Heute vor zehn Jahren wurde es feucht im Estadio Santiago Bernabéu – und im gesamten Madridismo: Zinédine Zidane beendete seine Karriere bei Real Madrid. Am 7. Mai 2006, dem vorletzten Spieltag der Saison 2005/06, war alles für einen großen Tag angerichtet. Eine Choreografie mit großem „Danke für deine Magie“-Banner der Ultras Sur sowie tausenden Schildern mit der Nummer 5 (sowie eines mit „Lang lebe die Mutter, die dich zur Welt brachte“), Trikots mit dem Zusatz „Zidane 2001 – 2006“ unterhalb des Wappens und natürlich: die gesamte Familie des Franzosen war zu Gast auf der Ehrentribüne.

Für Real Madrid ging es nur noch darum, den zweiten Platz hinter dem bereits feststehenden Meister Barcelona und vor Valencia zu sichern, und seinem langjährigen Spielmacher einen würdigen Abschied zu bereiten. Im Gegensatz zum Ambiente gelang dies aus sportlicher Sicht nur bedingt – 3:3 trennte man sich nach zwei-maligem Rückstand in einer elektrisierenden Partie vom FC Villarreal. Und nicht nur mit seinem Kopfball zum 2:2 (seinem 49. Tor im weißen Trikot) hebte Zidane das Bernabéu von den Sitzen. Erinnert man sich an Minute 89, als „Zizou“ sein 227. und letztes Spiel für die Königlichen beendete, stellen sich heute noch die Haare auf. So auch bei seiner anschließenden, kurzen Ehrenrunde, als dem kahlen Mann im weißen Unterhemd (nachdem er ehrenhafterweise alle Spieler verabschiedete und mit Juan Riquelme da Trikot tauschte) das ganze Bernabéu gehörte. Minutenlange Ovationen, Tränen nicht nur bei Sohnemann Enzo, „Gracias Zizou“.
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Einer der größten Fußballer der Geschichte beendete seine Vereinskarriere – was zwei Monate später im Endspiel der Fußballweltmeisterschaft geschah, wird gleichermaßen auf alle Zeit unvergessen sein. Der drei-malige Weltfußballer gewann mit den Königlichen sechs Titel und Jahre nach seinem Karriereende ließ der vier-fache Familienvater verlauten, dass dieses mit 33 Jahren womöglich doch etwas zu früh ausfiel. Bleibt zu hoffen, dass der heute 43 Jahre alte Zidane fortan wieder für feuchte Augen sorgen wird – als Trainer von Real Madrid.
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