
„Adán wäre bei jedem anderen Erstligisten Stammspieler“
LONDON/MADRID. Eines ist José Mourinho am 22. Dezember letzten Jahres mit seinem Entschluss, gegen den FC Málaga ohne Kapitän und Welttorhüter Iker Casillas anzutreten, definitiv gelungen: Er hat für allgemeine Verblüffung in der Fußballwelt gesorgt. Von der Aufruhr um den „Special One“ und „San Iker“ bekam selbstverständlich auch Esteban Granero Wind. Der 25-Jährige, der die Concha Espina im vergangenen Sommer für die Queens Park Rangers aus London verließ, gehört jedoch zu denjenigen, die den Trainer für seine ungewöhnliche Entscheidung nicht an den Pranger stellen. „Sicher überrascht es alle, wenn Iker auf der Bank sitzt. Es ist kein Bild, das man oft sehen will, denn Iker besitzt große, indiskutable Qualitäten und ist ein Emblem Real Madrids. Mir persönlich zeigte diese Entscheidung aber, dass man auch Adán vertraut und das freut mich für ihn. Antonio könnte bei jedem Erstligisten problemlos Stammspieler sein, aber er ist genau wie ich ein Madridista von ganzem Herzen und hat kein Problem damit, die Nummer zwei zu sein. Er wartet monatelang auf seine Chancen und deshalb frage ich mich, warum man ihm keine Einsätze schenken sollte. Er hat sich das verdient“, so die Meinung von „el Pirata“ (auf Deutsch: der Pirat) zur Torwart-Diskussion.
„Ich vertraue Mourinho und der Mannschaft blind“
Laut dem spanischen Mittelfeldspieler seien derartige Debatten bei seinem Ex-Klub zurzeit ohnehin fehl am Platz. Er glaubt, dass die Konzentration voll auf dem Fußballspielen liegen müsse. Die Keeper seien schließlich nicht verantwortlich dafür, dass es dieser Tage so schlecht läuft. Die schwachen, inspirationslosen Auftritte des letztjährigen Meisters in der laufenden Saison stimmen den Psychologiestudenten Granero natürlich nachdenklich. „Zwei Niederlagen in Folge kommen bei Real Madrid nicht häufig vor. Es tut weh, meine alten Kollegen in der Liga so abgeschlagen zu sehen. Es ist keine gute Stunde für den Madridismo, aber Vertrauen ist fundamental. Das Team darf in keinem Wettbewerb aufstecken und sollte keineswegs etwas abschreiben. Ich vertraue den Spielern und dem Trainer blind, dass sie gemeinsam wieder für Erfolge sorgen. Für mich gibt es nach wie vor keine bessere Mannschaft und keinen besseren Trainer“, huldigte er seine ehemaligen Kameraden, mit denen er trotz seines Abgangs noch immer in regem Kontakt steht. Am zweiten Weihnachtsfeiertag besuchten ihn Iker Casillas und dessen Lebensgefährtin Sara Carbonero in Englands Hauptstadt und schauten sich ein Spiel der Rangers an. Granero verlor mit QPR an der heimischen Loftus Road mit 1:2 gegen West Bromwich Albion.
„Für mich besitzt Real Madrid noch immer die beste Mannschaft und den besten Trainer der Welt“ Esteban Granero bricht eine Lanze für seine ehemaligen Kollegen
Stichwort QPR. Eigentlich hat der Kreativspieler ganz andere Sorgen, als sich mit den sportlichen „Problemen“ Real Madrids zu beschäftigen. Mit seinem Arbeitgeber befindet er sich nämlich mitten im Abstiegskampf – eine Situation, mit der er so nach seinem Wechsel auf die Insel nicht rechnete. „Ich habe es ehrlich gesagt nicht erwartet, um den Klassenerhalt zu bangen. Es ist aber keine neue Situation für mich, denn als ich bei Getafe spielte mussten wir in einer Saison sogar mal in die Relegation und konnten uns retten. Meine Kollegen und ich haben diese Lage nun zu akzeptieren und den Kampf anzunehmen. Wir werden alles dafür tun, um auch nächstes Jahr noch in der ersten Liga zu spielen. Der Sieg gegen Chelsea (Anm. d. Red.: 1:0-Erfolg an der Stamford Bridge vergangene Woche) gab uns großes Selbstvertrauen, aber wir haben noch viele Spiele zu bestreiten und viele Punkte zu holen. Ich bin nach England gekommen, weil ich eine große Herausforderung wollte. Das ist eine verdammt große…“
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