
„Es geht bei diesem Titel nicht um Leben und Tod“
ZÜRICH. Lange wurde gesprochen, lange und viel wurde diskutiert – wer soll Weltfußballer des Jahres 2012 werden? Real-Star Cristiano Ronaldo, Vorjahressieger Lionel Messi oder aber Andrés Iniesta, der sich Ende August im Rennen um den Award zu Europas Fußballer des Jahres 2012 bereits gegen die beiden Weltklasse-Torjäger durchsetzen konnte? Nun, die Antwort wird zur aktuellen Stunde wohl nur der Notar kennen, am Abend auf der FIFA-Gala (19 Uhr, zu verfolgen im REAL TOTAL-Liveticker) weiß es dann auch der ganze Globus!
[dataset id=25]Wessen Name am Ende auch immer im Umschlag stehen möge, sei CR7 nicht allzu wichtig, erklärte er auf der FIFA-Pressekonferenz am Nachmittag in Zürich. „Wenn jemand anders gewinnen sollte und nicht ich, dann ist das okay. Es wird weitergehen und es ist egal, weil ich derselbe bleiben werde, der ich bis jetzt war. Bei diesem Titel geht es nicht um Leben und Tod“, so der Portugiese, der des Weiteren mitteilte: „Dass ich neben zwei anderen fantastischen Spielern auserwählt wurde, ist ein Grund, stolz zu sein. Es gibt Millionen Spieler auf der Welt und dass ich hier bin, macht mich glücklich – ob ich nun gewinne oder nicht.“
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„Ich habe nicht abgestimmt“
Als Kapitän der portugiesischen Nationalmannschaft hatte der Super-Stürmer übrigens auch die Möglichkeit, eine Stimme abzugeben. Vor einiger Zeit verriet Ronaldo, er würde sich selbst zum Besten des Planeten wählen. Hat er dies wirklich getan? „Nein, ich hatte eine Verletzung, die ich mir bei der Nationalmannschaft zugezogen habe, und bin daher Zuhause gewesen, als gewählt wurde. Also habe ich keine Stimme abgegeben“, verriet der Weltfußballer von 2008 und überraschte somit den einen oder anderen Pressevertreter.
Noch überraschender wäre natürlich eine Aussage á la „Ich habe Messi meine Stimme gegeben“. Ausgerechnet Lionel Messi, Ronaldos größtem Widersacher, der Real und Ronaldo das Leben in der Vergangenheit nicht nur einmal schwer gemacht hat. Nervt „la pulga“ (deutsch: der Floh) dich, Cristiano? „Nicht wirklich (lacht). Ich fühle mich nicht frustriert. Er macht einfach nur seinen Job für seinen Klub, für sein Team. Genau dasselbe tue ich auch. Wir wollen einfach nur unser Bestes geben. Zwischen mir und Messi gibt es keine Rivalität“, machte die Nummer 7 es allen deutlich.
Rassismus-Skandal in Italien – „Wir sollten alle in Frieden leben!“
Nicht nur sportliche Aspekte spielten auf der Presserunde eine Rolle, auch die in Italien dieser Tage sehr präsente Diskrimination. Als der AC Mailand jüngst ein Testspiel beim italienischen Viertligisten Pro Patria bestritt, statteten einige Rassisten die dunkelhäutigen Lombarden mit Affen-Lauten und bösen Rufen aus, woraufhin Kevin-Prince Boateng die Hutschnur platzte, er sich den Ball nahm, ihn in Richtung der Gruppierung schmetterte, das Spielfeld verließ und seine Mitspieler ebenfalls zum Abbruch bewegen konnte. Ronaldo startete diesbezüglich einen Appell: „Ich bin der Meinung, um ehrlich zu sein: Ich denke, dass so etwas in diesem Moment im Fußball nicht passieren darf, denn immer sprechen die UEFA und die FIFA über Fairplay und gegen Rassismus. Warum passiert das immer noch? Für mich ist das unfassbar, das darf nicht existieren, das darf es nicht geben. Es ist nur ein Fußballspiel und die Leute sollten das genießen und nicht gegen jemanden anzukämpfen, denn das ist weder für Kinder, noch für die Fans gut! Das ist für niemanden gut! Solche Dinge geben dem Rassismus, zum Beispiel beim Thema Schwarz gegen Weiß, nur noch mehr Kraft. Wir sollten in Frieden leben – alle!“ Josep Guardiola und Lionel Messi, die ebenso auf darauf angesprochen wurden, stimmten Cristiano Ronaldo vollkommen zu.
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