
Wiederholungstäter Coentrão – erst Zigarette, dann Verspätung
MADRID. Für 30 Millionen Euro fand Fábio Coentrão im Sommer 2011 den Weg zu Real Madrid. Wie es nun, eineinhalb Jahre später, um den Portugiesen steht, dürfte bei den Blancos aber niemandem schmecken. Die Leistungen, die man sich vom Außenverteidiger erhoffte, konnte er nie wirklich abrufen. So ist es auch kein Wunder, dass – insofern Marcelo fit ist – ein Stammplatz eher die Seltenheit ist. Den vielzitierten Bock abgeschossen hat er aber nun, indem er am Dienstag eine geschlagene Stunde zu spät erschien. Die Einheit war zu diesem Zeitpunkt bereits fast beendet, weshalb er sich in den Kraftraum begab. Seine Begründung für das Zuspätkommen: Der Verkehr sei sehr dicht gewesen. Coentrão risktierte es, den Silvesterabend in der Heimat zu verbringen und musste sich schließlich sehr beeilen, um wieder pünktlich in Madrid anzukommen. Vergeblich.
[dataset id=27]José Mourinho, der größten Wert auf Disziplin legt, ist einer, der ein solches Verhalten mit der höchstmöglichen Sanktion zu bestrafen weiß. So könnte man sich mittlerweile denken, als wäre man an der Concha Espina gewillt, Coentrão bei einem passenden Angebot zu verkaufen. Dass man gleich zu solch drastischen Mitteln greifen könnte, wäre aber nicht grundlos und überzogen. Immerhin ist der Portugiese bei den Merengues kein unbeschriebenes Blatt, was solche Disziplinlosigkeiten angeht: Im Herbst 2011 verspätete er sich ebenfalls bei einer Trainingseinheit um über eine Stunde, zudem gab es noch das berüchtigte Foto, auf dem er bei der Feier zu seinem 24. Geburtstag mit einer Zigarette im Mund abgelichtet wurde und auch die Fans mächtig in Wallung brachte.
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Kritik von den Medien: „30 Millionen Euro wurden verschwendet“
Wird das „the Special One“ alles zu bunt? Sucht er nach einer Lösung für das „Problemkind“ mit Zidanes legendärer Nummer 5 auf dem Trikot? Experten in Spanien beäugen den Fall Coentrão indes äußerst kritisch. So analysierten Journalisten beim Radiosender ONDA SER in der Sendung „El Laguero“ die Situation wie folgt: „Das sind 30 Millionen, die verschwendet wurden! Man hat so viel für ihn bezahlt, weil er vielseitig ist. Er hat als Mittelfeldspieler angefangen und nichts gebracht. Dann hat er als Rechtsverteidiger ein Desaster fabriziert und kam zu guter Letzt auf der linken Seite nie an Marcelo ran.“ Kritik wurde in Zuge dessen aber auch am einstigen Befürworter des Transfers laut. „Mourinho hat Altintop geholt, Sahin und Coentrão gekauft. Dafür müsste er selbst aufkommen.“
Weitere erboste Kommentare hagelte es auch bei „Futboleros“, wo man „die maximale Strafe für Coentrão“ fordert. „Mourinho zeigte sich sehr enttäuscht von dem Verhalten. Coentrão steht nun ganz besonders unter Beobachtung und wenn so etwas wieder passiert, dann wird er im Sommer gehen“, glaubt Enrique Marqués von der Talkrunde auf MARCATV.
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