für Karim Benzema! Nachdem der Franzose im Spiel gegen Real Sociedad zum einen sein 200. Spiel in der Primera División absolvierte und als Sahnehäubchen oben drauf auch noch seinen 100. Liga-Treffer markierte, wird Madrids Nummer 9 gegen Gijón seinen 300. Einsatz für die Blancos feiern.
- TORHUNGER IM BERNABÉU: Ob sich die Zuschauer an der Concha Espina auch im zweiten Spiel unter Zidane auf ein Torfestival einstellen können? Lässt man die letzten Heimspiele Revue passieren, stehen die Chancen gar nicht mal so schlecht. Ansehnliche 30 Buden stehen da nämlich aus den letzten fünf Begegnungen gegen Getafe (4:1), Malmö (8:0), Rayo (10:2), Real Sociedad (3:1) und Deportivo (5:0) zu Buche.
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