
Außenseiter Ajax will Madrid ein Bein stellen
AMSTERDAM. Schaut man sich nur mal die Bilanz der letzten Jahre gegen Ajax Amsterdam (3:0, 3:0, 4:0, 2:0) und gleichzeitig die aktuellen Ergebnisse der Königlichen an, dann liegt auf der Hand: Real Madrid geht am heutigen Abend beim Gastgeber Ajax als eindeutiger Favorit in die Partie. Nicht wenige erwarten, dass es die Elf von der Concha Espina sein wird, die die drei Zähler mitnimmt. So sicher wie Fans und Experten ist man sich im Real-Lager aber keinesfalls. „Man muss immer mit allem rechnen. Ich finde, dass dieses Ajax stärker ist als in den vergangenen Jahren. Ihre Leistung in Dortmund war gut, sie verloren gegen den Deutschen Meister nur knapp. Sie hätten auch gewinnen oder Unentschieden spielen können. Es wird nicht einfach!“, teilte Coach José Mourinho auf der gestrigen Pressekonferenz mit.
Die Niederländer verspüren große Lust, dazu beizutragen, dass es keine einseitige Angelegenheit wird. Zwar wisse man, dass man nicht an die Qualität Real Madrids herankomme, allerdings möchte man sich mit den eigenen Mitteln durchschlagen, meinte Übungsleiter Frank de Boer. Der 42-Jährige weiter: „Wenn wir dran glauben, haben wir eine Chance. Angesichts der letzten Ergebnisse gegen Madrid wird es keine leichte Aufgabe. Wir wussten schon bei der Auslosung, dass Real ein harter Gegner sein wird, doch es ist zugleich eine fantastische Erfahrung für die Spieler. Wir haben einfach nur unser Bestes zu geben und unseren Fußball zu spielen.“ In der heimischen Liga ist der niederländische Traditionsklub derzeit auf Kurs. Nach sieben Spieltagen belegt die Ajax-Truppe hinter Twente, Vitesse Arnheim und PSV Eindhoven den vierten Rang, der Abstand zum Platz der Sonne beträgt lediglich drei Punkte. Die letzten beiden Partien konnte Ajax gar gegentorlos gestalten (1:0 gegen Twente, 3:0 gegen Utrecht), am ersten CL-Gruppenspieltag setzte es in Dortmund jedoch eine Niederlage (0:1), weshalb die Motivation nur noch größer sein werden wird.
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Angeblicher Zwist beschäftigt die Medien ? und auch das Team?
Bei den Madrilenen ist diese ebenfalls vorhanden. Ob sie allerdings so abgebrüht sein und sich von dem Geschriebenen in den Medien nicht blenden lassen werden? Ein angeblicher Zwist zwischen José Mourinho und Vize-Kapitän Sergio Ramos macht seit Tagen die Runde, wobei beide aber schon klar stellten, dass man diesen Meldungen nichts abgewinnen sollte. Wirklich? Ramos trug am Sonntag gegen La Coruña unter seinem Trikot das von Mesut Özil. Jemand, der aktuell sogar vom „Special One“ in die Kritik genommen wird. Der spanische Innenverteidiger schrieb auf seinem Twitter-Kanal, es wäre eine rein freundschaftliche Sache gewesen. Möglich, dass mehr dahinter steckt. Erst das Ronaldo-Rätsel, nun das Theater um Ramos – wann hat das endlich ein Ende?
Khedira angeschlagen ? Zehner-Position offen
Vielleicht kann man sich dem heute wieder einen Schritt nähern, wenn gewonnen und das Sportliche klar in den Vordergrund gerückt wird. Dafür sorgen könnten nicht nur Ramos, Ronaldo oder Casillas, sondern gleich 21 weitere Akteure. Mourinho nahm all seine 24 Schützlinge mit in die Niederlande, gibt seinen 18er-Kader erst kurz vor Spielbeginn bekannt. In der Startformation könnte aller Voraussicht nach Karim Benzema stehen, wofür Gonzalo Higuaín weichen müsste. Fraglich, wer die Kreativrolle im Mittelfeld besetzen wird. Mesut Özil, Luka Modric oder doch Kaká? Dazu ist Sami Khedira leicht angeschlagen, weshalb Michaël Essien im zweiten CL-Spiel erneut von Beginn an auflaufen könnte. Die mögliche Aufstellung: Casillas – Arbeloa, Pepe, Ramos, Marcelo – Essien, Alonso – Di María, Özil, Ronaldo – Benzema. Wer im Endeffekt auch auf dem Platz stehen wird: Es steht fest, dass man unbedingt den nächsten Schritt für die Qualifikation zur K.O.-Runde tätigen muss. Die Jagd, sie beginnt um 20:45 Uhr in der Amsterdam Arena!
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