
„Er macht sich mit seinem Hunger für andere Klubs interessant“
MADRID. Der Machtkampf, den sich José Mourinho und Jorge Valdano in der Saison 2010/11 leisteten, ist in noch guter Erinnerung. „The Special One“ lastete dem Generaldirektor Fehler aus Transfermarkt an und konnte Valdano schlussendlich nicht nur von der Kaderpolitik fernhalten, sondern bei Präsident Florentino Pérez auch einen Rauswurf erzwingen. Valdano musste im Mai 2011 seine Koffer packen, Mourinho bekam im sportlichen Bereich folglich noch mehr Machtfülle. Immer wieder stichelte der heute 57-jährige Argentinier gegen Real Madrids Cheftrainer – mal scharf, mal in normaler Härte. Jüngst schoss er gegen Mou, als dieser Iker Casillas auf der Ersatzbank schmoren ließ: „Das war eine echte Bombe. Mourinho hat seine ganz eigenen Verhältnisse zu den Spielern, aber dies hat doppelten Wert. Es ist eine Machtdemonstration gewesen, eine Vereins-Legende auf die Bank zu setzen.“
[advert]
Umso überraschender, dass Valdano seinem einstigen Rivalen nun ein Lob aussprach. Gegenüber FOX SPORTS erklärte der Arbeitslose, der bei seiner Entlassung eine Abfindung in Höhe von geschätzten 3,5 Millionen Euro erhielt: „Real Madrid hat seit der Di Stéfano-Ära mehr Titel gewonnen als alle spanischen Vereine zusammen. Das bedeutet zugleich, dass der Klub durchschnittlich alle zwei Jahre einen Titel gewinnt. Mourinho liegt in diesem Schnitt. Die Trainer bekommen im Fußball eine immer größere Bedeutung. Früher waren sie die Leader auf dem Platz, heute sind sie die Chefs an der Seitenlinie. Mourinho ist mit dem Wort „Siegen“ verbunden, denn er hat in zehn Jahren sieben Mal die Meisterschaft geholt und dennoch existiert der Hunger auf Erfolge weiterhin. Seine „Verzweiflung“, sein Drang nach Trophäen machen ihn so interessant für andere europäische Top-Klubs.“
„Guardiolas Idee von Fußball ist romantisch“
Den größten Widersacher des Portugiesen der letzten paar Jahre, Ex-Barcelona-Coach Josep Guardiola, wusste Jorge Valdano jedoch ebenso mit Anerkennung zu rühmen. Er fände es schade für den Fußball, dass Pep seine Arbeit im Sommer zumindest vorübergehend einstellte. „Guadiola war erschöpft, er sah müde aus. Er ist der Inbegriff von Größe. Er hat eine sehr genaue Vorstellung, wie er Fußball spielen will. Und diese Idee bleibt selbst dann romantisch, wenn 13 von 16 möglichen Titel gewonnen werden“, schwärmte der 22-fache Nationalspieler der Gauchos.
Community-Beiträge