
„Letzten Endes war meine Priorität immer Real Madrid“
MADRID. Die Schlagzeilen hatten einem jeden Madridista Sorge bereitet. Im vergangenen Transfer-Sommer verdichteten sich die Anzeichen mit praktisch jedem Tag, dass Sergio Ramos Real verlassen und zu Manchester United wechseln würde. Er wäre entschlossen, seiner Karriere eine Veränderung zu geben, berichteten die in der spanischen Hauptstadt ansässigen Sportzeitungen MARCA und AS damals übereinstimmend.

Als Falschmeldungen kann man das im Nachhinein nicht bezeichnen. Zwar spielt der Innenverteidiger nach wie vor für die Königlichen, jedoch dachte er nach eigenen Angaben durchaus daran, nach zehn Jahren eine neue Herausforderung auf der Insel anzunehmen. Daraus machte der nach dem Weggang von Iker Casillas neue Kapitän kein Geheimnis.
„Ja“, antwortete der 30-Jährige zunächst auf die Frage, ob es ein Angebot von den „Red Devils“ gegeben habe. Ihm sei ein unterschriftsreifer Vertrag vorgelegt worden, so Ramos. „Ich habe einen Moment lang daran gedacht, eine Luft-Veränderung vorzunehmen, aber letzten Endes war meine Priorität doch immer Real Madrid“, teilte er mit: „Ich war enttäuscht, aber es gab Probleme, die sich lösen ließen. Es waren jedoch keine finanziellen, wie die Leute es meinten.“
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Wechselgedanken verflogen: Ramos plant Karriereende in Madrid
Probleme mit der Person Florentino Pérez schienen es ebenso wenig gewesen zu sein. Anders als in der Vergangenheit so manches Mal seitens der spanischen Sportpresse behauptet, pflegt der Abwehrchef ein hervorragendes Verhältnis zum Präsidenten. Ramos: „Florentino ist für mich der beste Präsident. Ich verspüre ihm gegenüber eine große Zuneigung und die Beziehung ist so, als wäre er ein Vater. Ich muss ihm auf ewig danken, dass er mich geholt hat.“
2005 war das der Fall. 27 Millionen Euro legte das 69-jährige Oberhaupt der Madrilenen für den damals erst 19-Jährigen auf den Tisch. Eine stattliche Summe. Elf Jahre sind vergangen, elf Jahre ist die Nummer 4 nun ein Blanco. Und es soll noch lange dabei bleiben. „Solange meine Fans und mein Klub mich wollen, ist mein erster Gedanke, meine Karriere hier zu beenden“, so der 1,83 Meter große Andalusier, der bis dato 472 Pflichtspiele im weißen Trikot bestritt und dabei alle Titel gewann, die er gewinnen konnte. Seinen Vertrag verlängerte er erst im letzten August bis 2020. Es war zugleich die Absage an United…
8. September 2005: Sergio Ramos wird offiziell als neuer Spieler von Real Madrid vorgestellt. Der damals 19-jährige vom FC Sevilla kostete den Klub satte 27 Millionen Euro! Ramos im Training mit den Größen Zinédine Zidane und Fransico Pavón. Wo so mancher Akteur in dem jungen Alter noch in der Reserve-Mannschaft antreten muss, wurde der Andalusier schnurstracks ein fester Bestandteil des ersten Teams und trat mit diesem gleich in der UEFA Champions League gegen Gegner wie Arsenal an. Hier im März 2006. Die Zeit in Madrid begann für die Nummer 4 als rechter Außenverteidiger. Sodurch konnte sich Ramos immer wieder in die Offensive einschalten und dann und wann auch Tore erzielen. Tore, die unter anderem 2007 dazu beigetragen haben, dass Titel gewonnen wurden. Mit Ruud van Nistelrooy und Co. zelebriert der junge Ramos den Triumph in der Meisterschaft. Stets leidenschaftlich bei der Sache. August 2008: Ramos geht in sein drittes Real-Jahr. Der robuste Defensiv-Spezialist erzielte bis heute 55 Tore für den spanischen Rekordmeister. Der heutige Kapitän mit dem damaligen: Raúl. 2008: Die zweite Meisterschaft für den Spanier. Ramos zählte schnell zu denjenigen, die vorneweg gingen. Kompromisslos, entschlossen: Sergio Ramos. Seit 2009 besitzt Ramos das Privileg, sich mit dem dreimaligen Weltfußballer Cristiano Ronaldo eine Kabine zu teilen. Mit dem brasilianischen Ronaldo spielte er übrigens auch noch zwei Jahre zusammen. Iker Casillas konnte Ramos sogar für zehn Spielzeiten als seinen Mitspieler bezeichnen. Darüber hinaus verstanden sich die beiden Leitfiguren auch auf zwischenmenschlicher Ebene blendend. „San Iker“ wanderte Mitte 