
TONI KROOS über…
…das Schicksal von Mesut Özil, der geschätzt, aber trotzdem verkauft wurde und die Frage, ob er diese Gefahr für sich sieht: „Als Mittelfeldspieler habe ich sowieso immer alles im Blick (lacht). Und Sorgen mache ich mir nicht, nein. Die Medien machen jetzt zwar vieles vom Ausgang des Finals abhängig, aber ich habe hier bisher zwei sehr gute Jahre und von Anfang an eine zentrale Rolle in unserem Spiel eingenommen. Fußball ist ein launisches Tagesgeschäft, aber ich denke, mein Standing ist gut. Ich glaube nicht, dass mir ein solches Schicksal droht.“
…seine nun zwei Jahre bei Real, in denen er drei Trainer hatte: „Anderthalb Jahre, so kann ich sagen, habe ich mich voll entfalten können. Ein halbes Jahr nicht so sehr (unter Rafael Benítez; d. Red.). Da hat es insgesamt nicht so gepasst, die ganze Mannschaft hatte ein paar Schwierigkeiten am Anfang dieser Saison. Das hat der Klub korrigiert, und wir haben uns dann mit (Zinédine) Zidane in der Rückrunde verbessert, auch ich persönlich. Das ist ja alles kein Geheimnis. Benítez hat vieles vorgegeben, es war viel Theorie und Taktik, aber in der Praxis stellte sich das dann manchmal anders dar. Bei Carlo Ancelotti hatte ich eine klare Position und die Freiheiten, die ein Spieler wie ich braucht. Ich glaube, ich kann ganz gut selbst entscheiden, was ich mit dem Ball anfange. Für mein situatives Spiel ist es wichtig, dass ich mich frei fühlen kann. Mit ‚Zizou‘ ist es ähnlich wie mit Ancelotti.“
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…die Frage, ob Zidane als Trainer mehr kommuniziere als einst als Spieler: „Klar, das geht ja gar nicht anders (grinst). Als Trainer muss er gezwungenermaßen zu uns sprechen, macht er auch, und zwar – was mir und der Mannschaft gut gefällt – auf Augenhöhe. Er gibt klare Anweisungen, aber weniger wie ein Lehrer, nicht von oben herab. Weil alle wissen, dass er selbst mindestens auf demselben Niveau gespielt hat, nimmt man ihm alles ab. Er ist nicht der Typ, der emotional ausrastet, kein Lautsprecher, aber er weiß sich deutlich auszudrücken.“
…die Frage, ob „Zizou“ auch ein genialer Coach werden kann: „Viele Trainer können Videos studieren und ein Spiel vorbereiten. Aber Genialität ist für mich, wenn ein Trainer weiß, wie er im Spiel reagieren muss, falls etwas Unvorhergesehenes passiert oder falls der Spielstand Handeln nötig macht. Und da Zidane als Spieler alle Spielsituationen erlebt hat, hat er natürlich als Trainer auch alle Voraussetzungen. Das hat er schon in den ersten fünf Monaten demonstriert.“

…die Frage, ob er sich selbst manchmal kneifen muss, beim größten Klub der Welt zu sein: „Nein, so ein Typ bin ich nicht. Aber dass es so ist, das sagt fast jeder, es scheint also was dran zu sein. Und man merkt das natürlich, wenn wir auf Reisen gehen. Ob wir durch Spanien fahren oder nach China oder in die USA reisen oder sonst wohin: Man spürt überall dieses Riesen-Interesse an der Marke Real Madrid. Mit der Zeit neigt man dazu, das alles als Normalität anzusehen, das ist wohl menschlich. Aber ich weiß, dass ich es mehr schätzen sollte, und mir ist schon klar, welches Privileg das ist: Bei Bayern gespielt zu haben, bei Real Madrid und in der Nationalmannschaft zu spielen.“
…Mittelfeld-Partner Luka Modrić: „Mit Modrić verstehe ich mich sehr gut, auch außerhalb des Platzes, was natürlich hilft. Wir sind zwei Spieler, die ähnlich denken, ähnliche Lösungen suchen und ähnliche Vorlieben haben. Die wichtigste: Wir spielen gern Fußball. Mit Betonung auf spielen. Ich glaube, gemeinsam sind wir beide besser als jeder einzelne für sich. Wir ergänzen uns für das Kombinationsspiel auf engem Raum. Aber das bringt natürlich nur etwas, wenn da auch ein paar andere sind, die damit was anfangen können.“
…Torjäger Cristiano Ronaldo: „Er ist ein außergewöhnlicher Spieler, und es ist auch wirklich außergewöhnlich, wie viele Tore er macht: links, rechts, per Kopf und mit allem, was er sonst noch hat… Eine Mannschaft braucht diesen Spieler, der das Tor macht. Aber genauso wichtig ist es, dass es welche gibt, die ihn in diese Situation bringen. Und die anderen, die dafür sorgen, Gegentore zu verhindern. Ronaldo ist ein außergewöhnlicher Spieler, aber für mich ist es viel, viel wichtiger, wie wir als Mannschaft agieren. Wir sind ja nicht beim Tennis.“
Real-Trikot mit KROOS-Aufdruck – weiß-kurz, grau, blau und weiß-lang
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