
„BBC“ nach zwei Monaten wieder vereint
MADRID. Diesmal hat es geklappt. Der FC Barcelona patzt, Real Madrid aber nicht. Nachdem die Katalanen am Sonntagnachmittag beim FC Villarreal eine 2:0-Führung aus der Hand gaben und sich letztlich mit einem 2:2 zufrieden geben mussten, machte das weiße Ballett von Zinédine Zidane am Abend dank eines 4:0-Erfolgs gegen den FC Sevilla in der Tabelle der Primera División Boden gut. Waren es vor dem Spieltag noch zwölf Punkte Rückstand auf den Klassenprimus aus Katalonien, sind es nun „nur“ noch zehn. Stadtrivale Atlético, der in Gijón ebenfalls Federn ließ (1:2), ist jetzt lediglich einen Zähler voraus.
FP: Real Madrid 4-0 Sevilla (@Benzema 6′, @Cristiano 64′, @GarethBale11 66′, @JeseRodriguez10 86′).#RMLiga pic.twitter.com/wQbiGiEs86
— Real Madrid C. F. (@realmadrid) 20. März 2016
Gegen die Gäste aus Andalusien griff Zidane im Mittelfeld wieder auf den zuletzt in Las Palmas geschonten Toni Kroos zurück. Der deutsche Nationalspieler bildete mit Luka Modrić und Carlos Casemiro zum wiederholten Male ein kompaktes Dreier-Mittelfeld. In vorderster Front sollten Cristiano Ronaldo, Karim Benzema und Gareth Bale erstmals seit dem 17. Januar wieder gemeinsam für Gefahr sorgen. Im Tor stand wie gewohnt Keylor Navas, vor ihm verteidigten Danilo und Marcelo sowie Raphaël Varane und Nacho Fernández, die die gesperrten Sergio Ramos und Pepe ersetzten. Auf der Bank: Kiko Casilla, Álvaro Arbeloa, Daniel Carvajal, Isco, James Rodríguez, Lucas Vázquez, Jesé Rodríguez.
Frühe Führung durch Benzema – Real dominant
Anstoß. Beide Mannschaften gingen mit offenem Visier in die Partie, ein langes Abtasten gab es vor 72.976 Zuschauern im Estadio Santiago Bernabéu praktisch nicht. Nachdem Sevilla anfangs ebenso mutig nach vorne spielte und eine Flanke von Benoît Trémoulinas an der Latte landete (3.), jubelten die Madrilenen gleich mit ihrem ersten echten Angriff. Bale brachte das runde Leder mit seinem schwächeren rechten Fuß von der rechten Seite optimal ins Zentrum, wo Benzema lauerte und die Kugel wunderschön per Dropkick aus etwa zwölf Metern in die Maschen beförderte. Sechs Minuten waren gespielt, da stand es bereits 1:0.
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Real kontrollierte das Spiel nun nach Belieben, kannte einzig und allein den Weg nach vorne und agierte konzentriert, ohne viele Fehler zu fabrizieren. Dem Publikum gefiel das. Szenenapplaus hier, Szenenapplaus da. Nur zehn Minuten nach der Führung zappelte das Netz im Tor der Gäste erneut. Ronaldo kam nach einer Kroos-Ecke von links vollkommen blank im Zentrum zum Kopfball, den Bale entscheidend ablenkte (16.). Der Linienrichter wedelte aber mit der Fahne – zu unrecht. Kolodziejczak hob das Abseits klar auf. Der Standard-Situation vorausgegangen war übrigens ein Bale-Schuss aus der zweiten Reihe, der von den Fingern von Keeper Sergio Rico am linken Außenpfosten landete.
Die Merengues blieben weiterhin am Drücker und hatten in Person von Ronaldo (19./22.) und Benzema (21.) durchaus ihre Möglichkeiten, trotz des aberkannten Treffers auf 2:0 zu erhöhen, doch stets wehrte der gut aufgelegte Rico ab.
Varane verschuldet Strafstoß – Navas pariert
In der 26. Minute dann Aufregung im Strafraum – aber nicht in dem der in schwarz gekleideten Andalusier, sondern in dem der Blancos. Varane brachte Sevillas Adil Rami bei einer Freistoß-Hereingabe von der halbrechten Seite zu Fall, der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Kévin Gameiro trat unter lauten Pfiffen von den Rängen an, scheiterte jedoch an Navas. Der Costa-Ricaner sprang in die von ihm aus betrachtet rechte Ecke, parierte und erntete Sprechchöre (27.). 1:1-Ausgleich verhindert!

Real war in der Folge nicht mehr derart drückend überlegen, was allerdings nur zwischenzeitlich der Fall sein sollte. In den letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs wieder das gewohnte Bild: die Königlichen machten das Spiel. 62 Prozent Ballbesitz nach fast 40 Minuten, aber mit nur einem erzielten Tor ging es zur Pause in die Kabinen. Benzema, Ronaldo und Marcelo versuchten in den Minuten 34, 35 und 44 nochmals ihr Glück, doch jedes Mal war Rico zur Stelle.
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Ronaldo vergibt Elfmeter, trifft dann aber doch noch
Der Auftrag für Hälfte zwei war dementsprechend klar: schnellstmöglich treffen und den Sack damit zumachen. Dass die Königlichen mit diesem Vorhaben aus den Katakomben kamen, war rasch zu erkennen. Die Stars von Zidane beherrschten das Geschehen nach wie vor und hatten zwölf Minuten nach dem Seitenwechsel schließlich auch die große Gelegenheit, das Ergebnis auf 2:0 hochzuschrauben. Der eingewechselte Ex-Madrilene José Antonio Reyes brachte Modrić im Sechzehnmeterraum zu Fall – Strafstoß (57.). CR7 vergab jedoch, schoss den Ball aus elf Metern über das Gehäuse der Gäste (58.). Der zweite nicht verwandelte Elfmeter der Partie.
Es stand also weiterhin 1:0, doch Real nahm den Fuß nicht vom Gaspedal. In der 59. Minute feuerten sowohl Bale als auch Kroos stramme Schüsse ab, die das Tor jeweils um Haaresbreite verpassten. Wiederum 60 Sekunden später köpfte der Waliser eine von rechts hinein getretene Ecke an die Latte. Eine Sturm- und Drang-Phase ohne Erfolgserlebnis.

In der 64. Minute kam sie dann aber doch, die Erlösung. Danilo flankte halbhoch von der rechten Seite in die Mitte, wo Ronaldo aus kurzer Distanz ohne große Mühe einschob – 2:0 (64.). Wiederum nur 120 Sekunden später trug sich dann auch Bale in die Torschützenliste ein. Beim 4:0 musste er im Strafraum nach Vorlage von Benzema nur noch einschieben. Der Drops war nun endgültig gelutscht, die Messe gelesen. Das bedeutete allerdings nicht, dass Madrid seine Offensiv-Bemühungen einstellte. Jesé, ebenso eingewechselt wie James und Isco, markierte in der 86. Minute den Endstand zum 4:0. Sevilla setzte vereinzelt immer mal wieder Nadelstiche, konnte den starken Navas aber nicht bezwingen.
Abpfiff. Real wappnet sich für den Clásico im Camp Nou. Dort geht es nämlich als nächstes hin. Aber erst am 2. April, denn nun folgen erst einmal die ersten Länderspiele im Kalenderjahr 2016. Bleibt zu hoffen, dass sämtliche Stars in gesundem Zustand von ihren Nationalmannschaften zurückkehren werden.
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