2015 zum FC Porto ab. In den letzten zehn Jahren gab es auch Momente, in denen man nicht besonders stolz auf Ramos sein konnte. Wie beispielsweise bei der 0:5-Schmach in Barcelona im November 2010, bei der sich der temperamentvolle Iberer dazu hinreißen ließ, erst Lionel Messi rüde umzugrätschen und schließlich seine Nationalmannschaftskollegen Carles Puyol und Xavi Hernández ins Gesicht zu greifen. Glatt Rot! Rund ein halbes Jahr später (April 2011) große Freude gegen den Erzrivalen aus Katalonien: 1:0-Sieg im Copa-del-Rey-Finale! Olé! Ramos feiert am Cibeles-Brunnen… …und sorgt für den nächsten Fauxpas! Während des Jubelns lässt der damalige Vizekapitän die Trophäe vom Bus aus in die Tiefe fallen. Der Pokal war dahin und ein Jahr später erneut auch der Traum vom zehnten Champions-League-Sieg. Ramos avancierte mit seinem verschossenen Strafstoß im Elfmeterschießen gegen den FC Bayern München zur traurigen Figur. Aus im Halbfinale. Tittellos sollte die Saison 2011/12 für Ramos und Co. aber nicht enden. Mit 100 Punkten in der Liga sicherte sich das weiße Ballett die 32. und bis heute letzte Meisterschaft. März 2013: Real schlägt den FC Barcelona im Bernabéu 2:1. Ramos trifft per Kopf und küsst das Wappen auf der Kapitänsbinde! April 2014: Mit Real gewinnt Ramos wieder den Pokal und erneut gegen Barcelona. Diesmal 2:1 nach 90 Minuten. Zwei Wochen später folgte ein historischer Abend! Beim 4:0-Erfolg in München erzielte der Abwehrchef zwei Treffer, die maßgeblich zum Einzug ins Königsklassen-Endspiel beigetragen haben. Der Jubel kannte keine Grenzen. Am 24. Mai 2014 trafen die Königlichen im Finale auf Atlético. Rückstand nach 36 Minuten, Ausgleich in der dritten Minute der Nachspielzeit. Ramos war zur Stelle! 1:1! Verlängerung! Und wieder: Der Jubel kannte keine Grenzen. Diesmal erst recht nicht! Wie wichtig war dieser Treffer! 1:1! Nachdem Ramos den Blancos die Verlängerung bescherte, legten Gareth Bale, Marcelo und Cristiano Ronaldo nach! 4:1! Im neunten Jahr bei Real Madrid gewann der Verteidiger erstmals die Champions League. Ramos: „Wir sind überglücklich. Die ganze Mannschaft ist glücklich. Das Tor habe zwar ich geschossen, war jedoch der Verdienst von uns allen. Ich widme es meiner Familie und meinem Kind. Es gab uns Zuversicht und wir haben uns den Sieg dann verdient. Für unsere Fans ist das ein tolles Ereignis und wir sind natürlich alle glücklich.“ „La Décima“, der zehnte europäische Triumph in der Vereinsgeschichte. Es war auch das große Ziel von Ramos, der zuvor mit Real bereits nahezu alles gewann und auch mit Spanien den WM- und EM-Titel holte. Sergio Ramos, „el Torero“. Ramos macht, der Rest schaut zu. Wie beim Tor. Mitten in der Nacht: Madrid steht Kopf und Ramos präsentiert den hunderttausenden Fans die silberne Trophäe. „Das Ganze ist im Moment kaum in Worte zu fassen. Man kann das im ersten Moment kaum genießen. Wir haben eine tolle Saison gespielt. Die Champions League wird uns über die verlorene Meisterschaft hinweg trösten.“ Champions-League-Titelfeier im Bernabéu. Der Madridismo bejubelt Ramos. Dezember 2014: Nach dem Gewinn des UEFA Super Cups räumen die Königlichen um Ramos auch die FIFA Klub-WM ab. Ein überragendes Jahr, das beste der Klubhistorie! Entsprechend sahnten die Stars auch in individueller Hinsicht Preise ab. Ramos wurde bei der FIFA-Gala mit einem Platz in der Weltelf ausgezeichnet. Zu weiteren Titelerfolgen sollte es bis zum Ende der Spielzeit 2014/15 nicht reichen. Keine Meisterschaft, kein Pokalsieg, keine Champions-League-Titelverteidigung. Auf internationaler Bühne scheiterte die Star-Truppe im Halbfinale an Juventus Turin. Cristiano Ronaldo traf im Rückspiel zur Führung, doch der Ausgleich sorgte für das Aus. Neues Jahr, neue Rolle. Ramos ist nach dem Abgang von Casillas nun der Spielführer. …und er wird es nach seiner Unterschrift unter dem neuen Vertrag für einige Jahre bleiben. Sergio Ramos, 2020. Vergrößern
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Real-Trikot mit RAMOS-Aufdruck – weiß-kurz, grau, blau und weiß-lang
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