
Die Ausgangslage
MADRID. Ein 2:0-Polster aus dem Hinspiel und nun das Rückspiel vor eigenem Publikum. Was soll da noch schief gehen? Real Madrid geht am heutigen Dienstag als haushoher Favorit in das Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den AS Rom (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker – TICKETS), gänzlich gelutscht, wie Felix Magath sagen würde, ist der Drops allerdings noch nicht. Zu frisch sind noch die Erinnerungen an das letztjährige Achtelfinale gegen Schalke 04, als man sich ebenfalls nach einem 2:0-Hinspielerfolg gerade so in die nächste Runde quälte. 3:4 stand es am Ende aus Sicht der Königlichen im Bernabéu – und die Gelsenkirchener waren dem entscheidenden fünften Treffer wahrlich näher als die Madrilenen dem Ausgleich. Ein Szenario, das man diesmal beim spanischen Rekordmeister natürlich tunlichst vermeiden möchte.
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Chefcoach Zinédine Zidane schlug auf der Pressekonferenz in ebendiese Kerbe und mahnte zu höchster Konzentration. „Jedes Spiel muss erst gespielt werden“, so der 43-Jährige zurückhaltend. Im Vergleich zu den letzten Spielen steht „Zizou“ bis auf Karim Benzema dabei fast der komplette Kader zur Verfügung, weshalb es bei der Bestimmung der Startelf den einen oder anderen Härtefall geben wird. Da Borja Mayoral aufgrund der entspannten Personalsituation gar nicht nominiert wurde, wird ein Platz frei, zudem wird es aller Wahrscheinlichkeit auch Casemiro treffen, der in den vergangenen beiden Partien starke Leistungen bot. Am wahrscheinlichsten scheint dabei wie zuletzt ein fluides 4-4-2 mit Cristiano Ronaldo und dem wieder genesenen Gareth Bale in der Spitze, das Vierer-Mittelfeld könnten Lucas Vázquez, Toni Kroos, Luka Modrić und Isco bilden. In der Abwehr wird aller Voraussicht nach Marcelo auf seinen angestammten Posten links hinten zurückkehren und Raphaël Varane für Pepe in die Anfangsformation rutschen.
Bei der Roma agiert man hingegen frei nach dem Motto: „Alles oder nichts.“ Die Chancen auf ein Weiterkommen sind gering, Mittelfeldspieler Miralem Pjanić sprach gar von einem benötigten „Wunder“. Und genau deshalb will Trainer Luciano Spalletti allem Anschein nach alles auf eine Karte setzen. Italienische Medien berichten von einer totalen Offensive, mit dem pfeilschnellen Mohamed Salah, Diego Perotti, Stephan El Shaarawy und Edin Džeko im Sturm sowie dem eigentlich offensiven Pjanić auf der Doppelsechs. Eine risikobehaftete Aufstellung, aber was haben die Italiener schon zu verlieren? Real hatte gegen offensiv ausgerichtete und hoch pressende Mannschaften in dieser Spielzeit oftmals große Probleme, ob sich das in der Königsklasse, die letztlich noch die einzige Möglichkeit auf einen Titel darstellt, ändert?
Die Stimmen vor dem Spiel
Real Madrid
Zinédine Zidane: „Rom ist eine gute Mannschaft. Aber mich beschäftigen mehr meine Spieler und wir wissen, dass es ein schwieriges Spiel ist. Ihre Stürmer sind sehr stark, um etwas über Rom zu sagen. Wir müssen gut damit umgehen. Das Einzige, was wir machen müssen, ist gewinnen. Natürlich haben wir Hoffnung, aber wir dürfen nur an die Partie morgen denken. Viele denken, dass es einfach sein wird, aber es wird schwierig. Wir müssen gut spielen und gewinnen.“
Pepe: „Die beste Weise, das Spiel anzugehen, ist, demütig zu sein, Teamgeist zu haben und den Willen, das Spiel zu gewinnen. Wir werden versuchen, das umzusetzen. Ich war beim Spiel in Rom nicht dabei, habe es aber im Fernsehen gesehen. Rom hat großartige Spieler, die schnell über die Außen kommen. Sie machen es uns schwer. Wer auch immer aufläuft, wird das Wappen von Real Madrid verteidigen.“
AS Rom
Luciano Spalletti (Cheftrainer): „Wir dürfen nicht denken, dass wir schon am Ende angekommen sind. Glaube kann Spiele drehen und genau das kann uns den Kick geben – der Glaube daran, dass es möglich ist. Jeder, der diesen Job macht, verlangt eine Menge von seinen Spielern, aber ich verlange noch mehr und fordere das Unmögliche von meinen Spielern. Als ich sie die letzten Tage habe trainieren sehen, schienen sie sehr willig, diese unmögliche Aufgabe anzunehmen.“
Diego Perotti (Mittelfeldspieler): „Wir werden versuchen, mindestens zweimal zu treffen. Es wird nicht einfach, aber im Fußball kann alles passieren. Ich habe Vertrauen in mein Team.“
Miralem Pjanić (Mittelfeldspieler): „Wir haben Zuhause 0:2 verloren und das ist nach dem Spielverlauf ein hartes Ergebnis. Aber so sind die Spiele auf höchstem Niveau eben, sie werden durch kleine Details entschieden. Wir haben Fehler gemacht und gegen Real Madrid werden sie sofort bestraft. Wir fahren dorthin und hoffen auf ein Wunder. Im Fußball ist alles möglich.“
Statistiken und Besonderheiten
- GESAMTBILANZ: Durch den 2:0-Erfolg im Hinspiel konnte Real die Bilanz zu seinen Gunsten ein klein wenig aufbessern. Aus insgesamt neun Partien stehen jetzt fünf Madrider Siege, ein Unentschieden sowie drei Roma-Erfolge zu Buche.
- KEYLOR NAVAS: Madrids Nummer 1 kennt das Gefühl nicht, in der Königsklasse ein Tor zu kassieren. Sowohl letztes Jahr unter Carlo Ancelotti als auch dieses Jahr hat der Costa-Ricaner bei seinen Einsätzen kein einziges Mal hinter sich greifen müssen. Und hält Navas gegen die Roma noch weitere 34 Minuten durch, würde er auf Platz 2 der längsten Serie ohne Gegentor im Europapokal aufrutschen, den gegenwärtig noch Edwin Van der Saar mit 657 Minuten inne hat. Platz 1 belegt aktuell Jens Lehmann, der mit 853 Minuten jedoch noch ein gutes Stück entfernt ist.
- FANS: Die Motivation bei den Spielern der Roma ist groß, der Glaube bei den Fans der Italiener ist augenscheinlich noch größer. Trotz der Hypothek eines Zwei-Tore-Rückstands reisten 2500 Tifosi in die spanische Hauptstadt. Stark!
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