Interview

Del Bosque überzeugt: „Hätte mit Real weitere Europapokale geholt“

Vicente del Bosque glaubt, dass er als Trainer von Real Madrid für noch mehr Titel sorgen hätte können. Der 65-Jährige, der die Königlichen zwischen 1999 und 2003 zu zwei Champions-League-Erfolgen führte, passte allerdings nicht mehr in das Konzept von Präsident Florentino Pérez. Die langjährige Durststrecke nach seinem Aus gibt dem spanischen Nationaltrainer recht.

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Vicente del Bosque
Vicente del Bosque coacht seit Mitte 2008 die spanische Nationalmannschaft

Überraschendes Aus trotz zweier Champions-League-Titel

MADRID. Die Karriere von Vicente del Bosque ist untrennbar mit Real Madrid verbunden. Der 65-Jährige lief als Mittelfeldspieler 312 Mal im Trikot der Königlichen auf und gewann als Cheftrainer zwischen 1999 und 2003 neben zwei Meisterschaften auch zweimal die Champions League sowie den nationalen und internationalen Supercup. Glaubte man dem Spanier bei seinem Auftritt in der TV-Sendung TELEDIARIO, hätte er seiner ansehnlichen Titelsammlung noch weitere Trophäen hinzufügt, wenn ihm Florentino Pérez damals keinen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.

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„Wir hatten viel Glück und ein paar sehr gute Spieler“

„Ohne eingebildet oder arrogant sein zu wollen, glaube ich, dass wenn ich weitergemacht hätte, dann hätten wir noch mehr europäische Pokale gewonnen“, so der Trainer der spanischen Nationalmannschaft, dessen Vertrag von Präsident Pérez nach vier Jahren trotz der Erfolge und der guten Beziehung mit der Mannschaft nicht verlängert wurde. Stattdessen folgte eine mehr als zehnjährige Durststrecke auf internationaler Bühne, ehe Carlo Ancelotti, dem bei seinem Real-Aus ein ähnlich überraschendes Schicksal ereilte, 2013 für den Gewinn von „la Décima“ sorgte.

„Es ist sehr schwer, die Champions League zu gewinnen“, gab Del Bosque im Fernsehen zwar zu. Mit dem damaligen Spielermaterial, die „Galaktischen“ um Zinédine Zidane, Ronaldo oder etwa David Beckham befanden sich damals auf ihrem Höhepunkt, wären weitere Titel allerdings nur eine Frage der Zeit gewesen. Der Welt- und Europameister-Trainer weiß allerdings auch: „Wir hatten viel Glück und ein paar sehr gute Spieler in einer günstigen Zeit für den Klub.“

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Del Bosque verstand sich mit Raúl, Carlos und Zidane prächtig

Langjährige Durststrecke folgte auf Del Bosque

Mit dem Ende der Ära Del Bosque verließen mit Kapitän Fernando Hierro, Claude Makélélé und Fernando Morientes auch andere Größen der Blancos den Verein. Die Gründe von Pérez für die Ablöse des ruhigen und bescheidenen Erfolgstrainers durch den Portugiesen Carlos Queiroz wurden oft diskutiert. Vermutlich wollte der Bauunternehmer seinem Team auch auf der Trainerbank zu mehr Glanz verhelfen. Ein Schuss in den Ofen, betrachtet man die langjährige Durststrecke bis zum nächsten Gewinn von La Liga in der Saison 2006/07.

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